Elektro-SUV: Toyota Urban Cruiser startet zum Discount-Preis

Elektro-SUV von Toyota
Toyota Urban Cruiser startet zum Discount-Preis

Veröffentlicht am 10.06.2025

Einige Toyota-Fans werden sich noch an den ersten Urban Cruiser von 2009 erinnern. Bis zur Einstellung der Produktion 2014 verkaufte Toyota in Deutschland von dem vier Meter kurzen Stadt-SUV gerade mal etwas mehr als 4.100 Exemplare. 2025 holt Toyota nun den Urban Cruiser zurück – allerdings auf einer komplett neuen Elektro-Plattform mit zwei unterschiedlichen Batteriegrößen. Und der "Kleine", der ein Schwestermodell zum neuen Suzuki e Vitara ist, ist deutlich gewachsen.

Mit kleinen SUV aus dem sogenannten B-Segment hat Toyota auch nach der Einstellung des alten Urban Cruiser gute Erfahrungen gemacht. Der Yaris Cross gehört in Europa seit Jahren zu den meistverkauften Modellen der Klasse. Das kommende Elektro-Pendant ist dabei sogar noch etwas größer als der 4,18 Meter lange Yaris Cross. Der neue Toyota Urban Cruiser wird 4,29 Meter lang, 1,80 Meter breit und 1,64 Meter hoch.

So fährt der Toyota Urban Cruiser

Mit einem sehr weit entwickelten Vorserienfahrzeug des stärkeren Fronttrieblers durften wir mittlerweile schon eine erste Runde fahren. Dem dabei nach wie vor etwas langsam reagierenden Infotainment will man wie versprochen bis zum Serienstand noch Beine machen. Ansonsten lässt sich bereits sagen: Nomen est omen. Im städtischen und durchaus auch ländlichen Gebiet fühlt sich das preisliche und platztechnische Elektro-Pendant zum Yaris Cross pudelwohl. Die kompakten Ausmaße, die gute Übersicht und nicht zuletzt der flüsterleise Antrieb machen ihn zum perfekten Begleiter im (sub-)urbanen Umfeld, aber aufgrund der Platzverhältnisse auch zum vollwertigen Erstfahrzeug.

Zumindest, wenn man nicht häufig längere Autobahnfahrten unternimmt. Am Schnelllader muss man 45 Minuten einplanen, wenn man von zehn auf 80 Prozent laden will. Hier zeigt sich ein Nachteile des LFP-Akkus. Dafür ist die Reichweite von bis zu 426 WLTP-Kilometern zumindest mittelstreckentauglich. Und Toyota rechnet sowieso mit einer überwältigenden Mehrzahl von Wallbox-Ladern. Ergo: Die Schnelladezeit ist bei der Zielgruppe eher zweitrangig.

Was ebenfalls gegen längere Autobahn-Touren spricht, sind deutlich vernehmbare Windgeräusche, sobald es in die Nähe der Richtgeschwindigkeit geht. Also bleibt man lieber abseits der Schnellstraßen, wo die angenehm leichtgängige Lenkung sogar gelegentliche Landstraßenpartien versüßt. Allerdings sollte man es nicht übertreiben. Ein Sportwagen ist der "Stadtkreuzer" definitiv nicht, wie er schnell mit quietschenden Vorderreifen klarmacht.

Ansonsten liefert er das, was er verspricht: Solides Autofahren nach althergebrachter Machart, im Innenraum sogar mit vielen haptischen Knöpfen, großen, sinnvollen Ablagen und ohne Schnickschnack. Okay, bis auf Ambientebeleuchtung – übrigens schon in der Basisversion. Als Verbrenner würde man ihn dennoch wohl direkt als Brot- und Butter-Fahrzeug titulieren. Mit E-Antrieb hat er nicht nur technisch gesehen einige Widerstände zu bewältigen. Einen versucht Toyota mit besonders großzügigen Garantielaufzeiten auszuhebeln. Und der Preis ist so heiß, dass er durchaus das Zeug zum erhofften Verkaufsschlager hat.

