Der neue Porsche 911 Turbo S glänzt nicht nur mit brachialer Leistung und einem zugeschütteten Turboloch, sondern auch mit einer besonderen Technik: Ein Mikrofon im vorderen Radhaus sorgt für eine präzise Nässeerkennung. Diese Technologie, die auch bei hoch entwickelten Systemen wie denen der Mercedes S-Klasse und EQS zu finden ist, stellt sicher, dass der 911 Turbo S bei nassen Bedingungen sicherer unterwegs ist. Wie das?
Nässeerkennung durch Mikrofon
Das Mikrofon im vorderen linken Radhaus des Porsche 911 Turbo S ist ein kleiner, aber entscheidender Bestandteil des Systems zur Nässeerkennung. Es fängt Geräusche auf, die durch Wasser auf der Straße entstehen, und analysiert diese in Echtzeit. Dann bietet es dem Fahrer den Wet-Mode des Stabilitäts-Programms an. Das macht schon der 911 Turbo. Im Turbo S fährt basierend auf den erfassten Daten zudem ein Front-Diffusor aus. Steuerelemente der aktiven Aerodynamik reagieren also auch auf Nässe.
Wie das Mikrofon die aktive Aerodynamik des Porsche 911 Turbo S steuert
Durch Aktivierung des Wet-Mode fährt der Bugspoiler nach unten aus und die beiden Front-Diffusoren schieben sich vor die Bremsscheiben, um diese vor übermäßigem Spritzwasser zu schützen. Die PCB-Bremsscheibe im Top-11er hat 42 Zentimeter Durchmesser, was die enorme Bremsleistung ermöglicht, aber Spritzwasser eben auch viel Fläche bietet. Legen sich die Beläge beim beginnenden Bremsvorgang auf die nasse Scheibe, sorgt die Reibung im ersten Moment fürs Trocknen der Scheibe – Zeit, die dem Ansprechverhalten der Bremse fehlt; außerdem sorgt die Nässe für Geräusche. Letztlich sorgen die Mikros und vor allem die kleinen Spoiler als Teil der aktiven Aerodynamik für besseres Bremsverhalten bei Nässe.

Versteckt eingebaut, übernimmt es einen wichtigen Job: Das Mikrofon im vorderen Radhaus dieser Mercedes S-Klasse ist bereits seit zwei Jahren für die Erkennung von Nässe da - um teilautonomes Fahren nach Level 3 sicherer zu machen.
Verwandte Technologien: Mercedes S-Klasse und EQS
Porsche ist nicht der einzige Hersteller, der Mikrofone zur Nässedetektion nutzt. Die mit der Technologie zum teilautonomen Fahren nach Level 3 ausgerüsteten Varianten der Mercedes S-Klasse und des Mercedes EQS (Drive Pilot) arbeiten bereits seit zwei Jahren mit dieser Technik, um die Fahreinstellungen bei schlechter Witterung zu optimieren. Die Erkennung von Nässe über akustische Sensoren soll deutlich präziser sein als die über optoelektronische Verfahren. BMW nutzt bei seinen Level-3-Varianten des 7ers (Personal Pilot L3) hingegen den klassischen Regensensor.












