Das hatte MG wahrscheinlich nicht geplant: Euro-NCAP hat unbeabsichtigt MGs neuen siebensitzigen SUV enthüllt, nachdem die Ergebnisse der jüngsten Crashtests zum MGS9 PHEV veröffentlicht wurden. Der Crashtest des links gelenkten Modells bedeutet, dass der chinesische Hersteller tatsächlich den Marktstart in Kontinental-Europa plant. Zuletzt machte der große, fast fünf Meter lange SUV mit dem Marktstart in Australien (im Mai 2025, hier die ausführliche Vorstellung) von sich reden.
Ähnlich lief es zuvor beim MGS6, der ebenfalls erst durch die Euro-NCAP-Datenbank öffentlich wurde und erst Monate später offiziell vorgestellt wurde. Dass nun auch der MGS9 frühzeitig im Crashtest auftaucht, kann als deutlicher Hinweis gelten, dass sein Europadebüt bevorsteht, obwohl MG dazu schweigt.
Crashtest nimmt Premiere vorweg
MG begann in mehreren Exportmärkten bereits mit der Einführung des großen SUV, dort unter der Bezeichnung QS. Hinter dem QS verbirgt sich das Modell Roewe RX9, das Anfang 2023 in China gestartet ist. Nach der Einführung der kompakteren Modelle QS5 und QS6 ist es naheliegend, dass die Modellbezeichnung QS9 bei einem möglichen Europa-Start genutzt wird.
Der MG QS9 gehört zur Klasse der fast fünf Meter langen Full-Size-SUV. Mit 4.983 Millimetern Länge, 1.967 Millimetern Breite und 1.778 Millimetern Höhe bewegt er sich klar im Format der oberen Mittelklasse. Konzipiert ist er als Siebensitzer, wobei die zweite Reihe längs verschiebbar ist und die dritte Reihe im Verhältnis 50:50 umgelegt werden kann. Im Innenraum finden sich ein 12,3-Zoll-Kombiinstrument sowie ein gleich großer Touchscreen, Navigation und Smartphone-Integration sind serienmäßig. In den Allradvarianten kommen ein Bose-Soundsystem, belüftete und beheizbare Sitze mit perforiertem Leder sowie eine kabellose Ladefunktion hinzu.
Plug-in-Hybrid mit 272 PS
Bisherige Exportversionen des QS, zum Beispiel in Australien, setzten ausschließlich auf einen Zweiliter-Turbo-Vierzylinder mit 208 PS und 360 Newtonmetern, kombiniert mit einer Neungangautomatik. Alternativ zum Frontantrieb ist Allradtechnik erhältlich, im AWD zusätzlich mit elektrisch geregeltem, adaptivem Fahrwerk. Dass der neue Crashtest ausdrücklich auf die Bezeichnung PHEV hinweist, macht klar, dass in Europa ein anderer Antrieb an den Start geht. Dabei dürfte es sich um die Plug-in-Hybrid-Variante aus dem MG HS PHEV handeln, bei der ein vergleichsweise starker E-Motor (135 kW) gemeinsam mit einem 1,5-Liter-Benziner (105 kW) eine Systemleistung von 200 kW/272 PS abliefert.
Beim Thema Sicherheit erfüllt der MG QS bereits heute das, was ein Europastart erfordern würde: Notbremsassistent, Spurhalteassistent, Toter-Winkel-Warnung, adaptiver Tempomat, 360-Grad-Kamera und Aufmerksamkeitsüberwachung sind an Bord. Und das Ergebnis beim Euro NCAP-Crashtest kann sich durchaus sehen lassen. Der MGS9 erzielte dort die Höchstwertung von fünf Sternen. In den Detailkategorien erreicht er 84 Prozent beim Schutz erwachsener Insassen und 85 Prozent beim Schutz von Kindern, dazu 74 Prozent für die Sicherheit ungeschützter Verkehrsteilnehmer sowie 77 Prozent bei den Assistenzsystemen.
Marktstart und Preis
Die Frage nach dem Preis wird besonders spannend. In Australien wird die Frontantriebs-Version mit 46.990 Australischen Dollar gelistet, der Allradler beginnt bei 50.990 Dollar – umgerechnet aktuell rund 27.000 beziehungsweise 29.200 Euro. Das dürfte in Europa nicht ganz reichen, hier erwarten wir das künftige MG-Flaggschiff eher im Bereich knapp unter 40.000 Euro. Der jetzt erfolgte Crashtest deutet jedenfalls auf einen Marktstart noch in der ersten Jahreshälfte 2026 hin.












