Der WKNDR (steht für "Weekender", sinngemäß Wochenendausflügler) ist schon das zweite Konzeptauto von Kia unter diesem Namen. Nach dem PV5-Van als Basis des früheren WKNDR-Konzeptautos ist nun der EV5 dran, der brandneue Mittelklasse-SUV mit E-Antrieb. Den WKNDR hat Kia auf die jüngste Guangzhou Auto Show in China gestellt und nennt das Konzept fröhlich "Spontaneous Escape Enabler". Auf Deutsch lässt sich das mit "Ermöglicher spontaner Fluchten" nicht ganz so schnittig übersetzen. Ist aber auch egal, denn das Auto ist viel spannender als Marketing-Sprüche.
Höher, breiter, cooler
Das liegt alleine schon an der coolen Optik, die wesentlich durch das Höherlegungsfahrwerk und die grob profilierten Geländereifen bestimmt wird. Dieser Umbau beschert dem ehemals eher braven EV5 eine beachtliche Bodenfreiheit. Radhausverbreiterungen, rempelfeste Schwellerverkleidungen und neu gestaltete Schürzen vorn und hinten komplettieren den Adventure-Look.
Etwas ratlos blickt der Betrachter auf die grün eingefärbten Abschlepphaken, jeweils zwei vorn und hinten, die in der gezeigten Form wenig Sinn ergeben – kein Platz, dort irgendein Berge-Equipment zu befestigen. Als Lösung des Rätsels spricht Kia von versenkbaren Haken, die sich offenbar für Bergezwecke ausfahren lassen sollen. Bei Konzeptautos ist es manchmal besser, einzelne Details nicht zu hinterfragen.
Praxisgerechter scheinen die Gepäck-Optionen. Ein robuster Dachträger mit Längsstreben steht für Dachzelt oder Outdoor-Spielzeuge bereit, optisch ist er schön in die Karosserielinie eingefügt. Ergänzt wird der Träger von einer Halterung in Höhe der hinteren Seitenscheibe, an die sich allerlei Abenteuer-Equipment von der Axt bis zum Sandboard befestigen lässt. Kleiner Gag am Rande: In die Front des EV5 WKNDR ist eine Action-Cam integriert.
Mit Anti-Insekten-Licht
Eine interessante Lösung innen ist das verschiebbare Zentral-Display, um auf dem Beifahrersitz gamen oder Videos streamen zu können. Die Mittelkonsole überrascht mit ein paar ungewöhnlichen Ideen: Eine rotierbare Armlehne mit Walkie-Talkie-Halter und eine "Anti-Insekten-Campinglampe" mit Duftfunktion – das gehört dann eher zu den Details, die es nicht dringend braucht.
Netter ist dagegen das variable Sitzsystem. Die Vordersitze lassen sich belüften, drehen und die Rückenlehne als Fußstütze oder für mehr Stauraum umklappen. Ein abnehmbarer Zusatzsitz kann außerdem nach draußen getragen werden und dient dort als Campingstuhl. Die Ergänzung dazu findet sich im Laderaum; die Abdeckung lässt sich bei Bedarf als tragbarer Tisch nutzen.
Die Serienchancen für dieses Konzept gehen logischerweise gegen Null. Alleine schon der durch Höherlegung und Geländegummis beachtlich erhöhte Luftwiderstand macht alle Hoffnung zunichte, den Familien-Elektro-SUV jemals in dieser Rabauken-Variante beim Kia-Händler zu sehen. Aber vielleicht ringt sich ja ein Tuner dazu durch, den EV5 in ähnlicher Form auszuwildern.







