Die Idee, ältere Pkw jährlich zur Überprüfung zu schicken, ist offenbar vom Tisch. Das meldet der Auto-Club ADAC in einer ersten Stellungnahme. Die EU-Kommission plante als Maßnahme für mehr Verkehrssicherheit, ältere Autos ab zehn Jahren jedes Jahr zu einer Hauptuntersuchung zu schicken. In Deutschland wären von dieser neuen Regelung über 23 Millionen Fahrzeuge betroffen gewesen.
EU-Rat lehnt jährliche HU ab
Wie der ADAC zuerst berichtete, hat der EU-Rat am Donnerstag, 4. Dezember, diese jährliche HU für ältere Autos abgelehnt. Die vom Rat der EU beschlossenen Positionen zur zukünftigen Fahrzeugüberwachung stoßen beim ADAC überwiegend auf Zustimmung. Besonders die Entscheidung, die zeitweise diskutierte jährliche Hauptuntersuchung für ältere Fahrzeuge nicht weiterzuverfolgen, bewertet der Club als sachgerecht. Nach Einschätzung des Clubs wäre ein solcher Turnus weder technisch notwendig noch sicherheitsrelevant, für Halter aber mit spürbaren Mehrbelastungen verbunden. Der Ratsbeschluss gilt aus Sicht des Mobilitätsclubs daher als wichtiges Signal an die weiteren EU-Instanzen.
eCall-Ausfall kein Mangel
Ein wichtiger Punkt wurde dabei ebenfalls klargestellt: Wenn in älteren Autos die eCall-Funktion nicht mehr zur Verfügung steht, weil die Funknetze inzwischen abgeschaltet wurden, hat dies keinen Einfluss auf das Bestehen der Hauptuntersuchung. Die Festlegung des Rates, dass der Funktionsverlust älterer Mobilfunktechnik keinen HU-Mangel darstellt, sorgt nach Ansicht des Clubs für die nötige Rechtssicherheit.
Kritik äußert der ADAC hingegen an der geplanten separaten NOx-Messung, die sowohl Rat als auch Kommission unterstützen. Der Club hält zusätzliche Prüfverfahren nicht für notwendig, da onboard verbaute Sensorik plausible Emissionswerte liefere. Eine neue Messung würde aus Sicht des ADAC vor allem zu Mehrkosten für Verbraucher führen, ohne erkennbaren Nutzen für die Überwachung der Fahrzeugemissionen.
Der Beschluss des Rates ist noch nicht abschließend. Das Europäische Parlament legt seine Position voraussichtlich im April 2026 fest, erst danach können die Trilogverhandlungen beginnen. Die endgültigen Regelungen stehen somit noch aus.
Fazit