Noch ist alles sehr virtuell, weil eben auch noch etwas weit weg, schließlich startet der erste Vertreter der Neuen Klasse von BMW Ende 2025: der Nachfolger des iX3. Und mit ihm startet ein neues Bedienkonzept, das sogar bereits bekannte Modelle wie der Fünfer oder der gerade erst vorgestellte Einser im Rahmen ihrer jeweiligen Facelifts bekommen sollen.
Im Wesentlichen besteht das neue Panoramic iDrive aus vier Elementen. Das 17,9 Zoll große und ganz leicht zum Fahrer geneigte Zentral-Display sitzt auf dem Instrumententräger. Zudem erstreckt sich über die gesamte Fahrzeugbreite am unteren Rand der Windschutzscheibe eine Schwarzfläche, auf der drei Displays, die in die Armaturentafel integriert sind, Grundinformationen und individuell wählbare Infos projizieren. Darüber sitzt im Blickfeld des Fahrers ein 3D-Head-up-Display. Zuletzt: das Lenkrad. Es verfügt über zwei feste Speichen, allerdings nicht auf drei und neun Uhr-, sondern auf Zwölf- und Sechs-Uhr-Position. Damit wollen die Techniker den Handballen und den Daumen im wahren Wortsinn mehr Freiheit geben, um die Bedienflächen besser nutzen zu können.

BMWs Panoramic iDrive im Modell: Die Kombination aus breitem Windschutzscheiben-Display, Head-up-Display, Infotainment-Bildschirm und Lenkrad mit erfühlbaren Bedienflächen bekommen nicht nur die Modelle der Neuen Klasse.
Fühl-Bedienung
Die Bedienflächen sind nicht einfach glatte, berührungssensible Flächen, sondern sie verfügen über eine Struktur, mal erhaben, mal mit Kanten, mal eingelassen. So wollen die Entwickler dem Fahrer die Möglichkeit geben, Funktionen blind über das Lenkrad zu steuern. Nach einer ersten virtuellen Testfahrt in einer Sitzkiste ist allerdings schnell klar, dass das einiges an Gewöhnung bedarf. Völlig eingängig dagegen: Die Anordnung der Displays. Sie ermöglicht einen guten Überblick über alle Informationen. Einzig die weit rechts auf Höhe des Beifahrers eingespiegelten Infos können ablenken, weshalb BMW hier nur Icons zulässt, die nicht unmittelbar mit dem Fahren verknüpft sind, also Tempo und Ladestand beispielsweise. Ach ja: Einen Tankfüllstand wird es auch geben, denn Verbrenner-Modelle bekommen ebenfalls die neue Inneneinrichtung.
Im Zentraldisplay ordnen die Entwickler am linken Rand unter anderem die Icons für Audio und Telefon an, auf der größeren Fläche rechts davon immer die Navikarte. Um den Eindruck der Fahrer-Zugewandtheit zu verstärken, ist das Display um 17,5 Grad angeschrägt. Dem wurde sogar die Typografie angepasst. Am ganz linken Rand wiederum finden sich Kontrollleuchten für die Fahrzeugbeleuchtung und die Assistenzsysteme, wie die gesetzlich vorgeschriebene Spurverlassenswarnung. Letztere lassen sich vom rechten Lenkrad-Bedienfeld aus direkt anwählen, ebenso der Einparkassistent.

Die Bedienflächen des Lenkrads sollen sich erfühlen lassen, damit der Fahrer während der Bedienung den Blick nicht mehr von der Straße abwenden muss.
Tschüß Dreh-Drücksteller
Zudem betont BMW, dass sich das gesamte System stark personalisieren lasse, etwa durch das Herunterladen von Apps oder das Übertragen eigener Bilder, die dann als Hintergrund genutzt werden können. Damit alles möglichst reibungslos läuft, hat BMW das Betriebssystem OS X auf Basis einer Open Source-Plattform von Adobe selbst entwickelt. Den klassischen Dreh-Drücksteller schicken die Bayern damit endgültig in Rente, er findet sich ohnehin nur noch in wenigen Modellen. Dessen Funktion soll nun vor allem der Sprachassistent übernehmen. Aber wieso setzt man nicht gleich alles auf eine Karte, bietet ausschließlich eine Sprachsteuerung an? "Wir glauben, dass wir noch nicht den Punkt erreicht haben, ab dem die Kunden das akzeptieren würden.", heißt es dazu aus München.
Tatsächlich wirkt im neuen Cockpit alles logisch arrangiert, gleichzeitig angenehm reduziert. Jetzt gilt es nur noch, das ergonomisch ausgeklügelt in alle BMWs zu integrieren.