In der Diskussion um die Frage, ob wir demnächst von chinesischen Automarken überrollt werden, sind Toyota und Co. in den Schatten geraten. Zu Unrecht. Die IAA Mobility in München ist vorüber, es lebe die Automesse in Tokio, die mittlerweile auch den Zusatz "Mobility Show" trägt.
Einst war sie neben der alten IAA in Frankfurt die wichtigste Leitmesse der Welt, und auch heute brauchen sich die japanischen Hersteller nicht zu verstecken. Im Gegenteil: Das, was Honda, Mazda, Toyota und Co. ins Rampenlicht geschoben haben, sieht gut aus, ist finanzierbar und mit den unterschiedlichsten Antriebskonzepten zu haben – wie zum Beispiel die nächste Generation des Corolla (voraussichtlich ab 2027), die es als reines E-Auto, mit Verbrenner, als Plug-in und als konventionellen Hybrid geben soll.
Antriebskurs immer mehrgleisig
Gewinneinbrüche wie Mercedes (minus 70 Prozent im dritten Quartal dieses Jahres) und Porsche (minus 95,9 Prozent in den ersten drei Quartalen) kennen japanische Hersteller nicht. Das liegt unter anderem daran, dass sie keinen Strategiewechsel vollziehen müssen wie Ola Källenius und Oliver Blume. Ihr Antriebskurs war immer mehrgleisig, wofür sich zum Beispiel Akio Toyoda als CEO der Marke Toyota (2009 bis 2023) vor Jahren heftige Kritik anhören musste.
Heute kann der Enkel des Firmengründers Kiichiro Toyoda und begeisterte Motorsportfreund darüber nur lächeln: Auch wenn der Nettogewinn im letzten Geschäftsjahr leicht rückläufig war, so ist das Unternehmen die globale Nummer eins unter den Autoherstellern und eines der profitabelsten.
Konkurrenz für Bentley und Rolls-Royce
Dabei bleibt Toyota Volumenhersteller mit Herz und Seele: "Mobilität für alle" lautet einer der wichtigsten Slogans der Marke. Also bezahlbar und auch auf Menschen zugeschnitten, die mit Beeinträchtigungen leben müssen. Auf keiner Automesse der Welt sieht man so viele Vorschläge und Konzepte, die älteren oder gehandicapten Menschen die Teilnahme am Verkehr ermöglichen sollen, speziell bei Toyota. Das offizielle Motto: "Wenn du nicht laufen kannst, kommt die Mobilität zu dir."
Wer sich so positioniert, kann es sich auch leisten, wieder ins teure Segment zu investieren: Century, der Luxusliner des Unternehmens, wird als eigenständige Marke etabliert. Eine Coupé-Studie in XXL-Abmessungen soll künftig gegen Bentley und Rolls-Royce antreten. Wer von uns hat nicht auch einmal hochfliegende Träume?












