Seit 2019 hat der französische Hersteller DS einen Crossover mit Offroad-Anmutung, den DS 3 Crossback, auf dem Markt – als Diesel-, Benziner und Elektro-Variante. Letzterer spendiert die PSA-Tochter jetzt etwas mehr Reichweite.
Seit 2019 hat der französische Hersteller DS einen Crossover mit Offroad-Anmutung, den DS 3 Crossback, auf dem Markt – als Diesel-, Benziner und Elektro-Variante. Letzterer spendiert die PSA-Tochter jetzt etwas mehr Reichweite.
"e-Tense" lautet die zusätzliche Modell-Bezeichnung für den rein elektrisch angetriebenen Bruder, der neben Benziner und Diesel ebenfalls zur DS-3-Crossback-Familie gehört – und jetzt noch länger ohne Zwischenladung durchhalten soll. Schauen wir uns das Kompakt-SUV-Modell vorab aber nochmal an. Infos gibt's im Artikel, Bilder in der Fotoshow.
Auf 18 Zoll großen Rädern wirkt die Silhouette des DS 3 Crossback kraftvoll und dennoch modern. Die Scheibenrahmen sind unsichtbar und die versenkten Türgriffe eine Neuheit in diesem Segment. Geradezu schlicht wirkt seine Dachlinie, die von keiner Antenne gestört wird. Das verchromte Doppelauspuffendrohr fällt symmetrisch aus. Der DS 3 ist 4,12 Meter lang, 1,79 Meter breit und 1,53 Meter hoch. Sein Radstand beträgt 2,56 Meter.
Der erste Eindruck auf dem elektrisch verstellbaren Fahrersitzt des DS 3 Crossback ist "Wow, das ist ja mal geschmeidig hier drin". Die an die lustigen "Air Bumps" des Cactus erinnernden Sitzpolster umschmeicheln Rücken, Hintern und Oberschenkel förmlich. Der Trick: Sie sind mit einer Schaumstoffbehandlung und zwei unterschiedlichen Dichten konzipiert. So weich sitzt es sich nicht einmal in einer S-Klasse. Die Kopffreiheit lässt selbst bei Sitzriesen keine Wünsche offen. Das Lenkrad lässt sich komfortabel und leicht auf den jeweiligen Fahrertypen einstellen. Alle Taster, Schalter und Knöpfe sind zudem gut zu erreichen und damit auch zu bedienen.
Das Interieur vorn dominiert ein aus anderen DS-Modellen bekannter futuristischer Designstil. Der 10,3 Zoll große Touchscreen für das Infotainment sitzt mittig auf der Armaturentafel. Ein Head-up-Display projiziert Fahrinformationen auf eine kleine Plexiglasscheibe hinter die komplett digitalen Instrumente ins Sichtfeld des Fahrers. Die Mittelkonsole stammt vom DS 7 Crossback und punktet mit zahlreichen Ablagen und der Option des induktiven Smartphone-Aufladens. Die breite Mittelarmlehne ist verschiebbar. Bertrand Dantec, Direktor Design des DS 3 Crossback erklärte, dass die äußeren Luftdüsen in die Türen integriert wurden, "um das puristische, hochwertige Armaturenbrett zur Geltung kommen zu lassen." Wie beim DS 7 Crossback stehen auch beim Dreier verschiedene Innenraumwelten, bei DS Inspiration genannt, zur Wahl.
Auf der Rückbank geht es ähnlich komfortabel zu. Bein- und Kopffreiheit spielen hier in einer höheren Klasse, als es von außen den Anschein erweckt. Lediglich die recht kleinen Fenster der Fond-Türen und die dadurch sehr massiv wirkenden Türen selbst bieten eine kleine optische Einengung. Interessanterweise verfliegt dieses Gefühl recht schnell, sobald die Türen geschlossen sind.
Der Eindruck hochwertiger Verarbeitung, der sich ohne Kompromisse sowohl in der ersten als auch in der zweiten Reihe bestätigt endet leider hinter der Rückbank. Die Ver- und Auskleidung des 350 Liter fassenden Kofferraums wirkt alles andere als premium. Da könnte DS nochmal Hand anlegen. Wird die Rückbank im Verhältnis 2:1 umgelegt, wird natürlich mehr Platz zum Beladen, aber auch eine unschöne rund zehn Zentimeter hohe Stufe geschaffen. Die Stehhöhe unter der geöffneten Heckklappe misst rund 1,85 Meter.
