Tesla hat auf fast allen Märkten in jüngerer Vergangenheit starke Absatzverluste hinnehmen müssen. Lange Zeit versuchte der E-Auto-Hersteller, mit Preissenkungen bei den bestehenden Modellen gegenzusteuern – mit mäßigem Erfolg. Nun geht Tesla das Thema konsequenter an und ordnet die Modellpalette beim Model 3 und Model Y komplett neu. Das beschert beiden Baureihen ein neues Basismodell, das den Beinamen "Standard" trägt. Im Fall des Model 3 zeigt sich: Um eine relevante Geldsumme zu sparen, müssen die Kundinnen und Kunden in mehrerlei Hinsicht – wenn auch überschaubaren – Verzicht üben.
Ausstattungsorientierte Modell-Logik
Um Missverständnisse von vornherein auszuschließen: Das neue Tesla Model 3 Standard existiert vorerst nur auf dem US-Markt; ob und wann das neue Basismodell nach Europa kommt, ist bisher nicht bekannt. Hier existiert zum jetzigen Zeitpunkt noch die bekannte Modellhierarchie, nach deren Logik die Versionen Beinamen wie "Hinterradantrieb" oder "Maximale Reichweite Allradantrieb" tragen.
In den USA gibt es dagegen ab sofort eine ausstattungsorientierte Logik, welche die Model-3-Varianten aufsteigend wie folgt ordnet: Standard als neues Basismodell, Premium als in Hinter- und Allrad-Spezifikation erhältlicher Kompromiss sowie das nur mit Allradantrieb erhältliche Topmodell, das wie bisher den Beinamen Performance trägt.
Batterie, Reichweite und Fahrleistungen
Das neue Tesla Model 3 Standard gibt es nur mit einem an der Hinterachse installierten Motor und folgerichtig ausschließlich mit Hinterradantrieb. Es bietet aufgrund einer auf 69,5 Kilowattstunden gesunkenen nutzbaren Kapazität eine etwas geringere Reichweite als das heckgetriebene Premium-Modell (517 statt 584 Kilometer nach Schätzung der US-Umweltagentur EPA). Die maximale Ladegeschwindigkeit beträgt beim Model 3 Standard 225 kW, während die teurere Alternative mit bis zu 250 kW lädt.
Obendrein beschleunigt es auch langsamer (5,8 statt 4,9 Sekunden von null auf 60 mph, also 96,6 km/h), obwohl die Motorleistung mit jeweils 290 PS identisch sein soll. Da liegt die Vermutung nahe, dass das neue Basismodell elektronisch gedrosselt wurde; bestätigt hat das Tesla bisher jedoch nicht. Beim Topspeed herrscht dagegen Gleichstand zwischen den beiden Model 3 mit Heckantrieb (201 km/h).
Design-Unterschiede außen und innen
Äußerlich unterscheidet sich das Tesla Model 3 Standard kaum vom Premium-Pendant. Seine 18-Zoll-Räder weisen ein anderes, weitgehend geschlossenes Design auf, während 19-Zöller Aufpreis kosten – doch das ist beim teureren Pendant ebenso der Fall. Bei den Farben ist die Auswahl deutlich abgespeckt; ohne Extrakosten klebt ein Graumetallic an der Karosserie, während Weiß und Schwarz den Preis nach oben treiben und weitere Lackierungen nicht einmal gegen Aufpreis erhältlich sind. Das Model 3 Premium bietet darüber hinaus noch einen weiteren Grau- sowie einen Blau- und Rotton in seiner Palette.
Ähnliches Bild innen: Das Tesla Model 3 Standard speckt in erster Linie bei der Auswahl ab, denn es ist nur mit dem schwarzen Interieur erhältlich, während der Premium-Bruder auch im weißen Look gekauft werden kann. Zudem müssen die Fondpassagiere auf den eigenen Touchscreen verzichten. Dafür bekommt das Model 3 einen richtigen Blinkerhebel zurück, was jedoch für alle Modellversionen gilt.
Preis und Marktstart
Beim Preis lässt sich mit dem neuen, ab sofort bestellbaren Model 3 Standard ordentlich sparen – 5.500 Dollar, um genau zu sein. Es kostet anfangs in den USA mindestens 36.990 Dollar (aktuell umgerechnet etwa 31.681 Euro), während das Premium-Modell mit mindestens 42.490 Dollar (36.391 Euro) zu Buche schlägt. Zum Vergleich: In Deutschland kostet das günstigste Tesla Model 3 in der Version Hinterradantrieb derzeit im günstigsten Fall 39.990 Euro.







