Lazzarini stellt mehr Yachten als Autos vor. Die neue Saturnia hat ausfahrbare Glas-Balkone, ein Kampfsport-Zentrum und einen Tunnel-Hafen.
Lazzarini stellt mehr Yachten als Autos vor. Die neue Saturnia hat ausfahrbare Glas-Balkone, ein Kampfsport-Zentrum und einen Tunnel-Hafen.
Lazzarini hat im vergangenen Jahr mit dem One einen 1.800 PS starken Hybrid-Sportwagen vorgestellt. Das Auto ist nicht nur äußerst kräftig, es sieht auch heftig aus – und bisher gibt es das Fahrzeug nur virtuell. Bei seinen nicht minder spektakulären Wasserfahrzeugen macht Lazzarini das genauso: Die Schiffe scheinen kaum realisierbar – aber die Designer stellen einen Entwurf nach dem anderen vor. Und da die Entwürfe nur so vor Größenwahn strotzen, sind die Vorschläge auf jeden Fall unterhaltsam. Außerdem hofft Lazzarini natürlich auf eine Umsetzung seiner Vorschläge. Jetzt stellt die italienische Design-Firma mit der Yacht Saturnia ein Schiff vor, unter dem Jetski-Kapseln hindurchfahren können. Und der Kahn bietet noch viele weitere Besonderheiten.
Nach dem Flugauto Hover Coupé, dem Wohn-Katamaran Pagurus Crabmaran und der fahrenden fliegenden und tauchenden Kugel Stratosfera jetzt also die Yacht Saturnia. Das Schiff ist 99 Meter lang und über fünf Stockwerke 20 Meter hoch. Es besteht zum größten Teil aus Karbon, weshalb die Yacht nur halb so schwer sein soll wie Stahl-Schiffe vergleichbarer Größe.
Die ungewöhnlichste Ausstattung ist wahrscheinlich der Durchfahr-Hafen für die ebenfalls von Lazzarini entworfene Jet Capsule 2.0: Das einem Wassertaxi ähnliche Boot ist 9,75 Meter lang und kann die Saturnia in ihrer Mitte durchfahren. Dafür klappt die große Yacht back- und steuerbord die mittleren Segmente ihrer Bordwände auf. Der Schiffboden verläuft unter der dann geöffneten Wasserdurchfahrt – die Durchfahrts-Tiefe beträgt 1,5 Meter. Rechts und links befinden sich in dem Durchfahrts-Tunnel kleine Kaimauern, an denen die Wasserkapseln anlegen können. Beide Kaimauern sind über eine Brücke verbunden. Die Saturnia kann mehrere der Jet-Capsule-2.0-Modelle an Bord mitführen.
Zur weiteren Ausstattung gehören auch zwei große Balkone, die sich back- und steuerbords ausfahren lassen. Deren Boden besteht zum größten Teil aus Klarglas und gibt so den Blick auf das darunterliegende Meer frei. Auf der Seeseite der Balkone steht jeweils eine viersitzige Design-Ledercouch unter einem breiten Fenster. Außerdem befindet sich auf einem der Decks ein eVTOL-Landeplatz. eVTOL steht für electric vertical takeoff and landing und bezeichnet eine elektrisch angetriebene vertikal startende und landende Passagier-Drohne. Steht die Drohne nicht gerade auf dem als verschiebbare Fläche konstruierten Landeplatz, kann dieser einen trapezförmigen Pool freigeben. Ein weiterer Pool, diesmal sechseckig, befindet sich am hinteren Ende des Yacht-Dachs. Zu der Innenausstattung gehört anscheinend auch eine Kampfsport-Arena – dazu haben die Designer ein Bild veröffentlicht, auf dem sich zwei computergenerierte zweidimensionale Sportler gegenüberstehen, was ein wenig an frühe Karate-Spiele aus der C64-Ära erinnert.
Als Antrieb für die Saturnia stellt sich Lazzarini zwei Dieselmotoren vor, die je einen Propeller antreiben. Zwischen den beiden Propellern sitzt ein mächtiger elektrischer Jet-Antrieb. Laufen alle Maschinen unter Volllast, sollen maximal 30 Knoten (fast 56 km/h) drin sein.
Für den Bau der Yacht rechnet Lazzarini mit einem Preis in Höhe von 300 Millionen Dollar (aktuell umgerechnet zirka 255 Millionen Euro).
Lazzarini hat mit der Saturnia wieder eine spektakuläre Yacht entworfen. Die schiere Länge von 99 Meter ist allein schon beeindruckend – aber die Ausstattung mit einem tunnelförmigen Hafen ist spektakulär. Die Zahl der Schiffe, durch deren Breitseite kleinere Boote fahren können, dürfte sich in Grenzen halten. Außerdem können diese kleineren Boote in dem Tunnelhafen anlegen.
Bei der Saturnia kommen noch ausfahrbare Glas-Balkone, ein Landeplatz für eine Passagier-Drohne, zwei Pools und eine Kampfsport-Arena hinzu. Geht es nach den Designern von Lazzarini, lässt sich die Saturnia für 300 Millionen Dollar (aktuell umgerechnet zirka 255 Millionen Euro) verwirklichen.