Erst im Februar 2025 hatte KGM in Korea den neuen Musso EV vorgestellt. Wenige Monate später feiert der Elektro-Pick-up bereits Premiere in Deutschland. Die früher als Ssangyong bekannte Marke bringt den E-Pick-up im Ford Ranger-Format mit einem Paukenschlag: Der KGM Musso EV ist nicht nur günstiger als die üblichen Diesel-Pick-ups, er kommt sogar optional mit elektrischem Allradantrieb.
Der Musso EV setzt auf eine Doppelkabine mit Platz für fünf Personen und eine – das liegt etwas unterhalb des Klassenstandards – 1,35 Meter lange Ladefläche. Bis zu 500 Kilogramm können zugeladen und 1,8 Tonnen gezogen werden. Damit liegt die Nutzlast unter dem Niveau klassischer Pick-ups, die teilweise mehr als eine Tonne tragen. Auch beim Anhängerbetrieb sind die Diesel-Kollegen mit meist 3,5 Tonnen zulässiger Zuglast im Vorteil.
Preis im Wettbewerbsvergleich
Mit einem Einstiegspreis unterhalb von 42.000 Euro bietet KGM den Musso EV günstiger an, als es Käufer von elektrischen Nutzfahrzeugen bislang gewohnt sind. Zum Vergleich: Der Maxus T90 EV aus China, derzeit das bekannteste E-Pick-up-Modell auf dem deutschen Markt, ist über 20.000 Euro teurer und bietet zudem keinen Allradantrieb. Der Musso EV kann dagegen optional mit zwei Elektromotoren ausgestattet werden, die an Vorder- und Hinterachse arbeiten.
Auch gegenüber den etablierten Dieselmodellen von Ford oder Toyota fällt der Preisunterschied auf. Zwar bieten Ranger und Hilux in den höhere Nutzlasten und eine große Ausstattungs-Vielfalt, bewegen sich jedoch preislich bereits in den Basisversionen auf dem Niveau des koreanischen E-Pick-up.
Alltagstaugliche Reichweite
Angetrieben wird der Musso EV von einem 152 kW/207 PS starken Elektromotor, der ein Drehmoment von 339 Newtonmetern liefert. In der Allradversion kommt ein zweiter Motor an der Hinterachse hinzu, was Traktion und Fahrstabilität verbessert – für diese Option nennt KGM noch keine Daten und Preise. Für die Energieversorgung sorgt eine Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie mit 80,6 kWh Kapazität. Sie ermöglicht laut KGM Reichweiten von bis zu 419 Kilometern nach WLTP, innerorts sogar bis zu 546 Kilometern.
Im praktischen Einsatz dürften die Werte allerdings nicht ganz so gut ausfallen. An einer Schnellladesäule mit 120 kW kann die Batterie innerhalb von 36 Minuten von zehn auf 80 Prozent aufgeladen werden, das ist im Vergleich zu aktuellen E-Autos eher durchschnittlich.
Ausstattung und Komfort
Schon in der Basisausstattung finden sich Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Rückfahrkamera, Einparkhilfen sowie ein schlüsselloses Zugangssystem. Digitale Instrumente und ein Infotainmentsystem mit zwei 12,3-Zoll-Displays gehören ebenfalls zur Serienausstattung.
Nach dem SUV Torres EVX ist der Musso EV das zweite vollelektrische Modell des Herstellers auf dem deutschen Markt. Die Modelloffensive wird ergänzt durch geplante Vollhybride.
Marktstart und Preis
Der Marktstart erfolgt im Herbst, die Preise beginnen bei 41.990 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Damit positioniert sich das Fahrzeug deutlich günstiger als die etablierten Modelle Ford Ranger oder Toyota Hilux, die mit Verbrennungsmotoren und vergleichbarer Ausstattung in höheren Preisregionen starten.