Drei Antriebsvarianten stehen zur Wahl: Benzin, Diesel und die eingangs erwähnte vollelektrische Version namens e-Tense. Trotz des SUV-Looks gibt es alle ausschließlich mit Frontantrieb. Der Elektromotor im e-DS 3 Crossback leistet 136 PS und holt seine Energie aus einer 50 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie und einem System zur Rückgewinnung der Bewegungsenergie, die beim Bremsen abgebaut wird. Das an Bord verbaute Ladesystem ist mit allen Ladevarianten kompatibel, sprich Haushaltssteckdose, Wallbox und Schnellladung bis 100 kW.
Dank 260 Newtonmeter maximalen Drehmoments soll der DS 3 Crossback e-Tense in 8,7 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 150 Kilometer pro Stunde. Eine leere Batterie soll innerhalb von fünf Stunden an einer Wallbox mit elf kW Drehstrom wieder vollgeladen sein – an einer 100 kW-Ladestation holt sich der Akku innerhalb von 30 Minuten 80 Prozent.
Bisher schaffte das E-Kompakt-SUV laut Hersteller bis zu 320 Kilometer mit einer Batterieladung. Doch DS hat die Technik eigenen Angaben zufolge nachträglich verbessert. An der Wärmepumpe steckt jetzt ein Feuchtigkeitssensor, der die Effizienz zusätzlich erhöhen soll. Darüber hinaus haben die Ingenieure in Absprache mit Formel-E-Spezialisten die Getriebe-Übersetzung optimiert. Zum Reichweiten-Plus tragen außerdem die neuen Continental-Reifen EcoContact 6Q der Größe 215/60 R17 96H mit geringerem Rollwiderstand bei. Die letztliche Ausbeute: immerhin sieben Prozent mehr Reichweite. Laut Hersteller schafft der DS 3 Crossback e-Tense mit den Modifikationen jetzt insgesamt bis zu 341 Kilometer (WLTP) ohne Zwischenladung.
In Sachen Verbrennungs-Motor offerieren die Franzosen beim DS 3 Crossback mehrere Versionen: Die Zweiliter-Benziner verfügen jeweils über drei Zylinder und 100, 130 oder 155 PS. Während in der 100-PS-Variante ein Sechsgang-Schaltgetriebe steckt, verbaut DS in den stärkeren Modellen eine Achtstufen-Automatik. Die beiden 1,5-Liter-Vierzylinder-Diesel bringen es auf 110 beziehungsweise 130 PS. Auch hier gibt es in der schwächeren Ausführung ein manuelles Sechsgang-Getriebe, während der 130-PS-Diesel seine acht Stufen automatisch sortiert.
Der DS 3 Crossback ist das erste Fahrzeug der PSA-Gruppe, das auf der neuen Plattform CMP (Common Modular Platform) basiert. Er wird nahe Paris in der Produktionsanlage Poissy gefertigt. In puncto Assistenzsysteme kommt der Franzose mit der neuen Notbremsfunktion Active Safety Brake daher, die auch nachts Fußgänger und Fahrradfahrer erkennen soll. Der DS Drive Assist ebnet zudem den Weg zum halbautonomen Fahren. Denn mithilfe von Sensoren und einer Kamera können sowohl die Spur als auch die Geschwindigkeit bis Tempo 180 sowie der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug gehalten werden.
Am Ziel angekommen sorgt der DS Park Pilot für einen automatischen Einparkvorgang. Nachdem der Fahrer mit bis zu 30 Kilometern pro Stunde an einer passenden Parklücke vorbeigefahren ist, muss er lediglich den Befehl zum Parken auf dem Touchscreen bestätigen und der Parkvorgang beginnt. Eine weitere Neuheit in diesem B-Segment ist der DS Smart Access, der es dem Besitzer des DS 3 Crossback und maximal fünf weiteren Fahrern ermöglicht per Smartphone das Fahrzeug zu öffnen und auch zu starten. Dabei steht es dem Besitzer auch frei, die Nutzungszeit zu begrenzen.
Wer sich in Deutschland einen DS 3 Crossback konfigurieren möchte, kann dies im Internet oder bei einem der DS-Händler tun. Bei Citroën-Händlern ist hingegen kein DS erhältlich. Der Einstiegspreis beträgt 25.140 Euro. Der rein elektrisch angetriebene DS 3 Crossback E-Tense ist seit Juli 2019 bestellbar und kostet hierzulande ab 39.440
Mit dem DS 3 Crossback ist den Franzosen ein durchweg komfortables und nobel ausgestattetes Stadtfahrzeug gelungen. Sein futuristisches Design und die hervorragenden Sitze bieten ein in dieser Klasse bis dato unbekanntes Niveau. Zudem lobenswert: Der französische Hersteller hat bei der Elektro-Version nochmal nachträglich Hand angelegt, um etwas mehr Reichweite rauszukitzeln.