Der obligatorische Medientag vor einem Formel-1-Wochenende ist für die Journalisten ein Pflichttermin. Vor allem, wenn die Königsklasse nach vier Wochen ohne Renn-Action in ihren Alltag zurückkehrt. Im niederländischen Zandvoort (31.8.) steigt der 15. Lauf der Saison 2025. Am Donnerstag tummelten sich unzählige Reporter in der offiziellen Medienrunde (28.8.) von Nico Hülkenberg.
Die wichtigste Aussage des Routiniers gab es aber nur gegenüber auto motor und sport: "Die Sommerpause war für mich eine Zwangspause. In Budapest wäre viel mehr drin gewesen und da war das Auto so gut, dass ich lieber direkt danach noch ein Rennen gehabt hätte."
Stattdessen musste der Deutsche ungeduldig auf das Ende der Zwangspause warten. In Ungarn holte immerhin Teamkollege Gabriel Bortoleto wichtige Punkte für Sauber im Kampf um Platz fünf in der Konstrukteurs-Wertung. Der Brasilianer erreichte Rang sechs. Da aber Aston Martin ein starkes Wochenende erwischt hatte, ist es nochmal enger geworden. "Es ist so eng, es gibt viele Teams, die um P5 kämpfen können. Ein Zahltag kann alles ändern. Es sind immer noch zehn Rennen zu fahren und viele Punkte zu vergeben", weiß Hülkenberg um die Aufgabe.
Hülkenberg lobt Sauber-Entwicklung
Zähler waren beim Kumpel von Max Verstappen schon nach dem Qualifying in Budapest in weite Ferne gerückt und er konnte seinem Team gegen die starke Konkurrenz nicht helfen. Gibt es einen Grund für die zuletzt schwächeren Quali-Leistungen beim Emmericher? "Die Abstände sind so gering im Q1, wenn zehn Autos innerhalb einer Zehntelsekunde kämpfen. Manchmal haben wir es nicht perfekt ausgeführt, manchmal war die Runde auch nicht gut genug. Manchmal hatte ich nicht die ideale Out-Lap. Es sind Details, die aber den Unterschied machen", versuchte Hülkenberg aufzuklären.
Eigentlich zählt die schnelle Runde am Samstag zur Paradedisziplin des 38-Jährigen, der in der Sommerpause Geburtstag feierte. Am Auto liegt es nicht. Den Aufwind dürfen sich auch Hülkenberg und sein Stallgefährte Bortoleto ans Revers heften. "Verbesserungen sind immer Team-Arbeit. Wir Fahrer müssen Feedback geben, was verbessert werden muss. Wir geben die Richtung vor und das ist bei jedem Team wichtig."
Lob gab es von Hülkenberg an die ganze Sauber-Truppe. "Letztendlich liegt es daran, dass unsere Designer, Ingenieure und die Aerodynamiker den Schlüssel finden. Glücklicherweise haben wir seit Barcelona es geschafft, das Potenzial freizusetzen und seitdem läuft es auch gut." Das hört man auch bei Audi gerne. Ab nächstem Jahr prangen die vier Ringe auf den Formel-1-Autos. Das ehrgeizige Projekt soll in wenigen Saisons in WM-Titeln gipfeln.
Hilft Wetter-Chaos Hülkenberg?
Das ist aber noch Zukunftsmusik. Genauso wie die zukünftige Fahrzeuggeneration. Schon viel wurde über die 2026er-Autos geredet und geschrieben. Häufig negativ. "Ich bin aktuell noch ziemlich auf die Gegenwart konzentriert – zu 99,9 Prozent. Bald geht es aber in den Simulator", erklärte Hülkenberg in Zandvoort den Zeitplan und entgegnete der Kollegenkritik anderer Fahrer: "Ich gebe nichts darauf, was die anderen sagen. Die Simulatoren geben natürlich ein gewisses Bild ab. Aber wenn wir nächstes Jahr mit den neuen Autos auf die Strecke kommen werden, ist das nochmal was ganz anderes", lässt sich der künftige Audi-Werksfahrer nicht aus der Ruhe bringen.
Jetzt blickt Hülkenberg nur auf die kommende Aufgabe in Zandvoort. Laut den Meteorologen dürfte es das Wetter in sich haben. "Es ist ziemlich unvorhersehbar. Es soll windig werden, mal soll es regnen und dann trocken sein. Das macht es schwierig und du kannst nicht viel planen. Es könnte ähnlich werden wie in Silverstone. Da waren wir zum Glück auf der richtigen Seite. Hoffentlich hier auch", spielte der Familienvater auf sein erstes F1-Podium Anfang Juli beim England-GP an.
Für die 4,259 Kilometer lange Strecke an der Nordseeküste hatte der Rheinländer viel Lob übrig. "Ich genieße es, hier zu fahren. Die Strecke ist flüssig und schnell. Das ergibt einen guten Rhythmus. Aber es ist natürlich herausfordernd, vor allem bei den Wetterbedingungen, die hier häufig herrschen."