Hohe Sitzposition, flexibler Innenraum

Wie in der Klasse üblich, dürfte potenziellen Kunden vor allem die hohe Sitzposition im Urban Cruiser gefallen. Denn das kompakte SUV baut stattlich auf und die großen hinteren Türen scheinen für bequemen Ein- und Ausstieg ausgelegt zu sein. Man öffnet sie über in der C-Säule versteckte Griffe. Solche Details hatte bereits die Studie Urban SUV Concept.

Entgegen dem Trend zu coupéhaften Karosserie-Silhouetten gefällt der Urban Cruiser mit pragmatischen Kanten, die auch in Heck und Kofferraum ausreichend Platz bieten dürften. Die Rücksitze sind im Verhältnis 40:20:40 umklappbar. Zudem können die Lehnen auch in der Neigung verstellt werden. Doch das beste Detail: Die Rücksitzbank lässt sich in der Länge verschieben. So wächst entweder der Knieraum für die hinteren Passagiere oder der Platz im Kofferraum.

Erste Sitzprobe im neuen Urban Cruiser

Die vorderen Sitze sind recht schmal gehalten und setzten auf ausgeprägte Seitenpolster, die einen Hauch Sportlichkeit in den elektrischen Toyota bringen. Zur Bedienung setzt der Urban Cruiser auf zwei jeweils zehn Zoll große Displays, welche nebeneinander positioniert sind. Das Infotainmentsystem lässt sich ausschließlich über Touch steuern und weist beim ersten Durchklicken eine recht logische und somit intuitive Menüstruktur auf. Die verzögerte Reaktionszeit soll bis zur Serienproduktion noch verbessert werden. Positiv fallen die zahlreichen Ablagemöglichkeiten auf. Die Mittelkonsole wurde schwebend gestaltet. Zusätzlich gibt es eine Induktionsladefläche für das Smartphone, Becherhalter und ein Staufach unter der gepolsterten Mittelarmlehne. Die Türverkleidungen sind durchgängig aus hartem Kunststoff, die Türfächer können vorne wie hinten eine Literflasche aufnehmen.

Die hintere Tür wird über in der C-Säule versteckte Griffe geöffnet und bietet, dank ihrer großen Öffnung, einen bequemen Ein- und Ausstieg. Solche Details hatte bereits die Studie Urban SUV Concept. Um Großgewachsenen trotz optionalem Schiebedach ausreichend Kopffreiheit zu bieten, wurde eine Mulde im Dachhimmel integriert. Die Rücksitzbank lässt sich im Verhältnis 40:20:40 umklappen, zudem können die Lehnen auch in der Neigung verstellt werden. Die Sitzbank ist ausreichend komfortabel gepolstert und auch das Anwinkeln der Beine erlaubt es länger auf der Rückbank Platz zu nehmen. Doch das beste Detail: Die Bank lässt sich in der Länge um 16 Zentimeter verschieben. So wächst entweder der Knieraum für die hinteren Passagiere auf bis zu 85 cm Sitzabstand oder der Platz im Kofferraum. Zu Stauvolumen hat Toyota aktuell leider noch keine Maße zur Hand.

Der Kofferraum setzt jedoch auf eine manuell zu öffnende Heckklappe und eine breite Öffnung. In einem zusätzlichen Fach findet das Ladekabel sowie ein Verbandskasten Platz. Auch eine Anhängerkupplung soll der kompakte Japaner bekommen, ob er dann auch mehr als nur Fahrradträger schleppen kann, bleibt abzuwarten.

Langer Radstand, kleiner Wendekreis

Dass der neue Urban Cruiser wohl eher für die Stadt als für die Landpartie entwickelt wurde, zeigt seine Wendigkeit. Trotz des im Vergleich zum Yaris Cross um 14 Zentimeter längeren Radstands soll der Wendekreis laut Toyota nur 10,4 Meter betragen. Je nach Ausstattung rollt der neue Urban Cruiser übrigens entweder auf 18- oder auf 19-Zoll-Rädern.

