Porsche ist für viele Autoenthusiasten eine Sehnsuchtsmarke. Doch für die meisten von ihnen bleibt der Traum, einmal ein Modell der Schwaben in den eigenen Fuhrpark zu integrieren, leider unerfüllt. Und wer dieses Kunststück einmal geschafft hat, hegt und pflegt den Porsche in der eigenen Garage, erfreut sich an seiner Präsenz sowie den Fahreigenschaften und behält ihn möglichst lange in seinem Besitz. Es geht dabei schließlich um ein Traumauto!
16 % aller Porsches im 1. Jahr weiterverkauft
Wer sich tatsächlich Autos vom Schlage eines Porsche leisten kann, scheint jedoch mitnichten einen derart romantischen Umgang mit seinem fahrbaren Untersatz zu pflegen. Im Gegenteil: Menschen, die einen Porsche als Neuwagen kaufen, stoßen diesen häufiger als die Käuferinnen und Käufer anderer Automarken innerhalb eines Jahres wieder ab. Das ist zumindest das Ergebnis einer Auswertung, die die US-Autohandels-Plattform "iSeeCars" kürzlich veröffentlicht hat.
Demnach gibt es bei in den Vereinigten Staaten verkauften Fahrzeugen von Porsche eine 16-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass sie innerhalb des ersten Jahres direkt weiterverkauft werden. Damit nehmen die Zuffenhausener unangefochten die Spitzenposition ein; Jaguar (10,7 %) und Mercedes-Benz (9,1 %) liegen mit großem Abstand auf den weiteren Podestplätzen. Wobei auffällt, dass sich innerhalb der Top Ten ausschließlich Luxus- und Premiummarken tummeln. Als einzige Ausnahme könnte Mini betrachtet werden, doch die Briten sind in den von ihnen bespielten Segmenten ja auch eher hochpreisig unterwegs.
Bricht man die Auswertung auf einzelne Automodelle herunter, liegt der höchstplatzierte Porsche allerdings nur auf Platz zwei (Macan mit 22,2 %). Er wird geschlagen vom Land Rover Discovery Sport, von dem satte 28,3 Prozent aller Neuwagen schon im ersten Jahr weiterverkauft werden. Hinter den beiden SUV tummelt sich ein Mercedes-Trio aus GLB, CLA und GLA. Die siebtplatzierte C-Klasse wird vom Range Rover Evoque und Land Rover Discovery flankiert, während der BMW 5er und der Jaguar F-Pace die Top Ten beschließen. Selbst der Brite auf Rang zehn weist eine "Early Resale Rate" von 13,3 Prozent auf. Zum Vergleich: Betrachtet man alle Autos von allen Marken, liegt der Durchschnitt bei nur 3,6 Prozent.
Doch woran liegt es, dass Autos speziell aus der teuren Kategorie in den USA so schnell weiterverkauft werden? "Die Unzufriedenheit der Besitzer ist der offensichtlichste Grund", sagt Karl Brauer, Executive Analyst bei iSeeCars. Seiner Ansicht nach recherchieren diese möglicherweise vor dem Kauf nicht gründlich genug "oder sind einfach unglaublich wankelmütig, wenn es um den Kauf eines Neuwagens geht".
"Kreative Buchführungspraktiken der Händler"
Eine weitere Ursache scheint zu sein, dass viele Käuferinnen und Käufer schnell merken, dass sie sich das gekaufte Luxusauto eigentlich gar nicht leisten können, oder kurz nach dem Kauf in finanzielle Schwierigkeiten geraten. "Sogar kreative Buchführungspraktiken der Händler können diese Zahl in die Höhe treiben, da einige Händler Vorführwagen als verkauft registrieren, um die Verkaufszahlen für ihre Geschäfte und den Hersteller zu steigern", so Brauer weiter.
Die überraschenden Ergebnisse der iSeeCars-Auswertung fußen übrigens auf einer breiten Datenbasis. Die Experten der Autohandels-Plattform analysierten im Zuge dessen mehr als 18,5 Millionen Neuwagen, die zwischen 2023 und 2024 verkauft wurden, um deren Wiederverkaufsrate im ersten Jahr herauszufinden.
Vorteile für Gebrauchtwagenkäufer
Dass Luxus- sowie Premiumautos oft schnell weiterveräußert werden, hat aber auch einen positiven Aspekt – und zwar für Gebrauchtwagenkäufer und -käuferinnen: Laut iSeeCars bietet sich für diese die Gelegenheit, "ein fast neuwertiges Fahrzeug zu einem deutlich günstigeren Preis als bei einem Neuwagen" zu finden.
Hinweis: In der Fotoshow über dem Artikel stellen wir Ihnen die zehn Automodelle vor, die in den USA besonders häufig im ersten Jahr weiterverkauft werden.












