EU-Kommission schlägt Aus vom Verbrenner-Aus offiziell vor

EU-Kommission für Aus vom Verbrenner-Aus
Verbrenner sollen nach 2035 zulassungsfähig sein

ArtikeldatumVeröffentlicht am 16.12.2025
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EU Verbrenner Verbot Collage Audi RS Q3
Foto: Patrick Lang / Audi

EU-Staaten und Europaparlament hatten vor rund drei Jahren beschlossen, dass Neuwagen ab 2035 kein CO2 mehr ausstoßen dürfen. Von diesem strikten Verbot verabschiedet sich die EU-Kommission nun offiziell. Ausnahmen reduzieren das CO2-Reduktionsziel auf 90 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2021.

Allerdings muss der dadurch höhere CO2-Ausstoß durch die Verwendung von umweltfreundlichem Stahl und mehr klimafreundlichen Kraftstoffen ausgeglichen werden. Laut Kommission sollen die Ausnahmen grundsätzlich für alle Autos gelten, die nach 2035 auf den Markt kommen.

Noch ist das Aus vom Verbrenner-Aus nicht beschlossen

Die Vorschläge gehen nun ans Europaparlament und die EU-Staaten. Sie können Änderungen vornehmen. Sowohl Abschwächungen als auch Verschärfungen sind immer noch möglich. Zum Beschluss ist eine Mehrheit in beiden Institutionen nötig. Wie lange es dauert, bis die zustande kommt, ist unklar.

Neue Vorgaben ab 2035

Kern der der schon vorab bekannt gewordenen Einigung ist die Abkehr von der vollständigen CO₂-Neutralität für Neuwagen. Statt einer hundertprozentigen Reduktion gilt ab 2035 eine Zielvorgabe von 90 Prozent weniger Emissionen. Auch für das Jahr 2040 ist kein vollständiges Null-Emissions-Ziel vorgesehen. Damit bleibt ein begrenzter Anteil an Verbrennungsmotoren weiterhin zulässig, sofern die Gesamtvorgaben eingehalten werden.

Die Kommission betont, dass die beschlossenen Ziele weiterhin auf den Pfad der Klimaneutralität einzahlen. Gleichzeitig sollen sie jedoch einen flexibleren Rahmen für Innovationen schaffen und den Industriestandort Europa stabilisieren.

Signal an die Industrie

Für die Automobilhersteller bedeutet die Entscheidung mehr Planungssicherheit. Die bestehenden Produktionskapazitäten müssen nicht abrupt umgestellt werden. Insbesondere Unternehmen, die weiterhin in die Entwicklung verbrauchsarmer Verbrennungsmotoren investieren, erhalten damit eine längere Übergangsphase.

Kein Angriffspunkt für rechtspopulistische Parteien

In Brüssel wird die Änderung auch als Versuch verstanden, politische Spannungen zu entschärfen. Nach Einschätzung mehrerer EU-Abgeordneter soll das Thema "Verbrennerverbot" nicht länger als Angriffspunkt für rechtspopulistische Parteien dienen. Der EVP-Vorsitzende Manfred Weber betonte, dass das Auto in Europa kein ideologisches Symbol, sondern ein Kulturgut und Wirtschaftsfaktor sei. Die nun vereinbarte Lösung nehme radikalen Positionen den Nährboden und ermögliche gleichzeitig die Fortsetzung der Klimapolitik auf pragmatischer Basis.

Trotz des Kompromisses bleibt die Transformation der Automobilindustrie ein zentrales Ziel der europäischen Klimastrategie. Der Ausbau der Elektromobilität, die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe und die Verbesserung der Energieeffizienz bleiben Bestandteil der künftigen Regulierung. Hersteller müssen ihre Modellpolitik weiter an die CO₂-Ziele anpassen, erhalten aber zusätzlichen Spielraum bei der Wahl der Technologien.

Fazit