Verstappen enthüllt Nürburgring-Pläne: Zerplatzt der Traum vom 24h-Start?

Verstappen enthüllt Nürburgring-Pläne
Zerplatzt der Traum vom Start beim 24h-Rennen?

ArtikeldatumVeröffentlicht am 18.09.2025
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Max Verstappen hat am vergangenen Wochenende ein neues Kapitel in seiner jetzt schon ruhmreichen Rennfahrerkarriere aufgeschlagen. Mit dem ersten NLS-Start in einem gedrosselten Porsche Cayman GT4 sicherte sich der Formel-1-Star die notwendige Lizenz für weitere Eifel-Auftritte in leistungsstärkeren Fahrzeugen. Dabei hing die sogenannte "Nordschleifen-Permit" kurz am seidenen Faden.

Eigentlich müssen für die Erlangung des Führerscheins Übungsrunden im Rahmen der NLS auf zwei Fahrzeugen vorgewiesen werden. Doch weil einer der beiden Porsche des Teams Lionspeed GT bei einem Trainingsunfall beschädigt wurde und im Rennen nicht mehr einsatzfähig war, hatte Verstappen am Ende nur Erfahrung auf einem Auto gesammelt. Die Verantwortlichen drückten aber ein Auge zu und erteilten trotzdem die Lizenz.

"Sie waren wirklich sehr hilfsbereit", bedankte sich der prominente Fahrschüler. "Sie haben verstanden, welches Problem wir am Renntag hatten. Ich habe alles getan, was möglich war, um die Lizenz zu erlangen. Ich war in keinen Unfall involviert, es gab keine Gelbe-Flaggen-Verstöße. Eine Stunde nach dem Rennen war dann klar, dass ich die Lizenz bekomme."

Kein normaler Nordschleifen-Rookie

Auch wenn Verstappen die Lizenz nicht geschenkt bekam, so profitierte der Formel-1-Star doch von einer kleinen Sonderbehandlung: "Wir haben vorher besprochen, wie wir den Prozess so reibungslos wie möglich gestalten können. Statt in einem Klassenraum zu sitzen, sind wir die Theorie bei einer Runde auf der Strecke durchgegangen. Ich bin ja auch kein totaler Rookie. Es gibt Amateure, die noch nicht mal die Strecke kennen. Die brauchen ein anderes Coaching. Sie waren mir gegenüber sehr offen. Am Ende hat alles sehr gut geklappt."

Neben der Glitzerwelt der Königsklasse mit 1.000 PS starken Formel-Monstern war es für Verstappen eine ganz neue Erfahrung: "Das Auto war natürlich nicht das Aufregendste. Aber bei so einem Tag gibt es immer etwas zu lernen. Zum Glück hat es mal geregnet, mal war es trocken. Da sammelt man Erfahrung. Der Umgang mit dem Verkehr ist nicht immer einfach. Es ging vor allem darum, sich aus allem Ärger herauszuhalten. Und am Ende machen die Runden dort, egal in welchem Auto, immer Spaß."

Grünes Licht für 24h-Rennen am Nürburgring

Verstappen bestätigte in Baku noch einmal, dass es ein großer Traum von ihm sei, einmal beim legendären 24-Stunden-Rennen am Nürburgring anzutreten. "Ich wusste, dass ich dafür eine Lizenz brauchte. Das war jetzt die ideale Gelegenheit dafür." Schon am Wochenende zwischen Baku und Singapur soll es dann auch mit dem GT3-Debüt auf der Nordschleife beim neunten Saisonrennen der NLS klappen. Dafür steht der Ferrari 296 GT3 des Teams von Emil Frey parat.

Theoretisch könnte sich Verstappen den 24h-Traum dann schon in der kommenden Saison erfüllen. Bei dem Termin am 16./17. Mai hat der Formel-1-Zirkus zufälligerweise spielfrei. Red-Bull-Sportchef Helmut Marko hat seinem Schützling schon die Erlaubnis erteilt: "Helmut freut sich schon darauf. Er weiß, mit welcher Leidenschaft ich dabei bin und was ich dafür investiere. Er ist selbst Langstreckenrennen gefahren und kann das nachvollziehen."

Doch bei der Frage, ob es bereits nächstes Jahr mit dem 24h-Start klappt, trat Verstappen etwas auf die Bremse: "Man muss mal sehen, wie das während einer Formel-1-Saison funktioniert. Nächstes Jahr gibt es auch noch ein neues Reglement. Das wird alleine schon schwer genug. Mal sehen, was passiert. Es hängt wohl auch davon ab, wie die Saison für uns verläuft. Mit dem wechselnden Reglement ist es aktuell unmöglich zu sagen, ob ich an Rennen außerhalb teilnehmen kann."

Max Verstappen - Nürburgring-Nordschleife - NLS - Porsche Cayman - Permit - 13. September 2025
Baldauf

Respekt aus dem Kollegenkreis

Natürlich wurden im Fahrerlager von Baku auch die anderen Piloten nach Verstappens Nürburgring-Abenteuer befragt. Einige Kollegen zeigten sich ein wenig neidisch. "Ich hoffe, dass ich in meiner Karriere auch mal an den Punkt komme, an dem ich einfach fahren kann, was ich will – und das aus reiner Leidenschaft. Leider bin ich noch nicht an diesem Punkt", sagte Haas-Rookie Ollie Bearman.

Der Engländer lobte Verstappen dabei in den höchsten Tönen: "Es ist so beeindruckend. Max zeigt, was ein außergewöhnlicher Fahrer er ist. Er ist wahrscheinlich der beste Fahrer, den es je gab. Es ist so cool, dass er einfach auf die Nordschleife geht und dort abliefert."

Alex Albon war zusammen mit Verstappen im Privatjet nach Baku gereist: "Da haben wir schon ausführlich über das Thema gesprochen. Er liebt das Fahren mit GT-Rennwagen – wahrscheinlich mehr als ich es getan habe. Er macht das mit voller Leidenschaft. Das unterscheidet ihn von allen anderen Piloten – er kann einfach nicht aufhören mit dem Rennfahren. Ich darf nicht zu viel verraten, aber er ist auf jeden Fall mit vollem Engagement bei der Sache."

Mietwagen-Gaudi in der Eifel

Toro-Rosso-Pilot Liam Lawson, mit dem Albon ein Jahr in der DTM gefahren ist, enthüllte in Baku eine gemeinsame Nordschleifen-Erfahrung: "Alex und ich haben uns Mietwagen geholt, sind ein paar Runden gefahren und haben dabei über WhatsApp telefoniert. Das war eine richtige Gaudi. Es ist eine tolle Strecke. Da gibt es nichts Vergleichbares auf der Welt."

Auch Lawson lobte seinen Red-Bull-Kollegen in den höchsten Tönen: "Max ist immer am Fahren. Wenn die Formel 1 pausiert, sitzt er entweder in seinem Simulator oder absolviert Testfahrten auf irgendwelchen Rennstrecken." Aus eigener GT3-Erfahrung weiß der Neuseeländer: "Die Autos sind richtig cool. Ich habe mein Jahr in der DTM richtig genossen. Das Racing ist aufregend. Man kämpft viel enger gegen andere Piloten, was in der Formel 1 nicht so einfach möglich ist."

Fazit