Verstappen fährt wie von einem anderen Stern – McLaren schwächelt auf Paradestrecke

Nächster Wirkungstreffer für McLaren
Die Superlative gehen allmählich aus

GP USA 2025
ArtikeldatumVeröffentlicht am 18.10.2025
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Irgendwann müssen einem doch mal die Superlative ausgehen. Man hat doch alles schon mal gesehen. Oder etwa doch nicht? Bei Max Verstappen reiben sich Medienvertreter, Fans und Experten nur noch verwundert die Augen. Wahrscheinlich auch seine Gegner. Das, was der Weltmeister in der Sprint-Qualifikation von Austin zeigte, war mal wieder von einem anderen Stern.

Eine abgedroschene Formulierung, denn wir wissen ja nicht mal, ob es woanders intelligentes Leben gibt. Und ob eine andere Spezies so schnell Auto fahren kann wie Verstappen? Das Fragezeichen ist wohl mehr als berechtigt an dieser Stelle.

Doch zurück auf diesen Planeten. Noch vor dem Grand Prix der USA (19.10.) waren sich die Insider einig: Austin ist dem McLaren MCL39 wie auf den Leib geschneidert. Die mittelschnellen Kurven sind die Paradedisziplin des Autos. Dazu geht der Rennwagen pfleglich mit den Reifen um. Bei der Hitze in Texas ein Trumpf. Der Sieg würde hier nur über Oscar Piastri und Lando Norris gehen. Max Verstappen wurden trotz aufsteigender Form seines Red Bull nur Außenseiter-Chancen eingeräumt. Noch vor dem Shootout konstatierte Sportchef Helmut Marko: "Die McLaren sehen hier einfach super stark aus."

Letzter Sektor macht den Unterschied

Nach dem Sprint-Qualifying (17.10.) grinste Marko über beide Backen. "Das war einfach der Max heute." Sein Schützling hatte mal wieder gezeigt, warum er getrost zur Kategorie Michael Schumacher, Ayrton Senna, Juan Manuel Fangio und Lewis Hamilton gezählt werden darf. Mit einem Vorsprung von 71 Tausendstelsekunden verwies er Lando Norris auf P2 und hängte WM-Leader Oscar Piastri um fast vier Zehntel ab.

Eine Pole-Position wäre aber ohne die Hilfe der Ingenieure nicht möglich gewesen. "Wir haben das Auto gegenüber dem ersten Training verbessert", freute sich Marko über die gewohnt starken Antworten des Teams auf schwächere Sessions.

Doch das war nur ein kleiner Teil: "Max hatte ja in Kurve 1 noch einen Quersteher und hat dann keine weitere Zeit auf die McLaren verloren. Im letzten Sektor hat er dann den Unterschied gemacht."

Verstappen hingegen lachte diebisch am Funk und spielte gegenüber seinem Renningenieur Gianpiero Lambiase auf den Fehler am Anfang der Runde an: "Hast du das gesehen? Sektor 1 war ein bisschen besser. Gute Arbeit!"

Max Verstappen - Red Bull - GP USA 2025 - Austin - Formel 1
Bryn Lennon via Getty Images

Champion will McLaren niederringen

Nachdem der 28-Jährige aus dem Cockpit geklettert war, wurde er ausführlicher: "Es war eine schöne Qualifikation. Es geht einfach darum, alles zusammenzubringen, wenn es darauf ankommt." Das gelang ihm am besten.

"Es wird morgen im Sprint ein harter Kampf. Genau das wollen wir sehen, oder?", fragte er rhetorisch. Trotz seines Husarenritts, stand er verbal auf der Bremse: "Wir wissen, dass sie (McLaren) normalerweise im Rennen noch einen draufsetzen, also wird es hart."

Etwas Ähnliches hatte er auch vor dem letzten Sprint in Spa gesagt. Und raten Sie mal, wer dann in einer Verteidigungsschlacht sowohl Piastri und Norris hinter sich hielt? Richtig, Max Verstappen. Vielleicht braucht es nach den 19 Runden am Samstag (18.10.) neue Superlative, um seine Leistungen in Worte zu fassen.

Fazit