Lotus Emeya mit Schnelllade-Bestzeit in der Wüste

Lotus Emeya Schnellladeversuch
Ladebestzeit in der Wüste

ArtikeldatumVeröffentlicht am 19.11.2025
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Viele Menschen stehen E-Autos immer noch skeptisch gegenüber. Ein Grund dafür sind die langen Pausen an der Ladesäule. Die Sorge, auf der Langstrecke immer wieder Stopps einlegen zu müssen, hält viele potenzielle Umsteiger zurück. Beim Lotus Emeya sieht das allerdings anders aus: Der elektrische Hyper-GT zeigt, wie kurz eine Ladepause heute ausfallen kann – zumindest unter den passenden Bedingungen.

Der Emeya hat bei einem Test in Kuwait, einem arabischen Land am Persischen Golf, einen neuen Schnelllade-Bestwert gesetzt. Der Versuch wurde vom offiziellen Lotus-Händler Lotus Al Ghanim durchgeführt. Dabei hat das Fahrzeug an einem 450-kW-Gleichstromschnelllader von Lotus aufgeladen. Der Emeya erreichte eine Spitzenladeleistung von 443 kW und füllte seinen Akku von 10 auf 80 Prozent in nur 13 Minuten und 35 Sekunden. In Anbetracht der Hitze in der Wüste beweist dieser Rekord die stabile Leistung von Batterie, Kühlkreislauf und Ladesystem.

Batterietechnik und 800-Volt-Architektur

Möglich wird diese Lade-Performance durch eine konsequent auf Effizienz und Leistungsdichte ausgelegte Technik. Statt klassischer Modularchitektur setzt Lotus beim Emeya auf eine Cell-to-Pack-Batteriestruktur. Vereinfacht bedeutet das: Die Zellen sind direkter und dichter in das Batteriepaket integriert, ohne den Umweg über viele einzelne Module. So lassen sich nach Werksangabe rund 20 Prozent mehr Zellen im gleichen Bauraum unterbringen. Ergänzt wird das durch eine neue Kühlarchitektur, die die thermische Belastung der Batterie besser im Griff behalten soll. Entscheidend ist das vor allem bei hohen Ladeleistungen wie hier. Nur wenn die Temperatur stimmt, bleibt die Ladeleistung auf konstant hohem Niveau und wird nicht frühzeitig heruntergeregelt.

Eine zentrale Rolle spielt zudem das 800-Volt-System des Emeya. Höhere Spannung bedeutet bei gleicher Leistung niedrigere Ströme, was Leitungen, Komponenten und Stecker entlastet und die Verluste reduziert. Das Ergebnis sind effizientere Ladevorgänge und die Möglichkeit, die hohen Leistungen moderner Schnelllader überhaupt sinnvoll zu nutzen. Die gleiche 800-Volt-Technologie kommt auch im Lotus Eletre, dem Hyper-SUV der Marke, zum Einsatz.

Verbrauch, Reichweite und Praxisnutzen

Beim Thema Effizienz meldet Lotus für den Emeya einen WLTC-Verbrauch ab 18,7 kWh pro 100 Kilometer. Unter Idealbedingungen sollen sich in rund zehn Minuten bis zu 310 Kilometer Reichweite nachladen lassen, für das Modelljahr 2026 ist von bis zu 610 Kilometern WLTP-Reichweite die Rede.

Damit Fahrer diese Ladeleistung auch sinnvoll nutzen können, bindet Lotus den Emeya in ein eigenes digitales Ökosystem ein. Die Kombination aus Lotus-Cars-App und dem Infotainmentsystem HyperOS plant Routen inklusive Ladestopps, berücksichtigt den tatsächlichen Verbrauch und hilft, passende Schnelllader zu finden. Parallel dazu rollt Lotus seine eigenen 450-kW-Gleichstromschnelllader zunächst in Deutschland und anschließend in weiteren europäischen Märkten aus.

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