Warum dieser 288 GTO einer der teuersten Ferrari der 80er ist

Ferrari 288 GTO mit 2.007 km zu verkaufen
Teurer als ein F40 und fast neu

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ArtikeldatumVeröffentlicht am 13.12.2025
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Das US-Auktionshaus Mecum versteigert während der Kissimee-Auktionen Mitte Januar 2026 einen 288 GTO aus einer der größten privaten Ferrari-Sammlungen der Welt: Die Familie Bachman aus Tennessee besitzt 46 Ferrari aller Jahrzehnte, meist in außergewöhnlich gutem Zustand und mit geringer Laufleistung. Fast die Hälfte der Ferrari in der Bachman-Sammlung ist Gelb, etwa ein La Ferrari und ein Enzo. Die anderen drei der "Big Five" sind rot lackiert: F50, F40 und 288 GTO.

Ferrari 288 GTO: rund vier Millionen Euro wert

Einen Schätzpreis für den 288 GTO nennt Mecum nicht. Doch in gutem Zustand ist dieses Modell rund vier Millionen Euro wert. Das Auto aus der Bachman-Sammlung könnte sogar noch teurer werden, denn der Sportwagen hat extrem wenige Kilometer auf dem Tacho und ist in erster Hand. Bachman holte den 288 GTO 1985 als Neuwagen in Maranello ab. Am Auto befinden sich bis heute die italienischen "Escursionisti Esteri (EE)"-Touristen-Kennzeichen. Zum Auto gehören ein Schedoni-Koffer, der nur fünfmal für den 288 GTO gefertigt wurde, ein Ferrari-Classiche-Red-Book von 2009, die Betriebsanleitung und das Werkzeugset.

Beim Cavallino Classic 2013 und beim Ferrari Classiche Concours in Daytona 2016 bekam das Auto je zwei Preise.

Das ist der Ferrari 288 GTO

Auf den ersten Blick sieht ein Ferrari 288 GTO so ähnlich aus wie ein 308. Doch mit dem Achtzylinder-Mittelmotortsportwagen hat das Supercar der 80er-Jahre beim genaueren Hinsehen kaum etwas zu tun: Der Radstand ist elf Zentimeter länger, die Spur breiter und die Karosserie aus anderen Materialien gefertigt: Dach, Heckpartie und Fronthaube bestehen aus leichten Verbundwerkstoffen, der Rest aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK). Das spart Gewicht, der 288 GTO wiegt leer knapp 1.300 Kilogramm.

Neupreis: 260.000 Mark

Ein Stahlrohrrahmen trägt die Karosserie, die von Pininfarina gezeichnet und von Scaglietti gefertigt wurde. Am leichtesten ist der GTO von vorn an den vier eckigen Scheinwerfern in der Frontschürze zu erkennen. Zu sehen ist er selten, denn Ferrari hat nur 272 Stück gebaut. Zur Geschichte des 288 GTO gehört, dass Ferrari dieses Modell für die Gruppe B homologieren wollte. Dafür wären 200 Exemplare nötig gewesen. Doch zu Rallye-Einsätzen kam es nie. Neu kostete er 260.000 Mark – so viel wie drei Mercedes 500 SL.

Motor: Biturbo-V8 mit 400 PS

Wie der 308 hat auch der 288 GTO einen Achtzylinder-Mittelmotor. Doch dann hat es sich mit den Gemeinsamkeiten. Der 308 hat einen quer eingebauten V8, der 288 GTO hat einen Längsmotor mit dahinter montiertem Getriebe – was auch den längeren Radstand erklärt. Beim Öffnen der gerippten Motorklappe fallen zuerst zwei Behr-Ladeluftkühler auf, die direkt hinter den rot lackierten Zylinderköpfen untergebracht sind. Den wahren Unterschied machen zwei Turbolader des japanischen Herstellers IHI: Damit kommt der 2,85-Liter-Vierventiler auf 400 PS bei 7.000/min und 496 Newtonmeter Drehmoment bei 3.800/min.

Für die Beschleunigung von null auf 100 km/h genügen 4,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 300 km/h. Mitte der 80er-Jahre war der GTO eines der schnellsten Straßenautos – Ferrari F40 und Porsche 959 kamen erst ein paar Jahre später.

Warum ist der Ferrari 288 GTO teurer als ein F40?

Während ein Ferrari F40 in gutem Zustand rund 2,2 Millionen wert ist, werden für einen 288 GTO in gutem Zustand rund vier Millionen Euro bezahlt. Der Preisunterschied hat mutmaßlich vor allem drei Gründe: Historisch gesehen war der 288 GTO das erste Supercar von Ferrari und das Kürzel GTO verweist direkt auf den 250 GTO der Sechzigerjahre. Der 12-Zylinder-Rennwagen gehört zu den bekanntesten Ferrari-Modellen und ist mit einem Wert von rund 50 Millionen Euro eines der teuersten Sammlerautos der Welt. Der Hauptgrund ist jedoch die Stückzahl: Ferrari hat rund 1.300 F40 gebaut. Vom 288 GTO entstanden jedoch nur 272 Exemplare. Dieses Modell ist also deutlich seltener und deshalb teurer.

Fazit