Der bildgebende Terahertz-Sensor ermöglicht auch bei Regen, Nebel, Schnee und Dunkelheit eine stabile Umfelderkennung. Diese Technik richtet sich insbesondere an künftige Systeme der Stufe SAE Level 3, die für autonome Autobahnfahrten ohne ständige Fahrerüberwachung ausgelegt sind.
Teradar-Sensor "schaut" durch Gischt
Der Sensor arbeitet in einem Frequenzbereich zwischen klassischem Radar und Licht. Dadurch soll er zwei Eigenschaften vereinen, die bisher nicht gleichzeitig erreichbar waren: hohe Auflösung und robuste Messungen bei stark eingeschränkter Sicht. Während Radar zuverlässig, aber vergleichsweise grob misst und Lidar sehr genaue Daten liefert, dafür aber bei Niederschlag oder Staub Partikel streut, soll der Terahertz-Sensor Objekte klarer erkennen und gleichzeitig größere Reichweiten erzielen. Teradar spricht von rund 300 Metern.
Im Mittelpunkt steht, auch bei widrigen Bedingungen ein verwertbares Bild der Umgebung zu erzeugen. Dazu zählen dunkle Abschnitte, blendende Scheinwerfer, aber auch Gischt, dichter Schneefall oder Nebel. Für automatisierte Funktionen ist das entscheidend, weil viele heutige Systeme in diesen Situationen zu früh aufgeben und die Kontrolle an die Fahrerin oder den Fahrer zurückgeben müssen. Teradar will diese Ausfallmomente reduzieren und damit die Planbarkeit für Level-3-Fahrten erhöhen.
Keine beweglichen Teile
Die Konstruktion ist vollständig chipbasiert und kommt ohne bewegliche Teile aus. Dadurch lässt sich der Sensor hinter der Fahrzeugfront verbauen, an Stellen, an denen heute klassische Radarsensoren sitzen. Das Konzept soll die Integration in bestehende Baureihen erleichtern und eine kostengünstigere Produktion ermöglichen. Kameras bleiben als ergänzende Sensorik vorgesehen, etwa für die Erkennung von Verkehrszeichen, Spurmarkierungen oder Lichtsignalen.
Teradar hat für die Weiterentwicklung und den Übergang in die Serienreife 150 Millionen US-Dollar eingeworben. Mehrere große Automobilhersteller in den USA und Europa arbeiten bereits an Entwicklungsprogrammen, die auf Level-2-Plus- und Level-3-Funktionen abzielen. Der erste Serieneinsatz ist für das Jahr 2028 vorgesehen.
Neben dem Automobilmarkt sieht das Unternehmen weitere Einsatzmöglichkeiten. Die hohe Reichweite und die Unempfindlichkeit gegenüber schlechter Sicht machen die Technik auch für Sicherheits- und Militäranwendungen interessant, etwa für Überwachungsaufgaben, Drohnenerkennung oder Einsätze in Bereichen, in denen optische Kameras durch Staub, Rauch oder Blendung eingeschränkt sind.












