Der Tank-Rabatt ab dem 1.6. wird nicht komplett an die Auto-Fahrer weitergegeben. Zu dem Stichtag hat sich Energiesteuer um rund 35 Cent für Super E10 und rund 17 Cent für Diesel verringert – an der Tankstelle merken die Kunden das nur teilweise.
Der Tank-Rabatt ab dem 1.6. wird nicht komplett an die Auto-Fahrer weitergegeben. Zu dem Stichtag hat sich Energiesteuer um rund 35 Cent für Super E10 und rund 17 Cent für Diesel verringert – an der Tankstelle merken die Kunden das nur teilweise.
Nach einer Auswertung des ADAC ist Super E10 im Vergleich zur Vorwoche um 20,3 Cent pro Liter zurückgegangen, der Liter kostet damit im Bundesdurchschnitt 1,948 Euro. Entsprechend bleibt der Preis rund 15 Cent zu teuer, wenn die Mineralölindustrie die Steuersenkung zu 100 Prozent weitergeben würde.
Auch der Dieselkraftstoff ist im Vergleich zur Vorwoche um 5,2 Cent billiger geworden – der Durchschnittspreis liegt bei 1,992 Euro pro Liter, könnte jedoch um weitere 12 Cent günstiger sein, wenn der Tankrabatt weitergegeben würde. Lediglich am 1.Juni 2022 sind die Kraftstoffpreise spürbar reduziert worden, im Laufe der Woche haben sie jedoch erneut zugelegt.
Konkret zeigen das die Daten unserer Preis-App "mehr-tanken": Am 1. Juni lag der Preis für den Liter Super E5 um Mitternacht bundesweit bei 2,22 Euro und erreichte seinen Tiefpunkt um zwölf Uhr mittags mit 1,89 Euro. In den drei folgenden Tagen stieg der Literpreis täglich um jeweils rund drei Cent. Parallel ist die Entwicklung für Super E10, allerdings auf einem um sechs Cent niedrigeren Preisniveau. Beim Diesel sank der Literpreis ebenfalls am Monatsbeginn auf sein niedrigstes Niveau: Um Mitternacht kostete der Diesel noch 2,05 Euro im Bundesschnitt und erreichte ebenfalls um zwölf Uhr mittags seinen Tiefstwert von 1,89 Euro. Inzwischen ist der Dieselpreis um acht Cent gestiegen.
Gründe für den erhöhten Spritpreis lassen sich mannigfaltig heranführen. Mal ist der Spritpreis am Ölpreis angelehnt, mal wie in der Vergangenheit seit Ausbruch des Ukrainekriegs abgekoppelt. In der vergangenen Woche legte der Preis für ein Barrel (159 Liter) um rund 3,5 Prozent zu. Aktuell kostet die Sorte Brent 121,50 Euro. Auch eine erhöhte Nachfrage in den USA wird als Grund angegeben. Neben dem leicht gestiegenen Öl-Preis kommt in Deutschland auch noch die erhöhte Mobilität durch das lange Pfingstwochenende und die ersten Schulferien hinzu.
Die Marktentwicklung auf der Ebene der Raffinerien und des Großhandels wird seit Ende März verstärkt vom Bundeskartellamt unter die Lupe genommen. Hier war zuletzt eine große Diskrepanz zwischen dem Rohöl-Preis und dem Kraftstoffpreis zu konstatieren. Auch die Bundesregierung will im Rahmen des neuen Entlastungspakets die Rechte für Marktwächter stärken und auch eine EU-weite Lösung anstreben.
Autofahrer sollten nach Möglichkeit die Schwankungen der Kraftstoffpreise im Tagesverlauf nutzen. Für eine aktuelle Übersicht bietet sich unsere kostenlose Spritpreis-App "mehr-tanken" (Google Play-Store oder Apple App-Store), die die aktuellen Kraftstoffpreise, eine Preis-Prognose und günstige Tankstellen in der Nähe anzeigt, an.
Grundsätzlich schwanken die Kraftstoffpreise im Laufe des Tages im Durchschnitt zwischen zehn und zwölf Cent. Diese Preisdifferenz kann bei einer Tankfüllung schnell bis zu zehn Euro ausmachen. Das niedrigste Niveau an den Tankstellen ist zwischen 18 und 22 Uhr erreicht. Morgens vor 7 Uhr ist der Sprit am teuersten. Auf Reisen empfehlen wir nicht die teuren Autobahn-Tankstellen anzusteuern. Die Preise dort lagen 2020 um 25 Cent höher als in der Stadt. Günstiger sind Autobahn-nahe Rasthöfe, die auch ausgeschildert sind, oder Tankstellen in der Nähe von Ausfahrten. Auch hier zeigt unsere App die nächstgelegene Tanke an.
Übrigens: Der Preis für Benzin oder Diesel liegt ohne Abgaben wie CO2-Abgabe, Energiesteuer oder Erdölbevorratungssteuer bei nur knapp über bzw. knapp unter einem Euro. Als Gewinn pro Liter streichen die Mineralölkonzerne zwischen einem und drei Cent ein.
Übrigens 2.0: Hier können Sie direkt online die aktuellen Spritpreise in Ihrer Nähe checken.
Die Preise für Benzin und Diesel stabilisieren sich weiter auf einem extrem hohen Niveau – dafür ist unter anderem der hohe Rohölpreis aufgrund des Ukraine-Kriegs verantwortlich. Wer trotzdem unterwegs ist und sparen will, sollte auf jeden Cent achten und unsere Spritpreis-App "mehr-tanken" nutzen – denn wir als Kunden können mit unserem Tankverhalten den Preis ein wenig beeinflussen.