Zwei LFP-Batterien, Front- oder Allradantrieb

Nach Einschätzung von Toyota sind kleine SUV künftig die gefragtesten Elektroautos in Europa. Der Urban Cruiser soll dabei als Einstiegsmodell in die Elektrowelt der Japaner dienen. Das Fahrzeug basiert auf einer komplett neuen Plattform für batterieelektrische Fahrzeuge, deren Struktur ohne Querträger im Boden auskommt. So bleibt mehr Platz für die Batterie. Apropos: Den Stromspeicher wird es in zwei Größen geben.

Das Besondere: Beide Batterie-Größten des Urban Cruiser basieren auf der Lithium-Eisenphosphat-Chemie (LFP), die ohne Kobalt oder Nickel auskommt. Ein 49-kWh-Akku, wie im Segment üblich, fungiert dabei als Basisvariante. Die 49-kWh-Batterie ist ausschließlich in Kombination mit Frontantrieb verfügbar, der Elektromotor leistet in dieser Version 106 kW/144 PS. Für das Modell mit Frontantrieb steht zusätzlich eine Version mit 61-kWh-Batterie und 128 kW/174 PS Motorleistung zur Verfügung. Toyota bietet für den Urban Cruiser mit großem Akku auch Allradantrieb an. In dieser Version mit 61-kWh-Batterie leisten die Motoren insgesamt 135 kW/184 PS.

Offroad-Ambitionen mit Bergabfahrassistent

Im Segment von Opel Mokka Electric, Jeep Avenger Elektro oder Peugeot 3008 ist Allrad-Antrieb tatsächlich selten. Im Urban Cruiser soll der zusätzliche 48-kW-Motor an der Hinterachse das Traktionsverhalten und die Fahrsicherheit verbessern. Teil des Systems sind ein Bergabfahrassistent und ein Trail-Modus: Bei einem durchdrehenden Rad wird dieses abgebremst und das Antriebsmoment auf das gegenüberliegende Rad geleitet. Die Modelle mit Vorderradantrieb verfügen über einen "Schneemodus", der das Antriebsmoment steuert, um die Gefahr durchdrehender Räder auf schneebedeckten Straßen zu verringern.

Ausstattung und Preise

Alle Versionen des neuen Urban Cruiser sind üppig mit aktiven Sicherheits- und Fahrerassistenzsystemen bestückt. Dazu gehören ein Pre-Collision-Notbremssystem, eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, ein Spurverlassenswarner und ein Spurhalteassistent. Selbst eine 360-Grad-Kamera ist an Bord, die dem Fahrer beim Manövrieren auf unebenem Terrain oder beim Einparken in engen Parklücken helfen soll. Das Cockpit dominieren dafür zwei digitale Anzeigen – ein 10,25-Zoll-Kombiinstrument sowie das 10,1-Zoll-Multimediadisplay in der Mitte. Je nach Ausstattungsvariante sind dazu ein elektrisch verstellbarer Fahrersitz, ein JBL Premium-Audiosystem und ein Glasdach verfügbar.

Seine Weltpremiere feierte der neue Toyota Urban Cruiser auf der Brüsseler Motor Show im Januar 2025. Ab Mai 2025 ist er in Deutschland bestellbar – zu Preisen ab 29.990 Euro. Der Basispreis gilt für den 106 kW/144 PS starken Fronttriebler. Allrad und größere Batterie für mehr Reichweite kosten Aufpreis. So ist die 128-kW-Variante mit dem großen Akku erst ab 36.990 Euro zu haben. Das Allradmodell startet ab 42.990 Euro. Der deutlich größere Toyota bZ4X ist ab 42.900 Euro zu haben.