Verstappen lobt McLaren-Politik: "Stallregie... F... off!"

Verstappen lobt McLaren-Politik
„Stallregie? Würde ich immer ablehnen“

GP Katar 2025
ArtikeldatumVeröffentlicht am 28.11.2025
Als Favorit speichern

Max Verstappen sieht das Titelrennen nach der Disqualifikation der beiden McLaren in Las Vegas ganz pragmatisch: "24 Punkte Rückstand sind besser als 42. Aber der Rückstand ist immer noch sehr groß. Es muss viel in unsere Richtung laufen, damit wir es noch schaffen." Dazu zählt, dass Verstappen zwei Siege in den Hauptrennen und einer im Sprint alleine nicht reichen. Er ist davon abhängig, dass McLaren Fehler macht.

Fehler wie in Las Vegas. Verstappen zeigt weder Schadenfreude noch Mitleid dafür, dass beide McLaren wegen zu stark abgenutzten Bodenplatten Befestigungen disqualifiziert wurden. "Zu tief ist zu tief. Jedes Team geht mit der Fahrzeughöhe ans Limit. Und wenn du über dem Limit liegst, gibt es nichts zu diskutieren." Obwohl die Chancen wesentlich besser stehen als vor dem Grand Prix in Las Vegas, bleibt der Titelverteidiger seinem Ansatz treu: "Wir haben nichts zu verlieren und werfen alles, was wir haben, in die Waagschale."

Verstappen hat bei den letzten beiden Rennen gegenüber Lando Norris und Oscar Piastri einen Vorteil. Alle bei Red Bull konzentrieren sich auf ihn. Yuki Tsunoda hat den Auftrag, sich in den Dienst des Teamkapitäns zu stellen, auch wenn man im Moment Mühe hat, sich vorzustellen, wie der Japaner der Nummer 1 im Team helfen soll. Er ist viel zu weit weg, um die Kreise der McLaren zu stören.

Tsunoda will helfen

Trotzdem sieht Tsunoda in der Unterstützung von Verstappen seine große Chance, die Teamleitung von Red Bull davon zu überzeugen, dass er auch 2026 der richtige Mann für das Team ist. "Wenn ich zwischen Max und den McLaren liege, weiß ich, was ich zu tun habe", sagt Tsunoda pflichtbewusst. Als Tsunoda dann noch erzählt, dass er seit der Pause mit seinen Leistungen zufrieden ist, fragt man sich fast, ob er unter Realitätsverlust leidet.

So wenig wie Verstappen auf seinen Teamkollegen bauen kann, so wenig werden die McLaren-Piloten gemeinsame Sachen machen. Teamchef Andrea Stella bestätigte, dass beide frei fahren dürfen. Oscar Piastri erzählte, dass das Thema Stallregie zwar intern kurz angesprochen wurde, er aber eine klare Meinung dazu habe. "Ich würde nicht zustimmen."

Piastri vs. Norris - McLaren - Formel 1 - GP Singapur 2025
NurPhoto via Getty Images

Verstappen will kein Nummer-2-Fahrer sein

Konkurrent Verstappen lobt McLaren dafür, beiden Fahrern freie Fahrt zu geben. "Warum sollte Piastri nicht eine faire Chance bekommen? Er hat gleich viele Punkte wie ich. Wenn mir in seiner Situation gesagt würde, ich müsse für den Teamkollegen zurückstecken, würde ich sagen "Fuck off" und einfach zu Hause bleiben. Ich komme ja nicht an die Strecke, um Zweiter zu werden. Wer so etwas zustimmt, hat sich schon zum Nummer-2-Fahrer abgestempelt."

Verstappen ist für seine Kompromisslosigkeit bekannt und dafür bei einigen Kollegen auch gefürchtet. Er redet auch nicht wortreich um das Thema herum und relativiert seine Ansprüche. "Die Startnummer 1 ist die beste Nummer, und ich will sie behalten. Egal, ob ich die WM anführe oder nicht: Ich will immer gewinnen."

Und doch gibt er zu, dass es einen Moment in dieser Saison Zweifel an seiner Mission gab. Ausgerechnet nach seinem Heimrennen in Zandvoort war der Rückstand mit 104 Punkten so groß wie nie. "Da habe ich mir gesagt: Das war's. Aus der WM-Nummer hast du ausgecheckt."

Fazit