Medien: EU-"Verbrenner-Verbot" wohl auf 2040 verschoben

EU korrigiert laut Medienbericht Verkaufsverbot
EU-„Verbrenner-Verbot“ wohl auf 2040 verschoben

ArtikeldatumVeröffentlicht am 09.12.2025
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Corvette C7 Coupé, Auspuff
Foto: Hans-Dieter Seufert

Die Europäische Union ist offenbar im Verschiebungs-Modus. Eigentlich wollte sie am 10. Dezember 2025 ein Maßnahmenpaket vorstellen, mit dem die europäischen Klimaziele und eine Wirtschaftspolitik zugunsten der einheimischen Autoindustrie in Einklang gebracht werden soll. Doch dieser Termin wurde nun auf Dienstag, den 16. Dezember, verlegt.

Verbrenner-Aus um 5 Jahre verschoben

Parallel gibt es erste Medienberichte, was dieses Maßnahmenpaket beinhalten könnte. So meldet die seriöse britische Tageszeitung "The Times", dass das eigentlich für 2035 geplante sogenannte "Verbrenner-Verbot" um fünf Jahre auf 2040 verschoben werden soll. Damit würde die EU-Kommission ihren im Frühjahr 2023 verabschiedeten Plan umfassend korrigieren.

Die "Times" stützt sich bei ihrer Meldung auf die Aussage von Tim Tozer. "Ich habe aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass die EU das derzeitige Ziel von 2035 um fünf Jahre auf 2040 verschieben wird", so der Aufsichtsratsvorsitzende des britischen Arms der Allianz-Versicherung und ehemalige Großbritannien-Chef von unter anderem Vauxhall, Mazda und Mitsubishi. "Das würde bedeuten, dass ab dem 1. Januar 2040 alle Neufahrzeuge rein elektrisch sein müssten." Zudem bezieht sich die Zeitung auf nicht genannte Branchenquellen.

Die ursprüngliche Regelung sah vor, dass in der EU bereits 2035 keine neuen Autos mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden dürfen – es sei denn, sie verbrennen ausschließlich klimafreundliche synthetische Kraftstoffe. Doch an diesem Beschluss, auf den sich die EU-Länder zuvor geeinigt hatten, entzündete sich zuletzt immer wieder heftige Kritik.

Kritik von Politik, Wirtschaft und Verbrauchern

Nachdem Bundeskanzler Friedrich Merz in einem Schreiben an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (beide CDU) bereits eine Änderung gefordert hatte, veröffentlichten kürzlich sechs weitere EU-Regierungschefs einen ähnlichen Brandbrief. Die Auto- und Zulieferindustrie sowie ihre Branchenverbände lobbyierten schon länger gegen das Verbrenner-Aus. Viele Gewerkschaften sowie zahlreiche Verbraucher schlossen sich im Laufe der Zeit der Kritik an.

Dass die EU-Kommission der europäischen Autoindustrie entgegenkommen wird, zeichnet sich bereits seit einigen Tagen ab. "Wir sind offen für alle Technologien", sagte EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas kürzlich in einem Interview mit dem "Handelsblatt". Die Kommission werde in der neuen Regelung "alle technologischen Entwicklungen" einbeziehen sowie "emissionsfreie und emissionsarme Kraftstoffe und fortgeschrittene Biokraftstoffe" berücksichtigen.

Allerdings sind bisher noch keine Details über die mutmaßliche Neuregelung bekannt.

Fazit