Rünge Cars (Eigenschreibweise teilweise Runge Cars) ist ein Name, den bisher nur echte Enthusiasten kennen. Gegründet von Ex-Profi-Snowboarder Christopher Rünge im US-Bundesstaat Minnesota, baut das Unternehmen von Hand gefertigte Fahrzeuge im Stil der 1950er-Jahre. Nun präsentieren die Amerikaner ihr bislang ambitioniertestes Projekt: den luftgekühlten Achtzylinder-Boxer "Hetzer". Mit 5,3 Litern Hubraum, vier Ventilen pro Zylinder, doppelten Nockenwellen und einer Drehzahlgrenze bei 10.000 U/min ist dieser Motor ein technisches Statement – und eine Hommage an die Verbrennungsmotor-Ära.
5,3 Liter, acht Zylinder, 600 PS
Das Triebwerk soll rund 600 PS leisten und ist als Antrieb für den kommenden Supersportwagen Rünge R3 vorgesehen. Das Besondere: Der Motor wurde so konstruiert, dass er in den Motorraum eines Porsche 911 (964 – gebaut von 1989 bis 1994) passt. Damit öffnet sich eine völlig neue Welt für Restomod-Projekte und Enthusiasten, die das authentische Le-Mans-Feeling der 1960er-Jahre erleben wollen.
Rünge Cars ist bekannt dafür, Präzision und Handarbeit auf höchstem Niveau zu kombinieren. Wer hier kauft, erwirbt kein Massenprodukt, sondern ein Einzelstück.
Porsche und die Achtzylinder-Tradition
Achtzylinder-Boxermotoren sind für Porsche keine völlige Neuentdeckung – aber sie blieben bisher dem Rennsport vorbehalten. In den 1960er-Jahren setzte Porsche den Typ 771 Achtzylinder in Boxerbauweise erfolgreich im Porsche 718 RS 61 und Porsche 904/8 ein. Später folgte der legendäre 3,0-Liter-Motor des Porsche 908.

Dank obenliegendem Lüfterrad ist das Packmaß des Achtzylinder-Boxers so kompakt, dass er in den Motorraum eines Porsche 911 der Baureihe 964 (1989 bis 1994) passt.
Auch zwei straßenzugelassene Prototypen des Porsche 914/8 bekamen Achtzylinder-Boxer – persönliche Dienstwagen von Ferdinand Piëch und Ferry Porsche. Serienmäßig allerdings kam diese Technik nie in einen 911.
Ein moderner Mythos
Rünge Cars setzt nun genau dort an: Acht luftgekühlte Zylinder, klassischer Boxer-Sound, maximale Drehfreude. Gleichzeitig erfüllt der Motor modernste Fertigungsstandards und wird in extrem kleinen Stückzahlen gebaut.
Preislich wird der Flat-Eight jenseits des üblichen Tunings liegen – allein die Rünge-Zylinderkopf-Umbauten für Sechszylinder kosten bereits 30.000 US-Dollar (aktuell umgerechnet zirka 25.910 Euro). Das vollständige Triebwerk dürfte nur für sehr wenige Enthusiasten erschwinglich sein – aber die Nachfrage ist gesichert.

Mit zirka 600 PS aus dem neuen Achtzylinder-Boxermotor soll der künftige Rünge R3 bald Rennstrecken in Angriff nehmen.
Mehr als nur Leistung
Mit dem Hetzer-Motor vermischt sich amerikanischer Enthusiasmus auf deutschen Mythos. In einer Zeit, in der SUVs die Zulassungsstatistiken dominieren, steht dieses Projekt für puristische Fahrfreude.
Wer einen luftgekühlten Elfer mit vielleicht 600 PS und Le-Mans-Sound pilotiert, fährt nicht einfach Auto. Er schreibt seine sehr eigene Porsche-Geschichte.












