„Wir müssen uns gegen unfaire Praktiken wehren“
EU ermittelt gegen Billig-E-Autos aus China

Die Europäische Union leitet eine Untersuchung wegen Chinas Unterstützung für die eigenen Hersteller von Elektroautos ein. Die Ermittlungen sollen die Auswirkungen auf den europäischen Markt bewerten.

China Elektroauto
Foto: Rafmaster via Getty Images

Die EU-Kommissionschefin, Ursula von der Leyen, kündigte am Mittwoch (13.9.2023) diese Maßnahme im Europaparlament in Straßburg an und betonte die Notwendigkeit, fairen Wettbewerb zu gewährleisten.

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Strafzölle gegen Chinas Billig-E-Autos?

Die Untersuchung wurde wegen der massiven staatlichen Subventionen für chinesische Elektroautos eingeleitet, die den Preis dieser Fahrzeuge künstlich drücken und dadurch den europäischen Markt verzerren. Von der Leyen erklärte: "Der Preis dieser Autos wird durch riesige staatliche Subventionen künstlich gedrückt – das verzerrt unseren Markt. Das ist nicht akzeptabel. Die Weltmärkte würden von billigeren chinesischen Elektroautos überschwemmt."

Eine Antisubventionsuntersuchung wie diese könnte zur Verhängung von Strafzöllen führen, um den europäischen Markt zu schützen und fairen Wettbewerb sicherzustellen. Dies ist Teil einer breiteren Bemühung der EU, ihre Abhängigkeit von Staaten wie China zu verringern und die heimische Wirtschaft zu stärken. Die EU habe nicht vergessen, "wie sich Chinas unfaire Handelspraktiken auf unsere Solarindustrie ausgewirkt haben", sagte von der Leyen. Vor einigen Jahren seien viele Unternehmen von stark subventionierten chinesischen Konkurrenten vom Markt gedrängt worden. Dies dürfe sich bei der E-Mobilität nicht wiederholen.

Gerechte Chancen für unsere Autoindustrie

Die EU-Kommission hat bereits Schritte unternommen, um ihre Rohstoffversorgung zu sichern und sicherzustellen, dass die EU nicht von Importen aus einzelnen Ländern wie China abhängig bleibt. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die europäische Wirtschaft widerstandsfähig und wettbewerbsfähig bleibt.

"Europa ist offen für Wettbewerb, aber nicht für einen ungleichen Unterbietungswettlauf", betonte von der Leyen. "Wir müssen uns gegen unfaire Praktiken wehren und sicherstellen, dass unsere Unternehmen auf dem globalen Markt gerechte Chancen haben."

Gleichzeitig betonte von der Leyen die Bedeutung des Dialogs mit China und die Zusammenarbeit in wichtigen Fragen. Sie wird den Standpunkt der EU bei einem geplanten EU-China-Gipfel in diesem Jahr vertreten und dabei betonen, dass es wichtig ist, Risiken zu minimieren, sich aber nicht von internationalen Kooperationen abzukoppeln.

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Fazit

Dank hoher Subventionen drücken chinesische Autohersteller billige Elektroautos in den europäischen Markt. Das möchte die EU nicht hinnehmen und kündigt Ermittlungen an. Daraus könnten unter anderem Strafzölle für chinesische E-Autos resultieren.

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