Wer sein Elektroauto oder seinen Plug-in-Hybriden an der heimischen Wallbox lädt und eine genaue Abrechnung der Strommenge benötigt, kommt um eine eichrechtskonforme Wallbox nicht herum. Sie sind beispielsweise für Fahrerinnen und Fahrer eines elektrifizierten Dienstwagens wichtig. Oder wenn sich mehrere Nutzer eine Wallbox teilen, beispielsweise in der Garage eines Mehrparteienhauses. Und manchmal will auch das Finanzamt möglichst exakte Angaben über die genaue Strommenge sehen.
Alle laden sicher und zuverlässig
Nun hat der ADAC zwölf solcher eichrechtskonformen Modelle getestet und miteinander verglichen. Dabei lag der Fokus einerseits auf dem sicheren und zuverlässigen Laden. Hier gibt sich kein Modell eine Blöße; alle Wallboxen bestanden mühelos die elektrische Sicherheitsprüfung. In puncto Zuverlässigkeit können ebenfalls alle Teilnehmer punkten. Bei mehr als 900 Ladeversuchen mit fünf verschiedenen Elektroautos im ADAC Technik Zentrum Landsberg gab es keinen einzigen Ladeabbruch.
Beim Funktionsumfang zeigen sich bereits größere Unterschiede. In diesem Aspekt kann insbesondere der Testsieger KEBA KeContact P40 (Note 1,6) punkten. Diese Wallbox gehört mit 1.299 Euro zu den günstigen im Testfeld, überzeugt jedoch trotzdem mit einer guten Ausstattung sowie mit einfacher Bedienung und vor allem mit einer intuitiv nutzbaren App. Das sinnvoll konzipierte Kabel-Management mit Steckergarage unterscheidet die KEBA-Wallbox obendrein von einigen Mitbewerbern im Testfeld.
Auf dem zweiten Platz landen gemeinsam die ABB Terra AC und die Charge Amps Dawn Professional DE, die beide die Gesamtnote 1,7 erhalten. Beide Wallboxen stellen sich als gute Allrounder dar, die sichere und zuverlässige Ladevorgänge ermöglichen. Unterschiede lassen sich bei der Darstellung der Ladeinformationen erkennen: Während die ABB-Wallbox diese auf einem Display anzeigt, können die Daten des Charge-Amps-Modells allein über eine – allerdings sehr gute – Smartphone-App abgerufen werden. Dafür weist Letztere mit 3,6 Watt einen deutlich geringeren Standby-Verbrauch auf als die ABB-Ladeinheit (5,7 Watt).

Die Detailergebnisse des Wallbox-Tests.
Verlierer-Wallbox mit riesigen IT-Sicherheitslücken
In diesem Punkt hat auch die eichrechtskonforme Wallbox von DaheimLaden Defizite. Sie weist aufgrund ihres großen Displays im Standby-Modus mit 7,8 Watt den mit Abstand höchsten Verbrauch auf. Viel schwerer wiegen jedoch die gravierenden Mängel beim Thema IT-Sicherheit. Beim Modell "DaheimLader Business" konnten von außen die Admin-Passwörter und die WLAN-Zugangsdaten der Kundinnen und Kunden abgegriffen werden. Darüber hinaus haben die ADAC-Tester weitere Schwachstellen gefunden, die es sogar ermöglichten, in das Backend des Herstellers einzudringen.
Als Quittung erhielt der Hersteller New Inergy nicht nur die Testnote 5,0 (schlechter geht es nicht), womit diese Wallbox nicht nur den letzten Platz belegt, sondern auch als einziges Modell nicht das Prädikat "gut" erhält. Der Anbieter sah sich nach der Konfrontation mit dem schlechten Ergebnis durch den ADAC sogar dazu veranlasst, sein Gerät zwischenzeitlich vom Markt zu nehmen. Nach einem Software-Update sollen die Fehler inzwischen behoben sein, sodass das Problem die ansonsten guten Eigenschaften der mit 1.299 Euro sehr günstigen Wallbox nunmehr nicht mehr überschatten dürfte.











