Auch 2025 lieferten die offiziellen Nürburgring-Rekordfahrten das volle Programm aus Highspeed-Helden, technischen Grenzerfahrungen und sehenswerten Überraschungen. Unter strengem TÜV-Blick und mit geeichter Messtechnik fighteten Hersteller in 20 Rekordslots um Aufmerksamkeit. 14 schafften es am Ende in die offiziellen Listen.
Das Jahr startete gleich mit einer kleinen Sensation: Der Xiaomi SU7 Ultra Prototype fegte dank Pilot David Pittard am 1. April in 6:22,091 min. über die 20,832 km – und ließ sich damit direkt zu Beginn die schnellste offiziell gemessene Runde des Jahres notieren. Ein Elektro-Prototyp aus China auf der Pole-Position der Nordschleife – das war ein Paukenschlag.
Mit dem Ford F-150 Lightning SuperTruck ging die Show anschließend kaum weniger spektakulär weiter. Ein elektrischer Riesen-Pick-up, der aussieht wie aus einem Videospiel, brannte mit Romain Dumas am Steuer eine Zeit von 6:43,482 min. in den Asphalt. Die Corvette ZR1X, pilotiert von Drew Cattell, folgte mit 6:49,275 min. Sie zeigte, dass die amerikanische V8-Fraktion die Elektro-Angriffe nicht kommentarlos hinnimmt.
Ford vs. Porsche
In der Königsklasse der Verbrenner-Sportwagen wird ebenfalls hart ausgeteilt: Gleich drei Modelle unterschritten die magische Sieben-Minuten-Marke. Der Schnellste: der Ford Mustang GTD mit Dirk Müller (6:52,072 min). Dahinter fuhr der Porsche 911 GT3 (992.2) mit Manthey Performance Kit und dem frisch gebackenen DTM-Champion Ayhancan Güven am Lenkrad mit 6:52,981 min. nur einen Wimpernschlag langsamer. Auch der dritte im Bunde ist ein 911er: Jörg Bergmeister jagte mit seinem GT3 in 6:56,294 min. durch die Grüne Hölle.
Am Thron selbst wird nicht gerüttelt: Der Porsche 991 GT2 RS MR bleibt mit seiner 2021er-Zeit von 6:43,300 min. ungeschlagen. Und über allem schwebt weiterhin der Mercedes-AMG One – die souveräne Speerspitze aller straßenzugelassenen Fahrzeuge (6:29,090 min, 2024). Der ewige Maßstab für Autos ohne Zulassung blieb ebenfalls unangetastet: die 5:19,546 min des Porsche 919 Hybrid Evo von 2018.
Kompakte und Kombis von BMW
Auch bei BMW konnte man 2025 feiern – und zwar gleich doppelt: Der M2 CS setzte sich mit 7:25,534 min. an die Spitze der Kompaktklasse. Wenige Tage später legte Jörg Weidinger nach – diesmal im BMW M3 CS Touring. Das Ergebnis: Die schnellste je gemessene Zeit eines Kombis auf der Nordschleife.
Die Chinesen fanden auch immer mehr Gefallen an der Rekordjagd in der Eifel. Der Xiaomi SU7 Ultra Track Package dominierte in der Oberklasse der Stromer (7:04,957 min.). Der Yangwang U9 Xtreme aus dem BYD-Konzern lieferte mit 6:59,157 min. den elektrischen Ritterschlag bei den Supersportlern ab – unter sieben Minuten, sauber eingemessen, ohne jeden Zweifel.
Nürburgring-Geschäftsführer Christian Stephani freute sich über das Interesse der Hersteller: "Die offiziellen Rekordfahrten sind weit mehr als ein medienwirksames Format: Sie stehen am Ende eines langen technischen Entwicklungsprozesses und machen die Ingenieursleistung und die Leistungsfähigkeit moderner Fahrzeuge sichtbar."












