Der scheidende US-Präsident Donald Trump entspricht einer Bitte der Auto-Lobby und verschiebt den Start erhöhter Strafzahlungen bei unzureichenden Flotten-Verbrauchswerten der Hersteller
Der scheidende US-Präsident Donald Trump entspricht einer Bitte der Auto-Lobby und verschiebt den Start erhöhter Strafzahlungen bei unzureichenden Flotten-Verbrauchswerten der Hersteller
Im Tauziehen um eine Erhöhung der Verbrauchs-Strafzahlungen für US-Automobilhersteller macht Donald Trump den letzten Ruck und tut der Industrie damit einen großen Gefallen – denn die Hersteller sparen dadurch hunderte von Millionen Euro. Dass die Strafzahlungen den Herstellern den Schlaf rauben, erklärt sich mit Blick auf die Differenz zum Ist-Stand. Aktuell werden pro 0,1 mpg jenseits des Grenzwertes 5,50 Dollar fällig (0,1 mpg entspricht 0,43 Kilometer pro Liter). Die Erhöhung sieht einen Sprung auf 14 Dollar vor. Der Grenzwert für den Kraftstoffverbrauch neuer Pkw und leichter Trucks liegt in den USA bei 37,3 mpg (ca. 6,3 Liter pro 100 Kilometer).
Die sukzessive Schärfung der Grenzwerte entspringt einem entsprechenden Beschluss der Vorgängerregierung unter Barack Obama, der die Kraftstoff- und CO2-Schnur jährlich um fünf Prozent enger zieht. Dieses Reglement hat Trump bereits auf eine Grenzwert-Absenkung von 1,5 Prozent per anno reduziert – ein großer Sprung. Selbst die Hersteller hatten in diesem Zusammenhang versichert, dass 2,4 Prozent mühelos zu schaffen seien.
Die letzte Anpassung der Strafzahlungen für die Überschreitung von Grenzwerten liegt übrigens schon einige Jahre zurück. 1997 wurde der Betrag pro 0,1 mpg von fünf auf die aktuellen 5,50 Dollar erhöht. Dabei handelte es sich auch gleichzeitig um die erste Anpassung seit 1975 überhaupt. Auf welchen Zeitpunkt die Anhebung auf 14 Dollar verschoben wurde, ist indes noch nicht bekannt. Ein paar Autos, die bestimmt keinerlei Grenzen einhalten, finden Sie in unserer Fotoshow.
Eine Verschärfung von Emissions-Grenzwerten in Kombination mit Strafzahlungen für deren Überschreitung – das gibt es nicht nur bei uns, sondern auch in den USA. Vielleicht findet die neue Regierung unter Joe Biden ein Tempo, das beide – Politik und Industrie – gemeinsam gehen können.