Während die Front optisch kaum verändert wirkt, gibt es am Heck auffällige Details – die auf einen möglicherweise tiefgreifenden Technologieschwenk hindeuten.
Bekannte Front, modifiziertes Heck
In der Seiten- und Frontansicht zeigt sich der Testträger in weiten Teilen identisch mit dem bekannten GT3 RS. Typische Merkmale wie die gelochten Kotflügel-Lamellen, die weit ausgeschnittenen Radläufe, die aerodynamisch optimierten Seitenschweller und die hohe, schwanenhalsartig montierte Heckflügelkonstruktion bleiben erhalten. Auch die Frontschürze wirkt nahezu unverändert.
Am Heck hingegen sind erste Unterschiede auszumachen. Der Stoßfänger wurde überarbeitet, ebenso der Diffusor, der nun vier vertikale Finnen aufweist – eine mehr als beim aktuellen Modell. Besonders auffällig sind zwei zusätzliche Öffnungen links und rechts des zentralen Endrohrpaares. Ob es sich dabei um funktionale Auslässe oder Attrappen handelt, lässt sich derzeit nicht eindeutig klären. Sie könnten jedoch auf eine geänderte Abgasführung hindeuten – und damit auch auf einen anderen Motor.
Turbo statt Sauger?
Unterhalb des durchgehenden Leuchtenbands befindet sich ein Teil der Heckschürze, der trotz des ansonsten fast ungetarnten Auftritts noch verkleidet ist. Möglicherweise verbirgt sich hier ein zusätzlicher Luftauslass – nötig für die Kühlung eines turboaufgeladenen Aggregats?
Dazu passt, dass es seit 2024 Hinweise gibt, die GT-Baureihe müsse sich im Zuge der verschärften Euro-7-Regularien technisch verändern. In einem Interview ließ GT-Leiter Andreas Preuninger damals durchblicken, dass man intern zwischen Hybridisierung und Turboaufladung abwäge – mit klarer Tendenz zu Letzterem.
Die Gerüchteküche geht aktuell davon aus, dass der überarbeitete GT3 RS nicht mehr mit dem bekannten 4,0-Liter-Sauger ausgerüstet wird, sondern eine Variante des neuen 3,6-Liter-Turbo-Sechszylinders erhält, der bereits im Carrera GTS t-hybrid zum Einsatz kommt. Dort wird das Triebwerk von einem elektrischen Turbolader und einem kleinen E-Motor unterstützt, der in das Doppelkupplungsgetriebe integriert ist. Diese Lösung wäre deutlich leichter als ein Vollhybrid und könnte mit Blick auf die Gewichtsverteilung besser zu einem kompromisslosen Tracktool wie dem GT3 RS passen.
Zwischen GT3 RS und GT2 RS
Mit derartigen Maßnahmen würde Porsche eine Grenze überschreiten, die bisher als sakrosankt galt – die Trennung zwischen Sauger-GT3 und Turbo-GT2. Sollte der kommende GT3 RS tatsächlich mit Aufladung kommen, würde er konzeptionell näher an den künftigen GT2 RS heranrücken – der wiederum mit einem noch leistungsstärkeren Plug-in-Hybrid-Antrieb auf Basis eines 4,0-Liter-Biturbo-Boxers starten soll. Dort ist von über 1.000 PS die Rede. Insofern wäre es denkbar, dass Porsche den GT3 RS mit moderatem Turbo-Antrieb als Brücke zwischen den Baureihen positioniert – als technischer Vorgriff, aber noch ohne vollständige Elektrifizierung.
Auch andere Details des Prototyps sprechen für ein technisches Update. So sind am Testträger Michelin Pilot Sport Cup 2 montiert, hinten im Format 335/30 ZR21. Diese Größe entspricht zwar dem aktuellen Modell, doch auffällig sind die größer dimensionierten Endrohre sowie neue Aerodynamikelemente am Diffusor. Die Rückleuchten zeigen bereits das neue Lichtdesign der 992.2-Baureihe.
Innenraum: digitale Neuordnung
Zwar blieb ein Blick in den Innenraum bislang verwehrt, doch mit Blick auf das Serien-Facelift des 911 ist davon auszugehen, dass auch der GT3 RS künftig das neue volldigitale Kombiinstrument übernehmen wird. Große Änderungen im Interieur-Design sind jedoch nicht zu erwarten. Porsche dürfte sich auf gezielte Detailpflege beschränken, etwa bei Materialien und Individualisierungsoptionen.












