Hülkenberg-Sensation in Austin: Wo liegt das Geheimnis für Platz vier des Sauber-Piloten

Hülkenberg-Sensation in Austin
Wo liegt das Geheimnis für Platz 4?

GP USA 2025
ArtikeldatumVeröffentlicht am 18.10.2025
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Seit seinem dritten Platz beim GP England wartet Nico Hülkenberg auf WM-Punkte. Seitdem blieb der Sauber-Pilot ungewöhnlich oft im Q1 und Q2 hängen. Das Team reiste mit gemischten Gefühlen nach Austin. Es sprachen genauso viele Punkte für ein gutes Ergebnis, wie dagegen. Mit dem vierten Startplatz in der Sprint-Qualifikation rechnete jedoch keiner. Vor Singapur-Sieger George Russell im Mercedes, vor den zwei Ferrari.

Nico Hülkenberg war ratlos: "Das Auto ist das gleiche wie bei den anderen Rennen. Wir haben nichts anders gemacht. Vielleicht leiden wir unter den Bodenwellen weniger als die Konkurrenz." Auch Teamchef Jonathan Wheatley suchte nach einer Erklärung: "Die Abstände sind extrem eng. Wenn dann eine Strecke zu deinem Auto passt, siehst du überproportional gut aus, andersherum schlechter als du eigentlich bist." Hülkenbergs Kritiker richtete Wheatley: "Immer wenn die Leute Zweifel an Nicos Leistungen haben, beweist er ihnen das Gegenteil."

Der vierte Platz bahnte sich schon früh an. Hülkenberg fühlte sich auf dem 5,513 Kilometer langen Kurs von der ersten Runde an wohl. Der Circuit of the Americas zählt zu seinen Lieblingsstrecken. Das hilft, weil dann die Ingenieure nicht mehr viel am Auto umbauen müssen und der Fahrer mit jeder Runde Vertrauen gewinnt. Ein Ingenieur warf ein: "Es hatte relativ wenig Wind. Das kommt uns entgegen, weil unser Auto sehr windanfällig ist." Das erste Training schloss der Deutsche als Zweiter ab. Und es ging so weiter. Platz fünf im SQ1, Rang fünf im SQ2. Der Sauber war auf jedem Reifentyp bei der Musik.

Gleiche Qualitäten wie Aston Martin

Einsatzleiter Iñaki Rueda zählte vor dem ersten Training die Gründe auf, warum Sauber nach einer längeren Durststrecke in Austin vielleicht wieder mit WM-Punkten rechnen kann. "Es ist relativ viel Abtrieb gefragt, und die Strecke bietet einen Mix aus langsamen und schnellen Kurven."

Der frühere Ferrari-Ingenieur hatte aber auch seine Zweifel: "Es gibt viele Bodenwellen. Das heißt, dass man sein Auto höher fahren muss. Wir verlieren dann im Vergleich zu unseren Gegnern." Diesmal nicht, obwohl Sauber sein Auto nach dem ersten Training aus Sorge vor zu starker Abnutzung der Skids in der Bodenplatte noch einmal ein paar Millimeter höher setzte. Was zu aller Überraschung keine negativen Konsequenzen hatte.

Hülkenberg war im ersten Sektor Drittschnellster hinter Max Verstappen und Lando Norris. Der ist vollgespickt mit schnellen Kurven. Rueda behielt mit seiner Einschätzung Recht: "Wenn es dem Aston Martin gut geht, dann sind auch wir stark. Die beiden Autos haben offenbar gleiche Qualitäten und Vorlieben."

Nico Hülkenberg - Sauber - GP USA 2025 - Austin - Formel 1
Steven Tee via Getty Images

Hülkenberg auch im Longrun stark

Tatsächlich schaffte es Fernando Alonso als Sechster ebenfalls mühelos in die Top 10. Auch im grünen Lager konnte man sich das starke Ergebnis nicht so richtig erklären. "Wir haben nicht mit einem so starken Ergebnis gerechnet", gab Chefingenieur Mike Krack zu. Alonso war der König der langsamen Kurven. Im Mittelsektor schaffte nur Lando Norris eine bessere Zwischenzeit.

Hülkenberg und Alonso müssen auch vor den 19 Runden im Sprint keine Angst haben. Von den Mittelfeld-Teams hatten die beiden Oldies die besten Longruns. Pirelli rechnet damit, dass alle Teams mit Medium-Reifen in den Mini-Grand Prix starten. Das kann, so Hülkenberg, bei der erwarteten Hitze eine schwierige Übung werden, die Reifen am Leben zu halten. "Alles hängt davon ab, wie schnell du fahren musst, um dranzubleiben."

Mit dem Sprint ist erst der erste Teil der Arbeit erledigt. Speziell in Austin kann es sein, dass sich eine gute Form im Sprint nicht ins Hauptrennen übertragen lässt. Über 56 Runden und bei einem Start mit vollen Tanks muss die Bodenfreiheit angepasst werden. Und dann kann es gut sein, dass einige Autos mehr leiden als andere. Deshalb ist es für Hülkenberg wichtig, die Punkteflaute schon am Samstag (18.10.) zu beenden.

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