Die nächste Generation des Macan fährt vollelektrisch. Mit Verbrennungsmotoren gibt's den SUV aber weiterhin – für eine gewisse Zeit. Nun ist der Elektro-Macan bei Erprobungsfahrten im hohen Norden erwischt worden – samt Innenraum.
Die nächste Generation des Macan fährt vollelektrisch. Mit Verbrennungsmotoren gibt's den SUV aber weiterhin – für eine gewisse Zeit. Nun ist der Elektro-Macan bei Erprobungsfahrten im hohen Norden erwischt worden – samt Innenraum.
Der Elektro-Macan ist das erste Auto des VW-Konzerns, das auf der von Porsche und Audi gemeinsam entwickelten Premium Platform Electric (PPE) aufbaut. Der Kompakt-SUV rollt ab 2023 im Werk Leipzig vom Band und ergänzt dann das elektrische Produktportfolio aus Taycan und Taycan Cross Turismo sowie Taycan Sport Turismo. Der elektrische Macan wird zusammen mit dem 2021 überarbeiteten Macan mit Verbrennungsmotoren – ohne Diesel – eine gewissen Zeit parallel im Angebot sein. Insider sprachen zunächst von drei Jahren, in denen beide Macan auf Kundensuche gehen. Neuesten Gerüchten soll mit dem Verbrenner-Macan aber schon 2024 Schluss sein.
Während der koventionell angetriebe Macan technisch mit dem Audi Q5 verwandt ist und dessen Basis nutzt, baut der Elektro-Macan auf der PPE auf, die auch später den elektrischen Q5 trägt. Dieser Audi Q6 E-Tron kommt mindestens ein halbes Jahr nach dem Macan EV auf den Markt.
Der elektrische Macan verfügt wie der Taycan über die 800-Volt-Technologie, die besonders schnelles Laden erlaubt. Auch permanent erregt Synchronmaschinen hat der Macan mit dem ersten Elektro-Porsche Taycan gemein.
Optisch orientiert sich der E-Macan am Taycan-Stil. Die Bilder des Modells zeigen trotz der Tarnung die tiefliegenden schmalen Scheinwerfer sowie eine konturierte Motorhaube und eine recht aggressive Frontschürze mit ebenfalls tief eingebetteten Nebelscheinwerfern. Die Transformation des kompakten SUV zum E-Mobil macht sich in Sachen Design besonders am Heck bemerkbar. Der Elektro-Macan kommt als SUV-Coupé auf den Markt, präsentiert sich mit einer deutlich abfallenden Dachlinie und einer flach stehenden Heckscheibe. Die schmalen für Porsche typischen Heckleuchten reichen weit in die Heckklappe hinein. Vermutlich sind sie von einem LED-Band verbunden. Den Abschluss bildet eine ausgeprägte Schürze, die natürlich ohne die Fake-Auspuffblenden daher kommt.
Der Innenraum gibt sich mit einem digitalen Instrumententräger. Augenfällig ist die tiefe Aussparung hinter dem Lenkrad, die ein oben abgerundetes Cockpitdisplay zeigt. Hier dürfte noch eine entsprechende Verkleidung/Dach hinzu kommen. In der Mitte des Armaturenträgers ist ein weiterer breiter Bildschirm für die Darstellung des Infotainmentsystems zu sehen. In der ausgeprägten Mittelkonsole ist zudem ein kleiner Screen zu erkennen – neben diversen Schalt- und Dreh-Knöpfen.
Übrigens: Bereits Ende 2020 hatte Porsche auf Präsentationsfotos zur "Unseen"-Reihe im Hintergrund den elektrischen Macan gezeigt. Das Clay-Modell fiel auf, weil es so gar nicht in die Phalanx von Porsche 911 Safari, 918 Street und Porsche-Van passen wollte. Augenfällig, die nur kleine Öffnung in der Frontschürze.
Nach der Erprobung im abgeschlossenen Entwicklungszentrum in Weissach geht der Porsche Macan nunmehr auch in die Straßenerprobung. Dabei wird das Modell letztendlich drei Millionen Testkilometer abspulen – inklusive Hitze-, Kälte- und Bremsentests. Doch neben der physischen Erprobung auf der Straße, wird der E-Macan auch virtuell erprobt. 20 digitale Prototypen sind für Aerodynamik, Energiemanagement-, Bedienungs- und Akustik-Tests am Start.
"Wir führen den Datenstand der einzelnen Fachbereiche regelmäßig zusammen und bauen damit ein möglichst detailliertes virtuelles Gesamtfahrzeug auf", erklärt Andreas Huber, Teamleiter für digitale Prototypen bei Porsche. Bis dato unentdeckte konstruktive Konflikte können so schnell erkannt und gelöst werden. Dazu hat die Entwicklung des Modells schon vor vier Jahren mit einem Umströmungsmodell für die Aerodynamik begonnen. Später kam dann für die Erprobung der Ergonomie eine sogenannte Sitzkiste zum Einsatz, in der man Anzeigen und Bedienvorgänge aus der Fahrersicht prüfen kann.
"Elektromobilität und Porsche passen perfekt zusammen. Nicht nur wegen der Effizienz, sondern vor allem auch wegen der sportlichen Eigenschaften", sagt Porsche-Chef Oliver Blume. "Bis 2022 investieren wir mehr als sechs Milliarden Euro in die Elektromobilität und bis 2025 könnte bereits jedes zweite Neufahrzeug von Porsche einen Elektroantrieb haben. Gleichwohl setzen wir in den nächsten zehn Jahren auf einen Antriebsmix aus weiter optimierten Benzinmotoren, Plug-in-Hybrid-Modellen und rein elektrisch betriebenen Sportwagen. Unser Ziel ist eine technologische Vorreiterrolle, deshalb richten wir das Unternehmen konsequent auf die Mobilität der Zukunft aus."
Porsche bringt 2023 den elektrischen Macan auf der PPE-Plattform mit 800-Volt-Ladetechnik auf den Markt. Bereits 2021 facelifteten die Zuffenhausener den konventionell angetriebenen Macan, um ihn mit dem Elektro-Pendant parallel anbieten zu können.