Im April 2020 startet die Serienproduktion des elektrischen Kleinbusses E.Go Mover. Je nach Ausstattung kann er mit 15 Personen an Bord auch autonom nach Level 4 fahren. Ein Kunde setzt die Fahrzeuge in Deutschland und Frankreich ein.
Im April 2020 startet die Serienproduktion des elektrischen Kleinbusses E.Go Mover. Je nach Ausstattung kann er mit 15 Personen an Bord auch autonom nach Level 4 fahren. Ein Kunde setzt die Fahrzeuge in Deutschland und Frankreich ein.
Autonom fahrende Shuttlebusse werden die ersten selbstfahrenden Autos sein, die in größeren Stückzahlen auf den Markt und auf die Straße kommen. Vor allem in geschlossenen Systemen können sie ihre Vorteile ausspielen. Als Verbindung von Flughafenparkhäusern mit dem Terminal oder innerhalb von Werksgeländen großer Firmen können die stets gleichen Routen non-stop befahren werden. Auch im Nahverkehr kleinerer Kommunen oder als Anschluss von Neubaugebieten an eine Endhaltestelle von U- oder- S-Bahn in Städten dürfte es bald Shuttle-Dienste geben.
An den Haltestellen und auf den Strecken wird man oftmals den Mover sehen, den der Automobilzulieferer ZF in Zusammenarbeit mit dem Aachener Elektroauto Start-up E.Go entwickelt hat. Das kastenförmige Design des 4,94 Meter langen, 2,02 Meter breiten und 2,55 Meter hohen Mover verspricht maximale Raumausnutzung. Eine 60 kWh große Batterie versorgt den 150 kW (204 PS) starken Elektroantrieb mit Energie, um bis zu 14 Passagiere zu befördern.
Zehn Steh- und fünf Sitzplätze stehen zur Verfügung, wovon einer für Personal reserviert sein wird. Der Mover fährt autonom nach Level 4. Das heißt, dass in bestimmten Notsituationen ein Fahrer in das Geschehen eingreifen kann und muss. Je nach Einsatzzweck oder Gesetzeslage vor Ort soll der Mover von der eigens gegründeten E.Go Moove GmbH auch ohne autonome Fahrfunktionen angeboten werden.
Erster Großkunde ist das französische Unternehmen Transdev. Die Franzosen betreiben weltweit Nahverkehrsflotten und wollen den Mover mit ihrem globalen „Autonomous Transport System“ ausrüsten. Die Haupteinsatzmärkte sollen ab dem Jahr 2020 Frankreich und Deutschland sein. Schon heute hat Transdev Unternehmensangaben zufolge mit selbstfahrenden Bussen 3,5 Millionen Passagiere befördert. Dabei wurden in Australien, Frankreich, Kanada, den Niederlanden und den USA 1,6 Millionen Kilometer zurückgelegt.
„Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung sind wichtige Voraussetzungen für die Zukunft, da der Beförderungsbedarf von Personen und Waren in den Ballungszentren immer weiter steigt. Dank der umfassenden Systemkompetenz von ZF können wir die Mobilität der nächsten Generation maßgeblich mitgestalten“, sagt der Vorstandsvorsitzende von ZF, Wolf-Henning Scheider.
Die Produktion des Mover übernimmt e.Go in Aachen, wo nach einigen Verzögerungen auch der elektrische Kleinwagen e.Go Life gebaut wird. Eine Cargo-Version für den Warentransport dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Eine komfortorientierte Variante namens E.Go Lux wurde ebenfalls bereits präsentiert. Ihr Produktionsstart ist allerdings noch nicht terminiert.
Auf einem Bein – in diesem Fall dem günstigen Elektro-Kleinwagen Life – kann man nicht stehen. Das hat E.Go erkannt und versucht deshalb, sich möglichst schnell weitere Betätigungsfelder zu erschließen. Sich dabei mit einem namhaften Automobil-Zulieferer zusammenzutun, kann dabei sicher nicht schaden. Ebenso hilfreich ist, dass es mit Transdev bereits einen ersten Großkunden gibt.