Vergleich VW ID. Buzz gegen Kia PV5: Baut Kia den besseren Elektro-Bulli?

Vergleich VW ID. Buzz Cargo gegen Kia PV5
Baut Kia den besseren Elektro-Bulli?

Zuletzt aktualisiert am 27.05.2025

Mit dem PV5 möchte Kia bei den Großraum-Vans künftig ein Wörtchen mitreden. Dieses Segment fährt zwar insgesamt immer noch vor allem mit Diesel-Unterstützung, doch die Elektro-Fraktion wächst immer stärker. Trotz Verkaufszahlen mit Luft nach oben ist der ID. Buzz unter den großen Elektro-Vans in Deutschland klarer Marktführer. Da will Kia nicht länger nur Zuschauer sein: Im Herbst startet der PV5 in den Verkauf, der in allen Details den VW-Buzz im Visier hat.

Höchste Zeit also, die beiden künftigen Kontrahenten in eine Gegenüberstellung zu schicken. Weil Kia beim PV5 aktuell nur den Preis für die Cargo-Version nennt, treten im ersten Gegeneinander-Check die Nutzfahrzeug-Versionen von Kia und VW an.

Abmessungen: Kompakt und Tiefgaragen-tauglich

Beide Modelle bleiben mit ihrer Länge knapp unter der 5-Meter-Marke: Der Kia PV5 misst 4,70 Meter, der VW ID. Buzz Cargo liegt mit 4,71 Metern nahezu gleichauf. In der Höhe bleibt der PV5 mit 1,90 Metern (Standarddach) tiefgaragentauglich, der Buzz mit 1,93 Metern liegt minimal darüber. Kia bietet zudem eine Hochdachversion mit 2,20 Metern für mehr Laderaum, während Volkswagen bei der Cargo-Variante derzeit nur die Standard-Dachhöhe offeriert.

Motorleistung: Solide Antriebe mit Frontantrieb

Kia stattet den PV5 je nach Batterievariante mit einem 89,4 kW (122 PS) oder 120 kW (163 PS) starken Frontmotor aus. Der VW ID. Buzz Cargo kommt in der Standard-Ausführung mit einem 125 kW/170 PS starken Elektromotor, ebenfalls an der Vorderachse. Vorteil VW: Optional gibt es zwei stärkere Antriebsvarianten mit der Topversion 4Motion, die zwei E-Maschinen in Allradantrieb und stramme 340 PS Systemleistung umsetzt. Damit hat der VW beim Antrieb die Nase klar vorn. In der Praxis dürften Reichweite und Nutzlast bei Transportern jedoch meist entscheidender sein als reine Leistung.

Ladeleistung: Gleichstand auf hohem Niveau

Der Kia PV5 bietet eine Schnellladeleistung mit bis zu 150 kW. Der ID. Buzz steigt mit maximal 165 kW für die Standard-Version in den Ring; die beiden stärkeren Buzze laden mit maximal 185 kW. Das reicht dem PV5, um die Batterie unter optimalen Bedingungen in etwa 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent zu laden. Der ID. Buzz mit 59-kWh-Akku im Basismodell nimmt sich für dieselbe Übung laut Hersteller 24 Minuten Zeit. Beide Fahrzeuge setzen auf eine 400-Volt-Architektur, die leistungsstarke (und teure) 800-Volt-Technik, die Kia bei einigen E-Pkw einsetzt, bleibt damit außen vor.

Kia PV5 Elektrotransporter
Kia

Reichweite: Es kommt darauf an

Der Kia PV5 fährt bei der Batterie dreigleisig. Zu Beginn ist das Modell mit zwei Batterieoptionen erhältlich – 51,5 kWh und 71,2 kWh. Eine dritte Variante mit 43,3 kWh für den stadtnahen Betrieb soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Je nach Ausstattung beträgt die maximale Reichweite bis zu 397 Kilometer. Der ID. Buzz Cargo ist als Basisvariante Pure mit einem 59-kWh-Akku bestückt, soll damit aber auch bis zu 335 Kilometer weit kommen. Mehr Saft gibt es nur in den stärkeren (und teureren) Versionen – 79 kWh und bis zu 461 Kilometer Reichweite.

Innenraum: Fokus auf Funktionalität

Beide Fahrzeuge verfolgen ein modernes Interieurkonzept mit digitalen Displays. Einen durchgehenden, ebenerdigen Fußraum ohne Mittelkonsole weisen beide auf. Der Kia hat im Bereich des Fahrers mehr Ablagen zu bieten, darunter ein Klappfach hinter dem Display. Eher nützlich mit viel sichtbarem, hartem Kunststoff zeigen sich ebenfalls beide, für mehr Lametta muss jeweils zur Pkw-Version gegriffen werden. Der PV5 bietet einen modularen Innenraum mit nachrüstbaren Elementen ("AddGear-System") und flexibler Gestaltung.

05/2025 Kaltvergleich Kia PV5 vs. VW ID. Buzz Cockpit
VW/Kia

Laderaum und Gewichte: Da geht was rein

Der 2.264 Kilo schwere ID. Buzz Pure kann 763 Kilo einladen und 1.000 Kilo anhängen, sofern der Nachläufer gebremst ist. Ungebremste Anhänger verkraftet er legal bis zu 750 Kilo. Die Ladefläche ist 2,2 Meter lang und zwischen den Radkästen 1.230 Millimeter breit; das Gesamtvolumen des Laderaums wird mit 3.900 Liter angegeben. Auftritt Kia: Hier ist nur die Laderaumlänge (2,25 Meter) auf ID. Buzz-Level, beim Rest geht der Koreaner in Führung, begonnen bei der Laderaumbreite (1.330 mm zwischen den Radkästen). Überraschend gering fällt außerdem das Leergewicht aus. 1.905 Kilo und damit stattliche 359 Kilo weniger als der VW soll der PV5 Cargo laut Kia inklusive Fahrer wiegen. Weil das zulässige Gesamtgewicht mit 2,65 Tonnen aber geringer ist als beim ID. Buzz, liegt die Zuladung mit 745 Kilo auf ähnlichem Niveau. Deutlich besser ist das Laderaumvolumen (4,4 Kubikmeter). Für die Anhängelast nennt Kia aktuell nur 450 Kilo bei ungebremsten Anhängern (51-kW-Motor) und 750 kg für die 71-kW-Motorisierung.

Preis: Kia deutlich günstiger

Hier wird es spannend: Während der VW ID. Buzz Cargo in Deutschland aktuell ab 50.836 Euro (brutto) startet, bietet Kia den PV5 Cargo (Langversion, 51,5-kWh-Akku, Standarddach, 122 PS) bereits ab 39.190 Euro an. Selbst in der Topausstattung "Elite", in der bis hin zur 360-Grad-Kamera alles drin und dran ist, bleibt er mit 41.400 Euro mehr als 9.000 Euro unter dem Basis-ID. Buzz.

Wird beim Kia PV5 die Leistung mit 120 kW/163 auf Buzz-Level gehoben, stehen bei der Plus-Ausstattung 43.805 Euro auf dem Zettel, 45.400 Euro sind es mit der Topversion Elite. Und zum starken Motor gibt es die große Batterie mit 71 kWh gleich mit dazu.