Der Red-Bull-Ring verfügt aktuell über 30 Boxen. Man sollte meinen, dass es damit genug Platz in den Garagen gibt, um ein komplettes Formel-1-Feld unterzubringen. Aber das stimmt nicht. Wenn kommende Saison Cadillac als elftes Team den Grand-Prix-Zirkus bereichert, wäre es in Spielberg ziemlich eng geworden. Deshalb wird jetzt umgebaut.
Bei einem Rennwochenende der Königsklasse müssen im Boxengebäude nämlich nicht nur die Rennautos untergebracht werden. Auch die FIA beansprucht einen größeren Bereich, um zum Beispiel die Waage für die technische Abnahme unterzubringen. Sie benötigt eine Garage. Dazu müssen auch noch die Safety- und Medical-Cars untergebracht werden – insgesamt vier Fahrzeuge.
Pirelli bucht ebenfalls gerne ein paar Garagen, um die Flotte an Sportwagen abzustellen, die bei den sogenannten Hot Laps zum Einsatz kommt. In den Straßensportlern werden mehrmals an einem Rennwochenende zahlungskräftige VIPs um den Kurs chauffiert. Freie Boxen gibt es eigentlich nie, wenn die Formel 1 irgendwo gastiert. Und sollte doch mal was übrigbleiben, wird der Platz einfach an die Teams verteilt.
13 Millionen Euro für Boxenausbau
Und dann besteht ja auch immer noch die Möglichkeit, dass das Feld irgendwann noch weiter vergrößert wird. Im sportlichen Reglement ist ein zwölftes Team bereits fest vorgesehen. Noch wollen die FIA und die Bosse der Formel 1 die Tür aber nicht öffnen. Wer den letzten freien Platz bekommt, muss dem Grand-Prix-Zirkus einen Mehrwert liefern. Es muss sich um einen großen Namen handeln, der die nötigen Ressourcen mitbringt.
Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, haben sich die Betreiber des Red-Bull-Rings entschieden, das Boxengebäude jetzt schon zu erweitern. Zusätzliche Garagen im Erdgeschoss bedeuten auch mehr Platz für VIP-Bereiche in den oberen Etagen. Das generiert zusätzliche Einnahmen.
Nach Informationen des ORF haben die Bauarbeiten an der Strecke mit Abschluss des Rennbetriebs gerade begonnen. Weil der Platz auf dem kompakten Kurs in der Steiermark begrenzt ist, muss für die Erweiterung des Boxengebäudes sogar das Medical Center abgerissen werden. Es soll an anderer Stelle neu gebaut werden.

Das Boxengebäude in Spielberg platzt aus allen Nähten. Deshalb wird jetzt ausgebaut.
Planungssicherheit bis 2041
Die Kosten für den Umbau sollen bei 13 Millionen Euro liegen. Der Zeitdruck ist hoch. Bis der Rennbetrieb im Frühling wieder aufgenommen wird, muss alles abgeschlossen sein. Parallel läuft mit der Erweiterung des Schönberghofs – inklusive Skybar – im Norden der Strecke noch ein weiteres Projekt, das mit 12 Millionen Euro veranschlagt ist und im Januar fertig werden soll.
Die großen Investitionen sind auch deshalb jetzt möglich, weil die Betreiber des Red-Bull-Rings im Juni gerade erst einen neuen Formel-1-Vertrag unterschrieben haben. Der Deal sorgt dafür, dass die Königsklasse bis 2041 jährlich im Murtal Station macht. Das gibt allen Beteiligten langfristig Planungssicherheit.












