Der Porsche Carrera GT ist tatsächlich schon über 20 Jahre alt. Bei einem normalen Gebrauchtwagen würde man von einem stattlichen Alter sprechen. Bei einem Supersportler wie dem Carrera GT kommt einem eher "in Ruhe gereift" in den Sinn. So oder so gehen 20 Jahre nicht spurlos an einem Auto vorbei.
Lackkleid im Langstrecken-Look
Porsche-Enthusiast und -Sammler Victor Gómez aus Puerto Rico schickte daher seinen Porsche Carrera GT von 2005 zu Porsche in die Sonderwunsch-Manufaktur. Der GT sollte technisch wieder in den Neuzustand versetzt werden. Und wenn er schon mal da ist, war auch eine weitere Individualisierung angesagt. Als Vorbild für den neuen Look, den Porsche "Salzburg-Design" nennt, diente die legendäre Lackierung des in Le Mans siegreichen Porsche 917 von 1970. Der Kurzheck-Renner mit der Startnummer 23 war auffällig rot-weiß lackiert.
Die prägnante Optik dieses Prototypen für die Sportwagen-Weltmeisterschaft kennen Motorsport-Fans als Salzburg-Design. Denn das im Süden der Stadt ansässige Autohaus "Porsche Alpenstraße" hatte damals zwei 917 für das Langstreckenrennen an der Sarthe vorbereitet, darunter das Siegerfahrzeug.
Im Zuge der "Factory Re-Commission" wurde der Carrera GT von Victor Gómez, Geschäftsführer eines großen Automobilhandelsunternehmens, komplett zerlegt, technische Komponenten wie der V10-Motor von Grund auf überholt und die Carbon-Teile neu beschichtet. Im Anschluss erhielt der ursprünglich silberfarbene Youngtimer auf Wunsch des Kunden das berühmte Salzburg-Design. Ein anspruchsvolles Vorhaben: Denn Geometrie, Abmessungen und Spaltmaße des Carrera GT sind völlig anders als beim 917. Daher musste das Design aufwendig an die Formgebung angepasst werden.
Die Lackierung in Indischrot und Weiß erfolgte von Hand. Ebenso die der berühmten Startnummer 23. Damit der Sonderlack lange glänzt, hat Porsche die komplette Karosserie mit einer durchsichtigen Folierung versehen. Zum individuellen Look gehört ebenso mattschwarzes Carbon, das einen Kontrast zur rot-weißen Lackierung bildet. Es kommt unter anderem bei den Dachhälften, den A- und B-Säulen, den Kappen der Außenspiegel, der Luftführung im Bugteil und dem Diffusor am Heck zum Einsatz. Die Gitter des Motordeckels sind schwarz matt eloxiert. Die schwarz lackierten Leichtmetallräder im originalen Fünfspeichen-Design tragen ein farbiges Porsche-Wappen.
Interieur neu gestaltet
Nachjustieren ließ Goméz auch das Interieur des Carrera GT. Viele Oberflächen wurden mit Alcantara in Indischrot bezogen. Dazu gehören Teile der Armaturentafel und der Türverkleidungen, der Lenkradkranz und die Mittelkonsole. Sogar die Verkleidung des Gepäckraums vorn und das Kofferset tragen diesen Alcantara-Look. Kontraste liefern, wie schon beim Exterieur, matte Carbon-Elemente. Diese finden sich an den Sitzschalen, an der Blende der Lüftungsdüsen in der Schalttafel und der Instrumentenabdeckung. Bei den Mittelbahnen, Seitenwagen und Kopfstützen der Sitze haben die Interieur-Spezialisten schwarzes, nicht brennbares FIA-Textil aus dem 918 Spyder verarbeitet.












