Totem Automobili hat sich mit einem Elektromod-Umbau eines Coupé-Klassikers von Alfa Romeo einen Namen gemacht. Nun legen die Italiener nach – mit einer Verbrenner-Version.
Totem Automobili hat sich mit einem Elektromod-Umbau eines Coupé-Klassikers von Alfa Romeo einen Namen gemacht. Nun legen die Italiener nach – mit einer Verbrenner-Version.
Wir kennen die Reihenfolge eigentlich so rum: Erst ist der Verbrenner da, dann kommt die Elektroversion. Totem Automobili geht die Dinge anders an und dreht das Spielchen um: Nachdem die Italiener im vergangenen Jahr mit dem GT Electric einen – der Name deutet es an – Elektromod-Umbau der klassischen Alfa Romeo-Coupés Giulia Sprint GT und GT Junior vorgestellt haben, folgt nun – exakt ein Jahr später – die Verbrenner-Version. Sie heißt "GT Super" – und auch das scheint eine durchaus passende Modellbezeichnung zu sein.
Hier dienen dieselben Alfa-Modelle als Basis, aber den Antrieb liefert sozusagen ihr Urenkel. In den Bug zieht der 2,9-Liter-Biturbo-V6 der aktuellen Giulia Quadrifoglio ein, also jener Benzinmotor, der konstruktiv ursprünglich von Ferrari stammt. Allerdings nicht in der Standard-Konfiguration. Bei Totem Automobili darf der Sechszylinder bis zu 629 PS leisten. Den exakten Wert nennen die Italiener bislang zwar nicht. Aber es ist davon auszugehen, dass auch das maximale Drehmoment höher angesiedelt sein wird als beim 600 Newtonmeter starken Serienmotor.
Zur sonstigen Technik hält sich Totem Automobili mit Informationen bislang zurück. Sie soll jedoch weitgehend mit jener des GT Electric übereinstimmen. Dieser tritt fahrwerksseitig mit einem vielfach verstellbaren Bilstein-Gewindefahrwerk oder Luftfederung an, verzögert mit Brembo-Komponenten und rollt auf 17-Zoll-Felgen. Letzteres lässt sich bei näherer Betrachtung der Fotos auch beim GT Super bestätigen. Im Gegensatz zum GT Electric, der schlicht keine braucht, präsentiert der GT Super auch eine Abgasanlage. Deren beiden Endrohre sitzen jeweils rechts und links im Diffusor.
Auch bei der Karosserie beschreiten beide Alfa-Romeo-Restomods dieselben Wege. Es spannt sich also eine Karbonhaut über ein restauriertes Original-Chassis, das sich mit einem neuen hinteren Hilfsrahmen, üppig verbautem Aluminium und einem versteckt integrierten Überrollkäfig verstärkt zeigt. Auch bei Details wie den LED-Leuchten und den fehlenden Stoßstangen gleichen sich die ungleichen Brüder. Wie sich der Wechsel der Antriebsquelle auf das Gewicht auswirkt, verrät Totem Automobili bislang nicht. Der Electric GT bringt 1.270 Kilogramm auf die Waage.
Um Leichtbau geht es auch innen. Rücksitze gibt es nicht, und die vorderen Sitzgelegenheiten bestehen weitgehend aus Kohlefaser-Material. Verzicht muss freilich trotzdem niemand üben im GT-Super-Interieur; allein deshalb, weil sich viele Materialien und Farben nach persönlichem Geschmack aussuchen lassen. Wie auch außen lehnen sich viele Details in ihren Designs an Vorbilder aus den Sechziger- und Siebzigerjahren an. Wählt man dann noch den karogemusterten Stoff des Fotofahrzeugs, ist der Vintage-Look des Restomod-Coupés perfekt.
Totem verrät bisher nicht, was der Super GT kosten soll. Diese Information bleiben sie uns bislang auch beim Elektro-Modell schuldig; sie erhält nur, wer plausibel sein Interesse am Kauf des Autos bekundet. Aber noch bleibt Zeit, um das nötige Budget anzusparen: Das erste Serien-Exemplar des Electric GT soll Ende 2021 fertiggestellt sein. Die Verbrenner-Variante ist für ein Jahr später angekündigt.
Ob mit Elektro- oder Verbrennerantrieb: Die Restomod-Coupés auf Alfa-Romeo-Basis, die Totem Automobili da mit großem Aufwand kreiert, würde sicher jeder Autofan gerne in seiner Garage stehen sehen. Nur wenigen Menschen wird dieses Vergnügen allerdings vergönnt sein. Diese Prognose darf trotz noch unklarer Preise als gesichert gelten.