Nächster Audi RS6 Avant kommt als Hybrid - aber auch mit V8?

Audi RS6 Avant Erlkönig mit Hybridantrieb
Ist der Motor so dick wie die Auspuffblenden?

ArtikeldatumVeröffentlicht am 14.09.2025
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Während es noch Verwirrung um einen möglichen Audi RS6 mit Elektroantrieb gibt und aktuell Fragen aufpoppen, ob ein RS6 E-Tron tatsächlich kommt, präsentiert sich uns beim Verbrenner bereits ein etwas klareres Bild. Aktuelle Erlkönig-Sichtungen bestätigen nämlich, dass die Audi Sport GmbH in den letzten Entwicklungszügen einer Neuauflage seines großen Sportkombis steckt.

Erlkönig mit typischem RS6-Design

Unter dem noch stark verhüllenden Tarnkleid zeichnen sich die üblichen RS6-Insignien bereits klar ab. Wie gewohnt erhält der Power-Kombi stark ausgestellte Kotflügel, deren vordere Pendants im hinteren Bereich vertikale Luftauslässe präsentieren. In den Radhäusern rotieren dicke Räder in verschiedenen Designs: Auf der Nordschleife war der RS6-Erlkönig mit fünf filigranen Doppelspeichen unterwegs, auf öffentlicher Straße mit ebensovielen dicken, in sich verdrehten Einzelspeichen.

Größere Lufteinlässe mit Wabengittern in der Frontschürze, die zudem eine etwas stärker ausmodellierte Spoilerlippe aufweist, ein weiter herausgezogener Dachspoiler am Heck und ein Diffusor im unteren Bereich runden die RS-Optik ab. Auffällig sind obendrein die weit innen positionierten, sehr großen und ovalen Auspuffblenden, hinter denen sich deutlich kleinere reale Endrohre verbergen. Das sieht bereits auf den ersten Blick ziemlich "fake" aus; vielleicht sollten die Designer und Techniker sich hier noch ein Stück annähern.

Innen konnten wir den neuen Audi RS6 Avant noch nicht unter die Lupe nehmen. Zu erwarten sind jedoch die typischen Ausstattungsdetails wie Sportsitze in verschiedenen Ausprägungen, diverse Materialienangebote von edlen Hölzern bis Carbon und spezifische Anzeigen für die Bildschirmgrafiken. Mehrere RS-Embleme und ein sportlicher geschnittenes Lenkrad als beim Standard-A6 dürften ebenfalls nicht fehlen.

Kommt der RS6 mit V8-Hybrid?

Zur Technik ist bisher nichts Offizielles bekannt; eine Sprecherin der Audi Sport GmbH wollte zu diesem Zeitpunkt auf auto-motor-und-sport-Nachfrage nichts zur Aufklärung beitragen. Klar ist jedoch: Den letzten RS6 Avant auf Basis der A6-Vorgängergeneration (C8) sollte er auf dem Papier deutlich übertrumpfen; dieser entwickelte in der Performance-Variante 630 PS und maximal 850 Newtonmeter. Und mit Blick auf die Konkurrenz sticht der neue, bis zu 727 PS starke BMW M5 ins Auge. Allein von den technischen Daten ist der Garchinger aktuell die Messlatte unter den Power-Boliden der Oberen Mittelklasse.

Der M5 tritt in seiner aktuellen Form bekanntlich mit einem V8-Plug-in-Hybridantrieb an. Um dessen Papierwerte kontern zu können, bleibt dem nächsten Audi RS6 fast nichts anderes übrig, als ebenfalls zum PHEV-Layout zu wechseln. Das ist auch naheliegend, schließlich existiert bereits ein V8-Plug-in-Hybrid-Antriebsstrang, der im Volkswagen-Konzern bereits vielfältig genutzt wird. Zum Beispiel vom Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid und Bentley Continental GT (jeweils 782 PS) und vom Lamborghini Urus, der sogar 800 PS leistet.

Vielleicht doch ein abgespeckter Hybridantrieb?

Das sind Leistungswerte, mit denen sich der neue Audi RS6 Avant im M5-Segment locker etablieren könnte. Technisch scheint er dazu in der Lage zu sein. Er basiert auf dem PPC-Baukasten (Premium Platform Combustion), der eine Weiterentwicklung der MLB-Evo-Plattform darstellt – und die wird vom Urus genutzt. Ein Vierliter-V8-Motor mit zusätzlichen Elektro-Komponenten samt Antriebsbatterie sollte sich demnach grundsätzlich integrieren lassen, auch wenn sich Audi beim Standard-A6 bisher auf Vier- und Sechszylindermotoren beschränkt.

Allerdings ist uns zu Ohren gekommen, dass sich die Erlkönige so gar nicht nach V8 angehört haben sollen. Somit kommt als Alternative eine weitere, abgespeckte Hybridlösung ins Spiel: Jene mit 2,9-Liter-V6-Biturbo-Motor, wie sie wohl auch der nächste RS5 Avant präsentiert. Der müsste für einen RS6 allerdings erheblich aufgeblasen werden. Die 544 System-PS, die der Antrieb aktuell im Porsche Panamera 4S E-Hybrid leistet, wären für einen RS5 sicher genug, eine Klasse höher allerdings zu wenig. Doch ob dieses Antriebs-Layout mehr als 630 im Alltag nutzbare und über eine lange Zeit robust verfügbare PS – oder gar über 700 wie beim M5 – im Kreuz hat? Schwer vorstell- bis undenkbar, weshalb der Vierliter-V8-Hybrid die deutlich wahrscheinlichere Lösung ist.

Fazit