Echte Duelle statt DRS-Show? F1 verändert sich leise

Wird die Formel 1 „ehrlicher“?
Warum das DRS plötzlich kaum noch hilft

ArtikeldatumVeröffentlicht am 01.10.2025
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Lewis Hamilton - Ferrari - GP Aserbaidschan - Baku - Formel 1 2025
Foto: xpb

In der Saison 2025 berichten Fahrer wie Lewis Hamilton und Charles Leclerc übereinstimmend: Überholen sei wieder deutlich schwieriger geworden. Dabei wurde die Anzahl der DRS-Zonen keineswegs reduziert. Der Grund liegt tiefer – moderne Aerodynamik, stärkerer Dirty-Air-Effekt und eine technische Konvergenz im Feld reduzieren den einstigen "Turboschalter" auf ein müdes Zucken.

Ein Fahrer im Windschatten hat heute zwar noch einen Geschwindigkeitsvorteil – aber oft reicht er nicht, um sich vorbeizukämpfen. Der DRS-Effekt, einst mit bis zu 20 km/h Plus beziffert, liegt laut Teamangaben aktuell häufig unter 10 km/h. Kein Wunder also, dass viele Positionswechsel wieder auf mehr fahrerisches Geschick und clevere Rennstrategie zurückfallen.

Wenn Technik für mehr Fairness sorgt

Diese Entwicklung ist keine geplante Regelrevolution – sondern das Ergebnis technischer Evolution. Die Teams entwickeln ihre Autos so effizient, dass der aerodynamische Widerstand auch mit offenem DRS kaum noch sinkt. Besonders die Frontflügel- und Unterboden-Konzepte wirken stabiler denn je – zum Nachteil des DRS, aber zum Vorteil des echten Racings.

Ironischerweise erfüllt die Formel 1 damit eine Forderung vieler Fans: mehr Spannung, weniger künstliche Eingriffe. Der direkte Zweikampf auf der Strecke gewinnt an Bedeutung, statt sich durch einen Knopfdruck zu entscheiden.

Ein Trend mit doppelter Wirkung

Während Ingenieure und Rennstrategen fieberhaft nach neuen Lösungen suchen, wächst unter Fans die Hoffnung auf eine Rückkehr zu Duellen "wie früher". Die sinkende Wirkung des DRS macht Überholmanöver schwieriger – aber auch wertvoller. Jeder Positionswechsel erfordert mehr Risiko, mehr Präzision, mehr Timing.

Das könnte der Formel 1 langfristig sogar helfen: Wenn das Racing als authentischer empfunden wird, steigt die Akzeptanz – auch bei Gelegenheitszuschauern.

Fazit