Gerüchte um Nordschleifen-Premiere: Wird dieser Porsche Verstappens Fahrschulauto?

Gerüchte um Nordschleifen-Rennpremiere
Wird dieser Porsche Verstappens Fahrschulauto?

ArtikeldatumVeröffentlicht am 29.08.2025
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Die Begriffe Max Verstappen und die Nürburgring-Nordschleife in einem Satz lösten zuletzt einen großen Hype aus. Der überraschende Test im Ferrari 296 GT3 mit Emil Frey Racing am Test-Freitag bei der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) schlug hohe Wellen bei den Medien und den Fans.

Dazu kam der Wirbel um sein Pseudonym "Franz Hermann", das so viel Aufsehen erregte, dass es mittlerweile sogar auf offiziellen Merchandise-Artikeln von Verstappen prangt. Die Kirsche auf der Torte: Verstappen stellte einen inoffiziellen Rekord für GT3-Fahrzeuge auf der Streckenvariante der NLS auf (Kombination aus Grand-Prix-Strecke und Nordschleife).

Der Rundenrekord sorgte in der Szene für viele Diskussionen. Zwar beteuerte der viermalige Formel-1-Weltmeister, man sei in der vorgeschriebenen technischen Konfiguration gefahren, die die Balance of Performance vorschreibt (garantiert Chancengleichheit der verschiedenen technischen Konzepte).

Eine offizielle gezeitete Runde ist es aber freilich nicht. Dafür müsste der Niederländer an einem NLS-Rennen teilnehmen. Um das in einem GT3-Auto zu bestreiten, muss er zunächst aber in einem Auto mit weniger Leistung an zwei Rennen teilnehmen, um die soegannte "Nordschleifen-Permit" zu erlangen – also eine Art "Führerschein" für die "Grüne Hölle".

Porsche Cayman GT4 CS stärkstes "kleines" Auto

Die leistungsstärkste Variante, die sich hier bietet, ist ein Porsche Cayman 718 GT4 CS, wie er in der Cup 3-Klasse der NLS gefahren wird. Mit genau diesem Exemplar war Chris Lulham, mit dem Verstappen zuletzt auch im Ferrari testete, beim sechsten Lauf der Serie am Start. Er trat für das Team Lionspeed GP an.

Hinter Lionspeed GP steht GT-Profirennfahrer Patrick Kolb, der selbst schon viele Rennen auf der Nordschleife unterwegs war. Das Team ist derzeit auch in der GT World Challenge international aktiv. In dieser Serie ist auch Verstappens Team "Verstappen.com Racing" dabei. Interessante Randnotiz: Thierry Vermeulen, Sohn von Verstappens Manager Raymond Vermeulen, machte ebenfalls seine Nordschleifen-Permit bei Lionspeed GP auf dem Cayman.

Es spricht also vieles dafür, dass Verstappen mit dem in der offenen Version 425 PS starken Cayman, mit dem man auf der Nordschleifen-Streckenvariante Rundenzeiten um die 8.32,188 Minuten fährt, ebenfalls seinen Nordschleifen-Führerschein macht. In der etwas gedrosselten Version, die für die Permit vorgeschrieben ist, liegen die Rundenzeiten bei etwas über 9 Minuten und es stehen weniger PS zur Verfügung, weil es einen Restriktor gibt.

Terminlich bietet sich der Doubleheader am 13./14. September an. Denn dann könnte er direkt an einem Wochenende die für die "Nordschleifen-Permit" erforderlichen zwei Rennen absolvieren. Zudem gibt es an diesem Datum keine Überschneidung mit der Formel 1. Die Reise in die Eifel könnte er nach dem Monza-Wochenende antreten.

Warum gibt es die Nordschleifen-Permit?Warum muss ein Formel-1-Weltmeister das Fahren auf der Nordschleife lernen und braucht einen Führerschein? Die Frage ist berechtigt. Allerdings herrschen auf der Nürburgring-Nordscheife spezielle Gesetze und Regeln, wie etwa die Code-60-Phasen, die es sonst nirgends gibt. Zudem soll der Start in den PS-schwächeren Autos den Fahrern einen Eindruck vermitteln, wie es sich in einem langsameren Rennwagen anfühlt, wenn die GT3-Raketen vorbeifliegen. Schließlich fahren in der Nürburgring Langstrecken-Serie rund 130 Autos aus verschiedenen Klassen. Das Fahren durch den Verkehr benötigt also viel Respekt füreinander.

Schafft Verstappen GT3-Debüt auf Nordschleife noch 2025?

Theoretisch könnte Verstappen sogar eine Abkürzung nutzen. Die ist jedoch nicht für ihn speziell aufgesetzt worden, sondern gilt für alle Fahrer mit der FIA-Fahrereinstufung Gold oder Platin. Wenn sie zwei verschiedene Fahrzeuge in einem Rennen pilotieren und damit insgesamt eine vorgeschriebene Anzahl von 14 Runden in Wertung und ohne Strafe fahren, haben sie die Permit-Voraussetzungen in nur einem Rennen erfüllt.

Sollte er seine Permit dann erhalten, könnte er sogar noch ein Rennen mit dem Ferrari 296 GT3 in dieser Saison bestreiten. Theoretisch ergeben sich neben dem Formel-1-Kalender freie Wochenenden für das neunte Rennen am 27. September oder den zehnten Lauf am 11. Oktober. Verstappen hatte schon mehrfach zugegeben, dass ihn vor allem das 24h-Rennen am Nürburgring reizt. Das nächste würde am 16./17. Mai 2026 stattfinden – auch ohne Überschneidung mit der Formel 1.

Fazit