Ersatzteile bleiben teuer: Originalteile nicht immer die beste Wahl

kfzteile24-Chef Markus Winter im Interview
Experte verrät, wie Sie bei Ersatzteilen sparen können

ArtikeldatumVeröffentlicht am 22.10.2025
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Oft sucht die Werkstatt die Ersatzteile aus. Welchen Einfluss haben Kunden?

Die Werkstatt kennt die technischen Anforderungen, hat ihre bewährten Lieferanten. Dennoch können Kunden mitreden und gezielt nachfragen, ob Original-, Nachbau- oder Identteile (Anm. d. Red.: identisch mit dem Originalteil) verbaut werden sollen. Das kann einen spürbaren Preisunterschied ausmachen. Gerade Originalteile sind häufig deutlich teurer, während Alternativen qualitativ durchaus gleichwertig sein können.

Gibt es Teile, deren Preise zuletzt besonders stark gestiegen sind?

Die Preisentwicklung zieht sich durch nahezu alle Warengruppen. Besonders stark betroffen sind elektronische Komponenten wie Steuergeräte oder Sensoren. Auch Abgasanlagen, vor allem Katalysatoren, sind spürbar teurer geworden, weil Edelmetalle wie Platin oder Palladium im Preis gestiegen sind.

Was sind die weiteren Gründe?

Hier wirken gestiegene Rohstoffpreise für Stahl und Aluminium, hohe Energie- und Transportkosten sowie angespannte Lieferketten zusammen. Und Ersatzteile sind heute technisch komplexer: Ein Sensor ist eben kein simpler Schalter mehr. Da steckt viel teure Elektronik oder Sensorik drin.

Werden Teilepreise wieder sinken?

Eine schnelle Entspannung ist unwahrscheinlich. Zwar haben sich einige Rohstoffpreise stabilisiert, doch die Kostenvorteile kommen meist zeitverzögert beim Endkunden an. Gleichzeitig investieren Hersteller in Elektromobilität und nachhaltige Produktion, was die Preise tendenziell stabil hält. Positiv ist aber: Einige Zulieferer bewegen sich bereits, um wettbewerbsfähiger zu werden – das sorgt punktuell für bessere Konditionen. Ob daraus eine echte Trendwende wird, wird sich wohl erst im kommenden Jahr zeigen.

Ist es sinnvoll, alte Autos mit neuen Teilen zu reparieren?

Das hängt vom Zustand und der Nutzung des Fahrzeugs ab. Bei sicherheitsrelevanten Komponenten ist geprüfte Qualität unverzichtbar – die bieten auch Identteile, oft zu deutlich günstigeren Preisen. Gleichzeitig muss die Reparatur wirtschaftlich bleiben, die Kosten sollten zum Fahrzeugwert passen. Niemand braucht Ersatzteile, die teurer sind als das Auto selbst. Bei sichtbaren Teilen kann auch ein wiederaufbereitetes Bauteil eine gute Lösung sein. Diese sollten geprüft sein und mit Gewährleistung verkauft werden.

Wo lässt sich am meisten sparen?

Bei aufbereiteten Aggregaten wie Motoren, Getrieben oder Turboladern – hier sind bis zu 70 Prozent Preisvorteil möglich. Auch bei typischen Verschleißteilen wie Bremsen oder Kupplungen sind Identteile oft rund ein Drittel günstiger als Originalteile. Selbst bei Karosseriekomponenten oder Scheinwerfern lassen sich im freien Handel Preisunterschiede von 30 bis über 50 Prozent erzielen. Das zeigt: Wer informiert vergleicht, kann spürbar sparen, ohne auf Qualität zu verzichten.

Fazit