Kleinwagen der Marke VW wird es künftig ausschließlich mit Elektroantrieb geben. Benziner in der Polo -Klasse und darunter haben aus Sicht des Konzerns keine Zukunft mehr. Das erklärt VW-Markenchef Thomas Schäfer im Gespräch mit auto motor und sport – und lässt keinen Zweifel: "Neue Modelle mit Verbrennern in diesem Segment ergeben mit Blick auf die künftige Abgasregulierung keinen Sinn mehr. Sie wären zu teuer für unsere Kunden. Die Zukunft ist elektrisch."
Damit steht fest: ID. Polo und ID. Cross (ab 2026) sowie der ID. Every1 (2027), allesamt auf dem neuen MEB+ basierend, kommen ohne jegliche Verbrenner-Ableger. Klassische Schwestermodelle mit Benzinmotor, wie sie VW bislang parallel angeboten hat, wird es nicht mehr geben. Der Kleinwagenmarkt wird für VW zum reinen Elektro-Spielfeld.
Plattform-Strategie spart 600 Millionen Euro
Parallel zum technologischen Kurswechsel treibt VW einen harten Sparkurs voran. Seit der Einigung mit IG Metall im Dezember 2024 habe die Marke ihre Fabrikkosten in Wolfsburg, Emden und Zwickau bereits um rund 30 Prozent gesenkt, erklärt Schäfer. Auch der sozialverträgliche Personalabbau laufe schneller als geplant: 25.000 der bis 2030 vorgesehenen 35.000 Stellen seien bereits über Altersteilzeit und Aufhebungsverträge verbindlich geregelt.
"Wir wollen zeigen, dass man in Deutschland wettbewerbsfähig Autos entwickeln und bauen kann", betont Schäfer. Ein zentraler Hebel: die plattformoptimierte Produktion in Europa. Die neue Electric Urban Car Family – bestehend aus ID. Polo, ID. Cross, Cupra Raval und Škoda Epiq – wird nach einem neuen, markenübergreifenden Prinzip organisiert. Entwicklung von Plattform und Software in Wolfsburg, Projektführung bei Cupra, Produktion gebündelt in Martorell und Pamplona.
Das Ergebnis: 600 Millionen Euro weniger Kosten gegenüber einer klassischen Projektstruktur. "Einen Teil dieses Geldes investieren wir direkt in bessere Produkte", so Schäfer.
Klare Absage an Wasserstoff
Auch beim Thema Wasserstoff positioniert sich Schäfer unmissverständlich – und widerspricht damit unter anderem BMW. Für VW sei die Brennstoffzelle keine Option für das Volumensegment. "Das ist eine Scheindiskussion", so Schäfer. "Es gibt nicht genug grünen Wasserstoff, die Technologie ist zu teuer und ineffizient. Der einzige Weg, Volumenautos schnell zu dekarbonisieren, ist der Elektroantrieb."












