N-One e: Das ist der elektrische Mini-Würfel von Honda

Honda N-One e: mit 63 PS
Honda startet elektrisches City-Kei-Car in Japan

ArtikeldatumVeröffentlicht am 08.08.2025
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Nach dem kommerziellen Misserfolg des kompakten Honda e (2019–2024) wagt Honda einen neuen Vorstoß im Segment der elektrischen Kleinstwagen. Mit dem Super EV Concept präsentierte Honda beim Goodwood Festival of Speed 2025 einen neuen, vollelektrischen Cityflitzer. Jetzt ist klar: Das elektrische Kei-Car wird Honda N-One e: heißen und im September in Japan starten – mit mehr Technik als seine Maße vermuten lassen.

Elektro-Kei-Car auch für uns?

Mit weniger als 3,40 Meter Länge bleibt der N-One e: genau im Rahmen der Kei-Car-Vorgaben. Sein einzelner Elektromotor leistet 63 PS (47 kW) – exakt die gesetzlich erlaubte Obergrenze in Japan. Die Reichweite liegt laut Honda bei rund 245 Kilometern, was auf dem bekannten Antrieb des N-Van e: basiert. Die Ladeleistung von 50 kW DC mag unspektakulär klingen, genügt aber, um den kleinen Akku in etwa 30 Minuten aufzufüllen.

Optisch bleibt die Serienversion betont schlicht, verzichtet auf Kotflügelverbreiterungen und orientiert sich klar an den Kei-Car-Regularien. Eine Notwendigkeit für den japanischen Markt, aber auch ein Hinweis darauf, dass für Europa spätere Varianten mit breiterer Spur folgen könnten.

Beachtliche Ladetechnik

Ein echtes Highlight des N-One e: ist seine V2L-Fähigkeit (Vehicle-to-Load). Damit kann das Auto externe Geräte wie E-Bikes, Laptops oder Haushaltsgeräte mit Strom versorgen – etwa beim Camping oder bei Stromausfällen. Benötigt wird dafür ein Adapter aus dem Honda-Zubehörprogramm, in dem auch eine LED-Ladestandanzeige fürs Armaturenbrett sowie ein sportliches Dekor-Set mit Rallye-Streifen angeboten werden.

Auch die Ladetechnik ist durchdacht: Beide Ladeanschlüsse befinden sich an der Front, was das Einparken an Ladesäulen erleichtert. Rechts sitzt der AC-Anschluss (in Japan J1772, in Europa Typ 2), links die CHAdeMO-Schnellladebuchse. Zusätzlich unterstützt der N-ONE e: bidirektionales Laden (Vehicle-to-Home), sodass er bei Stromausfällen als Notstromquelle dienen oder unterwegs elektrische Geräte versorgen kann.

Innenraum mit klassischen Werten

Der Innenraum bleibt funktional, ist aber liebevoll gestaltet: Physische Tasten, ein Drehregler für die Lautstärke und ein vertrauter Getriebewählhebel erinnern an klassische Honda-Modelle. Unter dem zentralen Touchscreen befindet sich eine Ablagefläche für Smartphones, allerdings ohne kabellose Ladefunktion. Die Rücksitzbank ist im Verhältnis 50:50 umklappbar, was in Kombination mit dem hohen Aufbau einen alltagstauglichen Laderaum schafft.

Das Armaturenbrett wirkt aufgeräumter und hochwertiger als beim Vorgänger mit Verbrennungsmotor. Ein Zwei-Speichen-Lenkrad, eine klar strukturierte Mittelkonsole mit Druckknopf-Gangwahl und ein digitales Kombiinstrument sorgen für ein modernes, leicht bedienbares Cockpit. In der höherwertigen L-Variante kommt ein 9-Zoll-Touchscreen mit Infotainment, Satellitennavigation und Smartphone-Integration zum Einsatz.

Honda betont, dass der N-One e: Teil eines global angelegten Entwicklungsprogramms sei. Konkrete Aussagen zur Markteinführung in Europa fehlen allerdings noch. Dass der kleine E-Würfel aber überhaupt auf dem Goodwood-Hügel zu sehen war und auf europäischen Straßen getestet wurde, darf als Fingerzeig gewertet werden.

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