"Lkw-Fahrer benehmt Euch!": Autobahn GmbH droht mit Brücken-Sperrung

„Lkw-Fahrer benehmt Euch!“
Autobahn GmbH droht mit Brücken-Sperrung

ArtikeldatumVeröffentlicht am 14.11.2025
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Wiehltalbrücke A4 Autobahn
Foto: Autobahn GmbH

Messdaten der Brücke zeigen, dass immer wieder Fahrzeuge mit zu hoher Gesamtlast oder mit überschrittener Achslast über die Brücke fahren. Dazu kommt, dass der vorgeschriebene Mindestabstand von 50 Metern häufig nicht eingehalten wird. Diese Verstöße führen dazu, dass die Belastung des Bauwerks deutlich höher ausfällt, als es der Zustand der Brücke zulässt.

Wenn’s weiter so geht, wird die Brücke gesperrt

Die Autobahn GmbH macht deshalb erneut deutlich, dass die Brücke nur dann bis zum geplanten Ersatzneubau offenbleiben kann, wenn sich das Verhalten auf der Strecke spürbar ändert. Wörtlich heißt es: "Keine Fahrzeuge über 44 Tonnen und eine konsequente Einhaltung der Achslast sowie des Mindestabstands von 50 Metern."

Sollte sich die Situation nicht verbessern, ist eine Sperrung nicht ausgeschlossen. Ein solcher Schritt hätte spürbare Folgen für den Verkehr im Bergischen Land, weil die A4 eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen der Region ist.

Wiehltalbrücke muss stabilisiert werden

Um die Belastungen besser zu steuern, wurde im September 2025 an der Anschlussstelle Gummersbach eine Zuflussregelungsanlage in Betrieb genommen. Die Ampel soll verhindern, dass zu viele Fahrzeuge gleichzeitig auf die Brücke fahren. Auch hier gilt: Die Wirkung der Anlage hängt davon ab, dass alle Fahrer die Signale beachten.

Parallel führt die Autobahn GmbH Arbeiten durch, die die Tragfähigkeit der Wiehltalbrücke stabilisieren sollen. Diese Eingriffe finden im laufenden Verkehr statt, der Abschnitt bleibt befahrbar. Ziel ist, das Bauwerk bis zur Fertigstellung des Ersatzneubaus sicher zu betreiben.

Strukturelle Defizite der Brücke

Die Wiehltalbrücke wurde in den 70er-Jahren gebaut und ist rund 700 Meter lang. Bei der Prüfung im Winter 2024/25 wurden strukturelle Defizite festgestellt, die eine engmaschige Überwachung nötig machen. Seit Ende 2024 wird der Verkehr über eine verengte Mittellage geführt. Der genehmigungspflichtige Schwerverkehr ist bereits ausgeschlossen.

Unmittelbar weiter westlich wird zudem die Hunstigtalbrücke instandgesetzt. Die Arbeiten laufen seit 2023, umfassen Betoninstandsetzungen, neue Bauwerkskappen und eine externe Vorspannung. Die Maßnahme befindet sich in Bauphase drei und soll 2025 abgeschlossen werden. Beide Bauwerke gehören zu den stark belasteten Abschnitten der A4.

Fazit