Die Tankstellen in Deutschland bieten Winterdiesel verpflichtend vom 16.11 bis zum 28.2. an. Diesem Kraftstoff sind nach der Dieselkraftstoffnorm DIN EN 590 ab der Raffinerie spezielle Additive zugesetzt, die das sogenannte Ausflocken verhindern sollen.
Winterdiesel ist für Temperaturen bis minus 20 Grad Celsius bestimmt. Einige Mineralölfirmen bieten in ihren kältefesten Premium-Kraftstoffen auch bis minus 22 Grad Celsius an. Übrigens: Der Winterdiesel kostet an Tankstellen nicht mehr.
Ab minus 7 Grad flockt Diesel stark aus
Ohne die Additive im Winterdiesel würden sich in den Kraftstoffleitungen Paraffinkristalle bilden, die ab einer bestimmten Größe den Kraftstofffilter verstopfen können. Der Winterdiesel verfügt im Vergleich zum herkömmlichen Diesel über eine reduzierte Filtriergrenze (CFPP – Cold Filter Plugging Point). Außerdem kann herkömmlicher Diesel bis zu acht Prozent Wasser aufnehmen, das bei Kälte gefrieren kann. Schon ab 0 Grad Celsius können sich erste Paraffinpartikel bilden. Der ADAC hat schon signifikante Ausflockungen ab minus sieben Grad beobachtet.
Allerdings müssen Autofahrer keine so große Angst vor Frost haben. Seit dem 1.10. bieten die Tankstellen bereits Diesel an, der für minus 10 °C ausgelegt ist.
Versulzter Diesel, was tun?
Ist der Diesel "versulzt" und springt nicht mehr an, müssen Autofahrer abwarten, bis das gesamte Kraftstoffsystem sich wieder erwärmt hat, damit die Partikel sich auflösen können. Idealerweise sollte das Auto an einem Ort (Garage, Werkstatt, etc.) mit Temperaturen über 0 Grad Celsius gebracht werden. Achtung: Niemals mit einem Fön, Heißluftgeräten oder gar offener Flamme den Kraftstoffleitungen oder dem Tank zu Leibe rücken!
Außerdem können Sie auch mit zusätzlichen Diesel-Antigel-Additiven den Kraftstoff entfrosten – lesen Sie dazu auf jeden Fall die Bedienungsanleitung. Notfalls kontaktieren Sie im Pannenfall den ADAC oder Ihre Vertragswerkstatt.
Die wichtigsten Antworten zum Winter-Diesel
Winterdiesel wird in Deutschland jedes Jahr vom 16. November bis 28. Februar angeboten. Derzeit ist noch Übergangsdiesel im Umlauf, der laut Norm DIN EN 590 bis minus 10 Grad Celsius kältebeständig ist.
Bei niedrigen Temperaturen bilden sich in normalem Diesel Paraffinkristalle, die Kraftstofffilter und Leitungen verstopfen können. Winterdiesel enthält spezielle Additive, die diese Ausflockung verhindern und den Kraftstoff bis etwa minus 20 Grad Celsius fließfähig halten.
CFPP steht für Cold Filter Plugging Point und bezeichnet die Temperatur, bei der der Kraftstofffilter verstopfen kann. Beim Winterdiesel liegt dieser Grenzwert bei minus 20 Grad Celsius, beim Übergangsdiesel bei minus 10 Grad Celsius.
Tankstellen müssen den jeweils saisonal gültigen Diesel nach DIN EN 590 anbieten. Im Herbst und Frühjahr handelt es sich um Übergangsdiesel, ab Mitte November ist automatisch Winterdiesel in den Zapfsäulen. Eine Kennzeichnung an der Säule ist meist nicht nötig.
Ja, allerdings reduziert sich dadurch der Kälteschutz. Wer vor dem Wintereinbruch tankt, sollte den Tank möglichst weit leerfahren, bevor er Winterdiesel nachfüllt.
Das Fahrzeug sollte an einem warmen Ort (über 0 Grad Celsius) abgestellt werden, bis sich der Kraftstoff wieder verflüssigt. Auf keinen Fall sollten Heißluftgeräte, Föhn oder offene Flammen verwendet werden.
Ja, sofern sie rechtzeitig und nach Herstellervorgaben beigemischt werden. Ist der Diesel bereits ausgeflockt, wirken sie nicht mehr.
Nein. Das schadet modernen Einspritzsystemen massiv. Nur Fahrzeuge vor Baujahr 1997 dürfen laut ADAC mit ausdrücklicher Herstellerfreigabe geringe Benzinanteile vertragen.
- Rechtzeitig Winterdiesel tanken
- Fahrzeug regelmäßig bewegen
- Windgeschützte oder beheizte Stellplätze nutzen
- Kraftstofffilter nach Wartungsplan wechseln
- Nur zugelassene Additive verwenden
Der Preis unterscheidet sich in der Regel nicht. Die Additive sind Bestandteil der saisonalen Normmischung und werden von den Raffinerien eingerechnet.
Auch in Nachbarländern wie Österreich, der Schweiz oder Polen gelten saisonale Dieselgrenzen. In besonders kalten Regionen Skandinaviens oder in den Alpen kann der dort angebotene Diesel teils bis minus 30 Grad Celsius kältefest sein.
Das Fahrzeug muss abgeschleppt oder an einen wärmeren Ort gebracht werden. Nach dem Auftauen kann der Motor meist ohne bleibende Schäden wieder starten. Im Zweifel hilft eine Werkstatt oder der ADAC-Pannendienst.












