Electric GT Prototyp gefahren: Typisches Jaguar-Gefühl auch mit E-Antrieb?

Jaguar Electric GT Prototyp im ersten Fahrtest
Typisches Jaguar-Fahrgefühl auch mit E-Antrieb?

ArtikeldatumVeröffentlicht am 17.12.2025
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Spektakulär! Anders konnte man die ersten Bilder des zukünftigen Jaguar-Grand-Turismo nicht bezeichnen. Begleitet von einer abgefahrenen Werbekampagne und in lieblichem Rosa lackiert, provozierte der Langhauber auch den loyalsten Fan der Marke. Hinzu kam: Es wird ihn nur elektrisch geben. Killer oder Chance?

Sanft, aber nachdrücklich

Einen ersten Eindruck erlaubt uns Jaguar auf der heimischen Teststrecke im Entwicklungszentrum Gaydon. Ein innen und außen noch vollkommen getarnter Prototyp lauert auf den neugierigen Schreiber. Testpilot George erzählt mit leuchtenden Augen von drei Motoren, zwei davon an der Hinterachse, einer vorn, die zusammen um die 1.000 PS abliefern. Weswegen der elektrische Jaguar GT Prototyp auch unaufhaltsam auf der ersten kurzen Geraden auf über 140 mph (225 km/h) beschleunigt. Sanft, aber nachdrücklich. Unspektakulär. Distinguiert.

"Wir wollen für den Jaguar-Kunden genau das Feeling erzeugen, das er in den legendären GTs bisher hatte. Und das in die Neuzeit transferieren." Klar, dass man dazu keinen neuen V12 entwickeln konnte. Auch klar, dass der alte chancenlos vor der Zulassungsmauer zerschellen würde. Und natürlich auch nicht wirklich eine gute Idee, den Alten zu hybridisieren. Nein, man geht den konsequenten Weg. Komplett neues Auto, mit komplett neuer Technologie.

Aber was macht einen Jaguar aus? Es ist das sanfte Gleiten, das wohlige Wiegen in den Federn, die ruckfreie Beschleunigung, der leise Antrieb. Die Formgebung mit einer fast schon übertrieben langen Haube und dem gigantischen Überhang hinten liefert ebenfalls eine ruhige Souveränität, gepaart mit einer sehr männlichen Ausstrahlung. Deutlich über fünf Meter misst der Bolide und er scheint genauso übertrieben breit zu sein. Keine Frage: Der neue Jaguar GT ist formal eine Ansage.

Eine für E-Autos unbekannte Eleganz

Inhaltlich auch, denn er meistert sämtliche Kurvenradien, gemeine Buckelpisten und Schwellen des Testgeländes mit einer für E-Autos unbekannten Eleganz. Riesige 23-Zöller helfen da, aber auch die soft abgestimmte Luftfederung und die stabilisierende Allradlenkung, die es wohl optional geben soll.

Preislich will man den GT über den Topmodellen der Premiummarken, aber unterhalb der Sportwagen der Luxusmarken wie Bentley und Aston Martin positionieren. Man sehe da eine Lücke, heißt es beim Vor-Ort-Termin in England. Da Jaguar derzeit keine Autos baut, liegt eine große Verantwortung auf den Schultern der Entwickler. Ende 2026 wird die Serienversion enthüllt.

Fazit