Suzuki LJ80: Jimny-Vorläufer in der Kaufberatung

Suzuki LJ80 (1980-1983)
Kleiner Geländewagen mit großem Rostproblem

Inhalt von
ArtikeldatumVeröffentlicht am 22.11.2025
Als Favorit speichern

Die kleine Verstimmung zu Beginn seiner Karriere ist legendär: "Eljot" sollte der Suzuki heißen, als er 1979 auf der IAA vorgestellt wurde, woraufhin der Medienkonzern Walt Disney juristisch insistierte, dass es ja bereits Elliot, das Schmunzelmonster, gebe, Feuer speiend und sich unsichtbar machend, mithin Namensrechte verletzt würden. Suzuki war klüger und gab nach, deshalb hieß der Eljot letztlich LJ , gesprochen "Elljot", und alle waren glücklich.

LJ steht der Legende nach für "Light Jeep", also für das, was der LJ80 auch tatsächlich ist: ein leichter Hüpfer, der das Leben locker nimmt und jede Menge Freude macht. Für alle, die es noch nicht wussten, aber immer schon geahnt haben: Er verkraftet auch die härtere Gangart. 1982 wühlte er sich bei der Rallye Paris– Dakar sogar durch Afrika.

Historie

Das erste Modell der Baureihe, der LJ10 von 1970, wurde von einem Zweizylinder-Zweitaktmotor angetrieben. Der LJ50 von 1974 besitzt einen 539 Kubik großen Dreizylinder-Zweitakter. Der LJ80 mit Vierzylinder-Viertakter (ab 1977) war ursprünglich für die australische Armee gedacht.

Hierzulande war Suzuki seinerzeit als Motorradhersteller etabliert. Bereits in den 60ern gab es Suzuki-Maschinen in Deutschland, allerdings nur als Zweitakter. 1976 kamen Viertaktmodelle hinzu, die zweizylindrige GS 400 und die vierzylindrige GS 750. Der LJ80 entstand also parallel zu Suzukis Viertakt-Motorrädern.

Karosserie-Varianten

In Deutschland wurde nur das zweisitzige Cabrio mit Stoffverdeck verkauft. Im Ausland gab es zusätzlich einen geschlossenen Eljot, den LJ 80V (V für "Van"), und den LJ81 genannten Pickup. Heute werden gelegentlich auch Fahrzeuge mit GFK-Karosserie und individuelle Umbauten angeboten. Hier entscheidet der persönliche Geschmack.

Technik

Wie das Vorbild aller großen und kleinen Geländewagen, der amerikanische Willys Jeep, besitzt der Suzuki einen Kastenrahmen mit Starrachsen vorn und hinten, standesgemäß rundum mit Blattfedern zwischen Rahmen und Radaufhängungen. Standardmäßig werden die Hinterräder angetrieben, Allradantrieb ist zuschaltbar. Der LJ80 hat ein Vierganggetriebe mit Untersetzung, seine Geländegängigkeit ergibt sich ansonsten aus dem niedrigen Gewicht und der recht ordentlichen Bodenfreiheit.

Motoren

Es gibt nur einen: mit 800 Kubik und, munter auf bis zu 6.000/min hochdrehend, 41 PS stark. Die zwei Ventile je Brennraum werden über eine obenliegende Nockenwelle und Zahnriemen angetrieben. Die Gemischaufbereitung erfolgt mittels Vergaser – der übrigens empfindlich auf längere Standzeiten und die Ablagerung von Kraftstoffrückständen reagiert.

Fahren

Macht durchaus Spaß. Bis auf die Sitze, die sind zu klein und zu hart. Dafür hocken die Insassen mit offenem Verdeck quasi in einem Offroad-Cabrio und haben die Herzen der anderen Verkehrsteilnehmer auf ihrer Seite – obwohl sie, spätestens wenn es bergauf geht, alle hinter ihnen Fahrenden in ihrem Vorwärtsdrang behindern. Das Fahrwerk ist hart und läuft nur leidlich geradeaus, Ausflüge auf den Acker meistert der Eljot dank Zuschalt-Allrad jedoch wacker.

Der Suzuki LJ80 als Klassiker

Nach einer Hängepartie zum Ende des 20. Jahrhunderts hat der LJ80 mittlerweile eine feste Fan-Gemeinde. Das spiegelt sich auch im Preisniveau wider. Vorübergehend gab es gute LJ für 5.000 Euro. Bereits 2010 kratzten die Preise am fünfstelligen Bereich. Die Nachfrage ist hoch, die Tendenz daher weiter steigend.

Technische Daten Suzuki LJ 80

Motor Typ F8A, wassergekühlter Vierzylinder-Reihenmotor, vorn längs, Bohrung x Hub 62 x 66 mm, Hubraum 797 cm³, Leistung 41 PS bei 5500/min, max. Drehmoment 61 Nm bei 3500/min, zwei Ventile je Brennraum, betätigt über eine zahnriemengetriebene obenliegende Nockenwelle und Kipphebel, fünf Kurbelwellenlager, Motorblock aus Grauguss, Zylinderkopf aus Leichtmetall, einflutiger Horizontalvergaser (Mikuni 32 PDH), Ölinhalt 3 Liter

Kraftübertragung Einscheiben-Trockenkupplung, Viergang- Schaltgetriebe mit Geländereduktion, Hinterradantrieb, vordere Räder zuschaltbar, Hundert-Prozent-Sperre (Parksperre) im Hinterraddifferenzial

Karosserie und Fahrwerk Mit Leiterrahmen verschraubte Stahlblechkarosserie mit Softtop, Starrachsen und Blattfedern vorn und hinten, rundum Trommelbremsen, Feststellbremse auf Kardanwelle wirkend, Räder 4,5x16, Reifen 6,0x16 oder 195x15

Maße und Gewichte Länge x Breite x Höhe 3195 x 1395 x 1845 mm, Radstand 1.930 mm, Spur v./h. 1.190/1.200 mm, Gewicht 800 kg, Tankinhalt 40 Liter

Fahrleistungen und Verbrauch Vmax 107 km/h, 0–100 km/h ca. 40 s, Verbrauch ca. 10 l/100 km

Bauzeit und Stückzahl 1980 bis 1982, insgesamt 15.800 Exemplare (nur Deutschland)