Erneut ein großer Rückruf bei Stellantis. Der Mehrmarken-Autokonzern beordert bereits seit dem 6. August 2025 weltweit insgesamt mehr als 713.000 Fahrzeuge mit Dieselantrieb in die Werkstätten. Betroffen sind die Hersteller Citroën, DS, Opel und Peugeot. In Deutschland geht es in Summe um gut 122.700 Autos. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) überwacht die Aktion und führt sie je nach Hersteller unter verschiedenen Referenznummern (siehe Übersicht unten).
"Entspricht nicht den Emissionsvorschriften"
Der Grund für den Rückruf ist ein Problem in der SCR-Abgasnachbehandlung ("Selective Catalytic Reduction") der Dieselautos per Harnstofflösung (AdBlue): Unter Umständen kann es bei einigen Fahrzeugen vorkommen, dass bei einer Störung im SCR-System und/oder am Partikelfilter die Motorkontrollleuchte nicht aufleuchtet. "Das entspricht nicht den Emissionsvorschriften", sagt ein Stellantis-Sprecher auf auto motor und sport-Nachfrage. Vorfälle mit Sach- und/oder Personenschäden sind laut KBA bisher nicht bekannt.
Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass der Stellantis-Konzern eine große Anzahl an Fahrzeugen wegen eines möglichen Problems in der Abgasnachbehandlung zurückruft. Bereits im Februar mussten viele Autos in die Werkstätten, weil eine fehlerhafte Software im Motorsteuergerät die Harnstoffdosierung falsch bewerten konnte.
Um das neuerliche Abgasproblem zu beheben, "werden wir eine geänderte Motorsteuergerät (ECM) per Ferncodierung hochladen", so der Stellantis-Sprecher weiter. "Das dauert 0,4 Stunden" – demnach folgerichtig 24 Minuten. Um Auskünfte und detaillierte Informationen zu erhalten, sollen sich die Halterinnen und Halter laut KBA direkt an den jeweiligen Hersteller oder eine Vertragswerkstatt wenden. Zehn Prozent aller betroffenen Autos wurden laut Herstelleraussage in Deutschland jedoch bereits umgerüstet.
Die betroffenen Autos sind mit den Dieselmotoren mit den internen Codes DV5, DW10 (beide erfüllen die Abgasnorm Euro 6.2) oder DW12 (je nach Spezifikation Euro 6.2, 6.3 und 6.4) ausgestattet. Um diese Modelle geht es konkret:
Citroen:
- Baureihen: Berlingo, C3, Jumpy, C-Elysee, C3 Aircross, C4 Picasso, C5 Aircross, C4 Cactus, Spacetourer
- Produktionszeitraum: 15. März 2018 bis 30. April 2024
- betroffene Fahrzeuge weltweit: 273.627
- betroffene Fahrzeuge deutschlandweit: 57.256
- KBA-Referenznummer: 15454R
- Hersteller-Rückrufcode: GK2
DS Automobiles:
- Baureihen: DS3 Crossback, DS7 Crossback
- Produktionszeitraum: 27. März 2017 bis 15. November 2022
- betroffene Fahrzeuge weltweit: nicht bekannt
- betroffene Fahrzeuge deutschlandweit: nicht bekannt
- KBA-Referenznummer: 15455R
- Hersteller-Rückrufcode: GK2
Opel:
- Baureihen: Combo, Corsa, Crossland X, Grandland X, Movano, Vivaro, Zafira
- Produktionszeitraum: 8. September 2019 bis 19. Oktober 2023
- betroffene Fahrzeuge weltweit: 97.770
- betroffene Fahrzeuge deutschlandweit: 29.107
- KBA-Referenznummer: 15456R
- Hersteller-Rückrufcode: KT2
Peugeot:
- Baureihen: 301, 208, 2008, 308, 3008, 508, 5008, Boxer, Expert, Partner, Rifter, Traveller
- Produktionszeitraum: 14. Oktober 2016 bis 11. Oktober 2021
- betroffene Fahrzeuge weltweit: 341.749
- betroffene Fahrzeuge deutschlandweit: 36.348
- KBA-Referenznummer: 15453R
- Hersteller-Rückrufcode: MYC












