Auf Classic Driver steht derzeit eines der spannendsten Sportwagen-Juwelen der 1960er Jahre zum Verkauf: ein Toyota 2000 GT von 1967. Der Preis kratzt mit 950.000 Euro fast an der Millionengrenze und lässt erahnen, wie besonders dieses Exemplar ist.
Wer sich in der Welt der japanischen Klassiker auskennt, weiß, dass frühe, original erhaltene 2000 GT selten auf dem Markt erscheinen. Und Fahrzeuge mit so klarer Historie und so authentischem Gesamtzustand wie dieses Exemplar sind beinahe ausgestorben.
Der Wagen rollte als 18. gebautes Serienfahrzeug vom Band und zählt damit zu den frühen Modellen. Insgesamt produzierte Toyota 351 Stück – 233 davon als Rechtslenker. Der Zustand kann sich sehen lassen. Der Lack wirkt wie neu und der Tacho zeigt eine Laufleistung von 53.000 Kilometern.
Der Motor stammt von Yamaha
Die Nummern von Karosserie und Motor stimmen überein, was den Wert nochmals steigert. Auch farblich bleibt er besonders interessant: Obwohl ursprünglich in Thunder Silver bestellt, entschied sich der Erstbesitzer noch vor Fertigstellung für die elegante Kombination aus Pegasus White und schwarzem Vinylinterieur. Innen wie außen zeigt sich der Wagen unrestauriert und hervorragend erhalten. Zwei Türen, zwei Sitze, klassische Schalter und viel verchromtes Metall.
Unter der langen Motorhaube arbeitet ein von Yamaha entwickelter Reihensechszylindermotor mit zwei obenliegenden Nockenwellen und 1.988 cm³ Hubraum. In dieser Spezifikation leistet das Aggregat 152 PS bei 6.600 U/min. Die Kraft gelangt über ein manuelles Fünfganggetriebe und eine Kardanwelle an die Hinterachse.
Ein vorn und hinten gegabelter Zentralrohrrahmen bildet die Basis des 2000 GT, ergänzt durch eine Einzelradaufhängung an Doppelquerlenkern mit Schraubenfedern an beiden Achsen. Scheibenbremsen an allen vier Rädern waren in den 60er-Jahren noch nicht überall selbstverständlich. In Kombination mit der windschnittigen Karosserie erreichte der 2000 GT eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h – Werte, die ihn Mitte der 1960er-Jahre in direkter Konkurrenz zu europäischen Sportwagen positionierten.
Eine lange Lebensgeschichte
Die Lebensgeschichte dieses Fahrzeugs liest sich wie ein Roadmovie über drei Kontinente. 1967 startet der 2000 GT seine Reise als einer der allerersten Kundenwagen im exklusiven "Toyota Store" in Tokio. Kurz darauf nimmt ihn ein US-Diplomat mit in die Vereinigten Staaten, wo der Sportwagen in den frühen 1970er-Jahren in die Hände von Dominic Gallardi gelangt, ein offizieller Toyotahändler.
Anfang der 1990er-Jahre entdecken die bekannten 2000-GT-Kenner und Sammler Bob Tkacik und Peter Starr das Coupé und übernehmen es in nahezu originalem Zustand. 1991 kehrt der Wagen nach Japan zurück, wo er fast 25 Jahre lang gepflegt und gehegt wird. Seit 2014 befindet sich der Toyota 2000 GT im Besitz des aktuellen Eigentümers, der ihn nun in Belgien zum Verkauf anbietet.
Warum der 2000 GT ein Mythos wurde
Als Toyota Mitte der 1960er-Jahre beschloss, ein sportliches Vorzeigeprojekt zu entwickeln, wollte das Unternehmen mehr als nur ein neues Modell präsentieren: Der 2000 GT sollte zeigen, zu welchen technischen und gestalterischen Leistungen Japan fähig war. Gemeinsam mit Yamaha entstand ein Coupé, das mit hochdrehendem Reihensechszylinder, vier Scheibenbremsen und einer filigranen Doppelquerlenker-Aufhängung eine für damalige Verhältnisse ungewöhnlich moderne Konstruktion bot.
Dazu kam eine Karosserie, deren geschmeidige Linienführung eher an europäische Designstudios erinnerte und die dem 2000 GT früh ein eigenständiges Profil verlieh. Sein Auftritt im James-Bond-Film "Man lebt nur zweimal" verschaffte ihm zusätzliche internationale Aufmerksamkeit – entscheidend für seinen heutigen Kultstatus war jedoch die Summe aus technischer Raffinesse, gestalterischer Eleganz und der extrem niedrigen Stückzahl.
Heute gilt der Toyota 2000 GT als einer der wichtigsten Sportwagen seiner Ära und als Modell, das den Weg für Japans spätere Performance-Ikonen ebnete.












