Das Tacoma H2-Overlander Concept basiert auf der TNGA-F-Plattform des japanischen Autokonzerns und kombiniert eine Wasserstoff-Brennstoffzelle mit einem Batterie-Elektroantrieb. Das Fahrzeug wurde extra für die SEMA gebaut und soll das Potenzial von Wasserstoff als Energiequelle für Autos demonstrieren.
Die Teams der Toyota-Motorsportabteilung TRD in Kalifornien und North Carolina entwickelten das Konzept gemeinsam mit Toyota Motor North America R&D. Aus einem herkömmlichen, benzinbetriebenen Tacoma entstand ein vollständig elektrifiziertes Fahrzeug mit Brennstoffzelle. Dabei kommen einige 3D-gedruckte Bauteile zum Einsatz und entstanden gleich mehrere neue Technologien, darunter ein Wasser-Rückgewinnungssystem und eine neuartige, per Roboter geformte TRD-Heckklappe.
Antrieb und Energiespeicher
Im Zentrum stehen Brennstoffzellen der zweiten Generation aus dem Toyota Mirai und drei Wasserstofftanks mit insgesamt sechs Kilogramm Fassungsvermögen. Die Brennstoffzelle erzeugt durch die Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff Strom – als "Abgas" bleibt nur Wasserdampf. Ergänzt wird das System durch eine 24,9-kWh-Lithium-Ionen-Batterie, die zusammen mit den Elektromotoren (225 kW vorne, 188 kW hinten) für satte 547 PS sorgt.
Die Antriebskraft fließt über ein Vorderachs-Differenzial mit begrenztem Schlupf und ein elektronisch sperrbares Hinterachs-Differenzial an alle vier Räder. Ein TRD-Long-Travel-Fahrwerk mit Fox-2.5-Performance-Elite-Dämpfern vergrößert den Federweg und verbessert die Kontrolle im Gelände. 35-Zoll-Offroad-Reifen sorgen für Traktion, eine Tundra-Bremsanlage vorn für die Verzögerung. Ein speziell angepasstes TRD-Kühlsystem aus Komponenten des Tacoma TRD Pro und des Lexus RZ hält Wasserstoff- und Batteriesysteme unter Last stabil.
Energieversorgung und Wasseraufbereitung
Der Tacoma H2-Overlander dient nicht nur als Fahrzeug, sondern auch als mobile Energiequelle. Sein sogenannter Power Take-Off liefert bis zu 15 kW elektrische Leistung – genug für ein Haus. Über zwei NEMA-14-50-Steckdosen lassen sich gleichzeitig zwei Elektrofahrzeuge aufladen oder größere Verbraucher wie Kühlgeräte, Werkzeuge oder Beleuchtung betreiben.
Neben der Stromversorgung nutzt der Tacoma auch das Abfallprodukt seiner Brennstoffzelle: Wasser. Beim chemischen Prozess in der Brennstoffzelle entsteht aus Wasserstoff und Sauerstoff elektrische Energie und als Nebenprodukt besagter Wasserdampf. Das TRD-Wasser-Rückgewinnungssystem, das Toyota für den H2-Overlander entwickelt hat und zudem patentieren lassen will, fängt dieses Kondenswasser auf, filtert es und stellt es wieder zur Verfügung. Das Wasser ist im Prinzip destilliert, also frei von Mineralien und Schadstoffen. Es eignet sich daher zum Waschen, Duschen oder Reinigen von Ausrüstung, nicht aber als Trinkwasser.
Design und Ausstattung
Der H2-Overlander setzt auf Funktion und Nachhaltigkeit. Recycelte Carbonfaser-Paneele reduzieren das Gewicht, während massive Offroad-Stoßfänger mit integrierten Bergepunkten und eine Seilwinde den Einsatz im Gelände erleichtern. Zwei Heckträger, Verzurrpunkte und Halterungen für Bergeboards erhöhen die Praktikabilität. Lightbars, Nebel- und Camp-Leuchten sorgen für Sichtbarkeit und Sicherheit bei Tag und Nacht.
Toyota positioniert den H2-Overlander als Beispiel dafür, dass saubere Energie und echte Geländetauglichkeit zusammenpassen. Das Konzept richtet sich an Abenteurer, die Reichweite, Stromversorgung und Nachhaltigkeit verbinden wollen. Eine Serienfertigung ist nicht angekündigt.
















