Das elektrisch angetriebene Dreirad mit Sicherheitszelle und Gurt soll im urbanen Verkehr die Agilität eines Rollers mit Schutzmerkmalen eines Pkw verbinden. Dr. Wolfgang Ziebart war nach BMW auch bei Continental und Infineon tätig, nun hat er Xyte Mobility in Starnberg südlich von München gegründet. Im Team arbeiten weitere ehemalige BMW-Mitarbeiter, darunter Peter Müller, ehemals Entwicklungsleiter bei BMW Motorrad.
Fahrzeugkonzept und Zielgruppe
Der Xyte One kombiniert zwei gelenkte Vorderräder mit Neigetechnik nach dem Ackermann-Prinzip und ein angetriebenes Hinterrad. Damit soll die Stabilität bei langsamer Fahrt und beim Bremsen erhöht werden. Die Sicherheitszelle aus Aluminium ist mit einem Anschnall-Gurt ausgerüstet. Ein Motorrad-Führerschein ist nicht erforderlich, die Fahrerlaubnis der Klasse B genügt. Da der Elektromotor bis zu 19 kW leistet, ist das Mindestalter wie bei vergleichbaren dreirädrigen Fahrzeugen 21 Jahre.
Die Helmpflicht entfällt, weil die Fahrzeuggattung mit Sicherheitsgurt und Zelle zugelassen wird. § 21a StVO schreibt vor, dass bei Krafträdern mit vorgeschriebenem Gurt kein Schutzhelm getragen werden muss.
Abmessungen und Technik
Der Xyte One misst 217 Zentimeter in der Länge, 79 Zentimeter in der Breite und 166 Zentimeter in der Höhe. Der Radstand beträgt 158 Zentimeter, die Spurbreite vorn 65 Zentimeter, der Wendekreis 6,10 Meter. Das Leergewicht liegt bei 206 Kilogramm, das zulässige Gesamtgewicht bei 330 Kilogramm. Hinter dem Fahrersitz bietet ein Kofferraum 72 Liter Stauraum.
Beim Fahrwerk sind die beiden Vorderräder einzeln aufgehängt, jeweils mit einem Federbein. An allen drei Rädern ist eine Scheibenbremse montiert, unterstützt durch ein Integral-ABS.
Antrieb und Akku
Der Elektromotor sitzt wie bei Rollern üblich an der Hinterradschwinge und entwickelt 19 kW (26 PS) Spitzenleistung sowie 55 Nm Drehmoment. Die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 100 km/h begrenzt. Von null auf fünfzig km/h soll der One in 2,7 Sekunden beschleunigen.
Der fest eingebaute Akku wiegt 36 Kilogramm, besteht aus modernen 21.700-Zellen und fasst 7,6 kWh. Nach WMTC soll eine Reichweite bis 112 Kilometer möglich sein, der Durchschnittsverbrauch liegt bei 6,1 kWh je 100 Kilometer. Geladen werden kann über Haushaltssteckdose oder Typ-2-Anschluss. Für eine Ladung von 20 auf 80 Prozent nennt Xyte gut zwei Stunden.
Ausstattung und Preis
Zum serienmäßigen Umfang gehören LED-Leuchten, ein zehn Zoll großes Touchscreen-Display mit Konnektivität, Rückwärtsgang und Parkbremse. Auch ein Scheibenwischer ist an der Windschutzscheibe vorhanden, wodurch der Wetterschutz im Alltag dem eines Pkw nahekommen soll.
Die Launch-Edition, also erste Serie des Xyte One ist auf 500 Exemplare limitiert und seit Anfang September vorbestellbar. Die Produktion soll im November 2025 starten, die Auslieferung im Frühjahr 2026. Der Preis beträgt 10.750 Euro zuzüglich länderspezifische Mehrwertsteuer (Preis in Deutschland: rund 12.800 Euro). Xyte weist ausdrücklich darauf hin, dass alle Angaben vorläufig sind, da die Typgenehmigung noch aussteht.













