In den letzten Rennen ging es für Ferrari immer wieder rauf und runter – mal gut für Podiumsplätze, mal nur vierte Kraft. Doch in Katar kämpften Lewis Hamilton und Charles Leclerc mit komplett stumpfen Waffen. Schon im Sprint lieferte die Scuderia eine peinliche Nullnummer ab. Und im Rennen am Sonntag wurde es auch nicht mehr viel besser.
Hamilton flog in beiden Qualifyings jeweils schon in der ersten Runde raus. Zwischen Sprint-Shootout und Sprint wurde beim Briten noch einmal das Setup geändert, was einen Start aus der Boxengasse als Konsequenz hatte. Von Erfolg war die Maßnahme nicht gekrönt. "Wir haben es geschafft, das Auto irgendwie noch schlechter zu machen", schimpfte der Rekordsieger.
Zum Qualifying am Samstag wurde die Abstimmung an beiden Autos dann noch einmal grundlegend umgebaut. Leclerc kämpfte sich damit auf den letzten Top-Ten-Platz in der Startaufstellung. Im Rennen profitierte der Monegasse vom Hülkenberg/Gasly-Crash sowie einem Defekt bei Isack Hadjar. So gab es am Ende für Rang acht immerhin noch vier magere Pünktchen, die im Kampf der Konstrukteure gegen Mercedes und Red Bull aber auch nicht mehr weiterhelfen.
Ärger mit Servolenkung und Reifendruck
"Wir haben einfach kein gutes Setup gefunden", entschuldigte sich Frédéric Vasseur bei den Tifosi. "Unsere Probleme hatten wohl auch etwas mit den hohen Reifendrücken zu tun, die uns von Pirelli vorgeschrieben wurden. Von der ersten Runde hier in Katar waren wir in einer schwierigen Situation."
Dazu kämpften die Fahrer im Freitagstraining auch noch mit einer falschen Einstellung der Servolenkung: "Das hat das Setup-Problem wohl noch etwas überdeckt", ärgerte sich der Franzose. Bei einem Sprint-Wochenende bleibt den Ingenieuren nur ein freies Training, um die Autos richtig einzustellen. In der 60-minütigen Session hörte man die Piloten zunächst nur über die Lenkung klagen. Dass in der Ferrari-Technik noch größere Probleme steckten, zeigte sich dann erst im Sprint-Qualifying.
Vasseur berichtet, wie seine Ingenieure versucht haben, das Ruder am Samstag noch einmal rumzureißen. "Wir haben das Auto vor dem Qualifying komplett umgebaut. Es wurde dann auch etwas besser. Aber da war nicht mehr viel zu machen. Wir waren Meilen entfernt, die anderen mussten nur noch Feintuning betreiben." Am Ende fehlten Leclerc im Q3 drei Zehntel auf den sechsten Startplatz.
Kampf in der Teamwertung verloren
Von Rang zehn war im Rennen nur noch Schadensbegrenzung angesagt. Den üblichen Vorteil des guten Reifenverschleißes konnte Ferrari über die Longruns nicht ausspielen. Durch das vorgeschriebene Stint-Limit von 25 Runden lieferten alle Autos eine konstante Longrun-Pace ab. Auch der überholfeindliche Charakter des Wüstenkurses sorgte dafür, dass aus eigener Kraft nicht viel nach vorne ging.
In der WM-Wertung ist die ursprünglich angepeilte Vizemeisterschaft für Ferrari schon längst unerreichbar. Selbst der dritte Platz ist für die Scuderia futsch. Max Verstappen sammelte für Red Bull alleine mehr Punkte (396) als Hamilton und Leclerc zusammen (382).
Vasseur kündigte aber an, beim letzten Rennen noch einmal alles in die Waagschale zu legen, um die Saison versöhnlich zu beenden. Vielleicht kann Ferrari mit einer guten Leistung sogar in den Dreikampf um die Fahrer-WM eingreifen: "Seit São Paulo hat keiner sein Auto verändert. Dort hätten wir aufs Podium fahren können. Ich bin mir sicher, dass das in Abu Dhabi auch wieder möglich ist, wenn wir uns bei den Vorbereitungen keinen Fehler leisten."












